Warum macht der Schmied das so?

Ich habe am Wochenen de zwei Schmieden bei ihrer Arbeit zugesehen. Beim Bearbeiten des glühenden Eisens mit dem Schmiedehammer halten sie einen gewissen Schlagrhythmus ein.
3-4 kräftige Schläge auf das Werkstück und 3-4 schnelle und leichte Schläge daneben auf den Amboß. Welchem Zweck dienen diese Schläge auf den Amboß?
Gruß Peter

Hallo !

Um im Rhytmus zu bleiben!

Würden sie nur schmiedende Schläge ausführen, könnten sie das Eisen nicht gleichmäßig schlagen und die Arbeit wäre nicht fließend.

Gruß Max

Hi,

dazu kommt noch, das beim Schlagen diese schwarze Schlacke vom Eisen am Hammer klebenbleibt, welche dann mit den Schlag auf den Amboß abfällt, so das der Hammer wieder sauber ist. Das Eisen soll ja rein bleiben und nicht die Schlacke ins Eisen eingearbeitet werden.

Gruß
André

Hi Peter (das ist ein Gruß),

Ich habe am Wochenen de zwei Schmieden bei ihrer Arbeit
zugesehen. Beim Bearbeiten des glühenden Eisens mit dem
Schmiedehammer halten sie einen gewissen Schlagrhythmus ein.
3-4 kräftige Schläge auf das Werkstück und 3-4 schnelle und
leichte Schläge daneben auf den Amboß. Welchem Zweck dienen
diese Schläge auf den Amboß?

wie Max schon schrieb; um im Rhythmus zu bleiben. Nach einigen Schlägen muß geschaut werden, ob das, was bezweckt werden sollte auch so geworden ist. Da der Hammer weniger mit Kraft als mit Rhythmus geschlagen wird, wäre es sehr kraftaufwendig, ihn immer wieder neu zu ‚starten‘ Wenn er springt, ist er einmal in Fahrt.
Die anderen Gründe (Schlacke abschlagen …) sind da wohl eher zweitrangig.

Gandalf

Hallo Peter,
Schmieden,(spanloses Umformen von Eisen) auf dem Ambos ist ein uraltes, leider nicht mehr unbedingt notwendiges Handwerk.
Im Jahr 1947, (Lehre bei Sulzer)lernten wir während 8 Wochen das Schmiedehandwerk, hauptsächlich um Werkzeuge wie Drehstähle, Spitzeisen, Meissel etc, selbst herzustellen.
Also:
Kleine Gegenstände kann der Schmied selbst herstellen.Um rationell zu arbeiten versucht man, mit möglichst wenig Schlägen und nachwärmen in der Esse, die Endform zu erhalten. Durch die Schläge wird die Abkühlung verzögert.Das Werkstück muss ständig gedreht und beurteilt werden, daher lässt man den Hammer auf dem Ambos „ausfedern“.
Werden grössere Gegenstände hergestellt, braucht man ein bis zwei Zuschläger. Der Meister zeigt mit seinem „Schlag“ nur auf welche Stelle der Zuschläger schlagen muss.Die Aufziehhöhe der Hämmer , bestimmt die Umformkraft und Schlagfrequenz.Zu dritt schmieden ist wie ein kleines Orchester,ähnlich wie beim Handdreschen mit Holzschlegel.Zum „Rhytmus“ erlernen, behilft man sich Sprüche wie ;" Schiss - Ross - Dräck ".
Noch ganz speziell noch zu erwähnen ist die Hammerführung des Zuschlägers.Auf dem Bau schlägt man den grossen Hammer wie eine Hake.Diesen schrägen Schlag kann man beim Schmieden nicht brauchen, der Hammer muss senkrecht geführt werden, sonst gibt es eckige Dellen.Beim „Rechtshänder“, rechte Hand vorn, linke Hand bewegt sich während der Abwärtsbewegung, kreuzend unter den rechten Arm.
Ich unterscheide „Zweckschmieden“ und „Kunstschmieden“( meist Kitsch für Verkauf)Gute Handwerker waren immer „Künstler“ (:smile:)

übrigens „Hammerschlag“ klebt nicht am Hammer, der spritz weg.

Als „Gägg“,
damals bei Sulzer am Ende der 8 Wochen "Schmiedelehrzeit, mussten jeweils zwei Lehrlinge zusammen mit dem Schmiedemeister, eim kaltes Flacheisen zur „Rotglut“ schmieden.

Gruss
Fritz a.d.Uw.

Hallo Fritz,

Als „Gägg“,
damals bei Sulzer am Ende der 8 Wochen "Schmiedelehrzeit,
mussten jeweils zwei Lehrlinge zusammen mit dem
Schmiedemeister, eim kaltes Flacheisen zur „Rotglut“
schmieden.

das ist doch das bekannte ‚Schmiedefeuerzeug‘ :wink:

Gandalf

Danke
für die Antworten.
Gruß Peter