Warum macht man die "toten" Sprachen im Schulunterricht toter als sie sind?

Auf die Aussprache welcher Buchstaben willst Du denn hinaus?
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Ich würde halt die altgriechischen Texte stärker „neugriechisch“ aussprechen, wie in Griechenland auch. Damit kann ein Schüler, der ein paar Jahre Altgriechisch hatte, nach Griechenland fahren und sich unterhalten. Heute kann er es nicht, nur schriftlich.

Beim Latein ist der unmittelbare Nutzen nicht so offensichtlich, aber grob gesagt, wäre die kirchenlateinische Aussprache halt deutlich näher am Italienischen als das deutsche Schullatein.
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Da mir anscheinend nicht verraten willst, welche Aussprache welcher Buchstaben Du meinst, will ich das an der Stelle dann auch beenden.

M.W. orientiert sich die italienische Schulaussprache des Lateinischen entsprechend auch am Kirchenlatein. Auch da hat es im Sinne der Hör-/Sprechschulung durchaus Vorteile, im Lateinunterricht italienische Klängen „nebenbei“ vermittelt zu bekommen. Wie gesagt, für den Lateinunterricht ist es ja ziemlich wurscht, wie man die Vokabeln ausspricht. Man verliert ja nicht viel, wenn man diese (künstliche) Schulaussprache aussterben lässt, die eh keine „historisch-echte“ ist.

Gruß
F.
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Wenn Herr Ekkehardt (sic!) Rudolf das so meint, dann ist das halt seine Meinung. Ich habe das Buch einmal vorgelesen bekommen und dreimal selbst gelesen und kann seine Einschätzung nicht teilen. Aber vielleicht hänge ich dem Führerprinzip ja auch selbst unbewußt nach.

Und mir ist bei „Disteln für Hagen“ durchaus eine kleine Laudatio auf Hitler aufgefallen, den man dereinst als den neuen Siegfried betrachten werde…

Was natürlich mit den Büchern über die Römer und Griechen nur wenig zu tun hat.

Nach einigen Tagen Urlaub noch meine kurze Antwort:
Ich würde es nicht so hoch hängen.
Meine Kritik beschränkt sich ja nur darauf, dass im Unterricht der beiden alten Sprachen auf den „Mitnahmeeffekt“ verzichtet wird, quasi nebenher den Einstieg in eine lebendige Sprache zu vermittelt.

Mir gehts übrigens auch nicht um historische korrekte Abbildung bestimmter Lautverschiebungen, sondern tatsächlich nur -ganz pragmatisch- darum, dass man, vor dem Hintergrund, dass eh nicht die historisch-korrekte Aussprache verwendet wird, mit einer anderen Schulaussprache auf allersimpelste Weise den genannten „Mitnahmeeffekt“ erreichen könnte.
Wie groß der ist, ist unterschiedlich: Vom Altgriechischen aufs Neugriechische wäre der sehr groß, vom Latein ist er auf keine wichtige Sprache sehr groß, aber mit einer geeigneten Schulaussprache könnte der Lateinunterricht immerhin eine kleine Einführung in eine der modernen wichtigen Fremdsprachen sein.

Gruß
F.