Warum Mathematik mit Philosophie studieren?

Ich interessiere mich schon seid längerem für ein Mathematik-studium und habe vor dieses ab Oktober zu studieren. Was mir bei vielen Uni-Homepages aufgefallen ist, ist das bei der Wahl des Anwendungsfaches neben üblichen Fächern wie Physik, Informatik, Wirtschaft und technischen Fächern auffällig oft Philosophie angeboten wird, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. nun zu meiner Frage:

Warum bieten sehr viele Unis Philosophie als Anwendungsfach, obwohl meiner Meinung nach Fächer Psyschologie oder Soziologie mehr Sinn machen?

Was bringt einem diese Kombination und hat man dadurch irgendwelche Vorteile in bestimmten Berufen?

Ich würde mich sehr über gute Antworten freuen und danke schonmal im vorraus.

Hi,

ich weiß nicht, warum das so ist. Aber am besten kannst du dich einfach mal an eine Mathematik Fachschaft an eine Uni melden, die können dir bestimmt weiter helfen.

Grüße
niceday

Hi!

Ich würd’s mir nochmal überlegen mit der Philosophie. Früher war das eignetlich Gang und gebe, weil die Philosophie auf einem sehr hohen Niveau auch in metaphysische Aspekte reinrutscht und das logische Denken fördert. Heute sind andere Fächer - wie du selbst richtig erkannt hast - wesentlich sinnvoller. Psychologie oder Soziologie machen in der Anwendung mehr Sinn; damit kannst du später im Beruf mehr anfangen, wenn du z.B. als Statistiker was machst…

Gruß,
Michael

Die Schnittmenge dieser beiden Wissenschaften ist Logik.
In der Logik beschäftig man sich unter anderem mit dem korrekten Schließen. Die Mathematik macht ständig Gebrauch von Schlüssen und ist sozusagen eine Anwendung von Logik. Man sollte bedenken, daß Mathematik keine Naturwissenschaft ist. Die Beziehungen zur Physik und den Ingenieurwissenschaften sind zwar eng, aber diese sind leztlich doch nur Konsumenten von der Mathematik.
Der Begriff ‚Anwendungsfach‘ ist hier sicherlich eher als ‚Nebenfach‘ zu lesen, insofern Philosophie keine Mathematik konkret benutzt.
Das Studienangebot kommt historisch daher, daß diese Kombination sich eben für manche Studenten gut eignet und gern genommen wurde.
Man sollte bei der Auswahl eines Studienfachs tunlichst die eigenen Interessen und Neigungen vornean stellen. Ein wissenschaftliches (nicht ingenierwissenschaftliches!) Studium ist ursprünglich eben gerade nicht dazu da, eine Berufsausbildung zu ersetzen. Auch wenn dieser Punkt heute von vielen anders gesehen wird; ich halte das für eine wissenschaftsgefährdente Fehlentwicklung (siehe Plagiatsaffäre Guttenberg).
So gesehen erübrigt sich die Frage nach bestimmten Berufen.

Das macht Sinn. Danke für die Antwort. Vorallem der Satz (unten Zitiert) gefällt mir. Das wird heutzutage glaub ich echt oft vergessen.

„Ein wissenschaftliches (nicht ingenierwissenschaftliches!) Studium ist ursprünglich eben gerade nicht dazu da, eine Berufsausbildung zu ersetzen.“

Ich bin kein Experte für Studiengänge bzw. für deren Vor- und Nachteile. Was ich sagen kann, ist, dass ein Philosophiestudium (oder Philosophie als Anwendungsfach) in erster Linie aus persönlichen Gründen gewählt wird, um sich selbst weiterzuentwickeln. Welche Vorteile Mathematik mit Philosophie im Berufleben hat kann ich nicht sagen, Sinn macht diese Kombination aber, da manche Erkenntnisse in der Logik/Mathematik auch aus philosophischer Sichtweise interessant sein können (z.B. Gödelscher Unvollständigkeitssatz).

Das ist meine Meinung, vielleicht solltest du noch einen richtigen Experten befragen :smile: