Warum Motorsport n.v. Energieeinsparung betroffen?

Hi,

das Ölvorkommen neigt sich dem Ende zu. Es werden darauf hin global Maßnahmen getroffen, um Energie einzusparen (Solaranlagen, Windparks, Verbot der normalen Glühbirnen). Aber warum ist der Motorsport davon in keinster Weise betroffen? Die fahren doch alle mit „Deriviaten“ des Öls, oder? Wenn man alle Motorsportarten begrenzen würde, dann könnte man den Ölverbrauch reduzieren. Aber warum wird das bei allen anderen Dinen gemacht nur nicht beim Motorsport?

Weil der Einfluss des Motorsports viel zu gering ist. Es würde keinen Unterschied machen. Desweiteren steht zu viel Geld dahinter, so dass alle Bemühungen dieser Art sicherlich schnell abgewürgt werden.

Gruß

Hallo,
da sollte man aber bitteschön alle Sportarten mitnehmen. Überleg’ mal, wie viel Sprit jedes Wochenende verballert wird, damit Millionen von Leuten in irgendwelche Sportstätten kommen. Da ist der Motorsport ein winziger Klacks gegen…
Gruß
loderunner

Wenn man alles (TRansport der Teilnehmer mit Flugzeug; Transport der Autos, Motorräder, Rennwagen, usw. mit Schiff/ LKW; sonstige Erdölprodukte wie Becher usw) mit hinzurechnet, ist es dann immer noch ein so geringer Prozentsatz des Erdölverbrauchs??

Und der Verbot von Glühlampen bringt mehr als ein evtl. Verbot von Motorsport? Die Motorsportlobby ist mächtig, aber jetzt mal nur die Kosten betrachtet.

Wenn man alles (TRansport der Teilnehmer mit Flugzeug;
Transport der Autos, Motorräder, Rennwagen, usw. mit Schiff/
LKW; sonstige Erdölprodukte wie Becher usw) mit hinzurechnet,
ist es dann immer noch ein so geringer Prozentsatz des
Erdölverbrauchs??

Im Zusammenhang mit der Konferenz in Cancun wurde bekannt, dass die derzeitige Geschwindigkeit bei der Abholzung der Wälder die CO2 Emission des gesamten Weltverkehrs, Straße, Luft und Schifffahrt übersteigt.

Und der Verbot von Glühlampen bringt mehr als ein evtl. Verbot
von Motorsport? Die Motorsportlobby ist mächtig, aber jetzt
mal nur die Kosten betrachtet.

Das war eine typische politische Entscheidung. Die gesamte Beleuchtung macht 4% des Stromverbrauchs aus und weniger als 1% des gesamt-Energieverbrauchs.
Vielleicht weiß hier auch jemand, welche Energiebilanz die Umstellung auf Sparlampen hat ?
Udo Becker

Hallo,

Wenn man alles (TRansport der Teilnehmer mit Flugzeug;
Transport der Autos, Motorräder, Rennwagen, usw. mit Schiff/
LKW; sonstige Erdölprodukte wie Becher usw) mit hinzurechnet,
ist es dann immer noch ein so geringer Prozentsatz des
Erdölverbrauchs??

Ja.

Aber warum willst du nur die Motorsportler und deren Anhänger
bestrafen???

Was meist du, wie viel es braucht, dass hunderttausende
Wintersportler mit ihrem PKW mal übers Wochenende
hunderte km in die Alpen gurken um da paar Stunden Ski zu fahren?

Oder was macht es, das jedes Wochenende zehntausende Fussballfans
mit ihrem Verein quer durch Deutschland schroten, um mal 90min
im Stadion dabei zu sein?
Oder was meinst du, was es bringt, wenn mio. Leute zu
Weltmeisterschaften oder Olympiaden rund um den Globus jetten?

Ganz zu schweigen von den Urlaubern, die mal fürs Wochenende
nach Malle düsen oder für 8 Tage nach Tailand oder Marroko usw.?

Also wenn schon sparen, dann konsequent und dann muß das
alles verboten werden"!
Gruß Uwi

Und der Verbot von Glühlampen bringt mehr als ein evtl. Verbot
von Motorsport? Die Motorsportlobby ist mächtig, aber jetzt
mal nur die Kosten betrachtet.

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Aber warum wird das bei
allen anderen Dinen gemacht nur nicht beim Motorsport?

Weil das keinen Sinn macht, da der Spritverbrauch des Motorsports so gering ist, dass man das schon fast nicht mehr sinnvoll in Prozent ausdrücken kann.

Nur mal so als Überschlagsrechnung:
Angenommen in Deutschland würden jeden Tag 10 große Rennen stattfinden. Bei jedem Rennen würden 20 Fahrer jeweils 200 Liter Sprit verbrauchen, d.h. soviel wie mit einem Formel-1 Wagen. Dann würde das gerade mal 0,006% des Ölverbrauchs in Deutschland ausmachen. Und das ist jetzt vermutlich noch deutlich mehr als in Wirklichkeit.
Nur mal so zum Vergleich: Das wäre etwa so viel, wie wenn jeder Deutsche ein einziges mal in seinem gesamten Leben auf eine einzige Autofahrt verzichten würde. Das ganze würde also praktisch gar nichts bringen, außer viele Leute um ihr Hobby und ihren Spaß zu bringen.

vg,
d.

Hallo,

Das war eine typische politische Entscheidung. Die gesamte
Beleuchtung macht 4% des Stromverbrauchs aus und weniger als
1% des gesamt-Energieverbrauchs.

Wie kommst du zu den Zahlen?
Laut Umweltbundesamt macht Beleuchtung 11% des Gesamtstromverbrauchs aus. Das deckt sich auch mit Zahlen von EnBW, nach denen 71 TWh pro Jahr für Beleuchtung verbraucht werden, was bei 638 TWh Gesamtstromverbrauch auch 11% ergibt.

Und da der Stromverbrauch für etwa 38% unseres gesamten Primärenergieverbrauchs verantwortlich ist, entspricht die Beleuchtung daher auch nicht 1% sondern rund 4% unseres Gesamtenergiebedarfs.

Vielleicht weiß hier auch jemand, welche Energiebilanz die
Umstellung auf Sparlampen hat ?

Unser Strombedarf macht etwa 38% unseres Primärenergieverbrauchs aus.
Etwa 11% des Stroms verwenden wir für Beleuchtung.
Angenommen durch Sparlampen ließe sich der Stromverbrauch
für Beleuchtung um die Hälfte reduzieren, dann würden
wir unseren Primärenergiebedarf um satte 2,1% senken.

Das ist ne ganze Menge und das entspricht - um beim Thema zu bleiben :wink: - mehr als dem 1000-fachen des Energieverbrauchs durch den Motorsport.

vg,
d.

1 Like

Aber warum ist der Motorsport davon in keinster Weise
betroffen?

Hallo,

u.A. weil der Motorsport völlig unbedeutend ist - wenn du dich selber ernst nimmst, musst du zuerst Fussball abschaffen und alle Stadien schliessen (da fahren jedes Wochenende mehrere hunderttausend Leute hin!)

Aber dann brauchst du eine neue Identität.

Gruss Reinhard

der motorsport dient außer dem geldverdienen auch der forschung und entwicklung an fahrzeugen. das gilt auch für öle.

man könnte natürlich motorsport beginnen, der auf elektroautos basiert oder hybrid oder wasserstoff…

der motorsport dient außer dem geldverdienen auch der
forschung und entwicklung an fahrzeugen.

Hallo,

das ist ein Mythos aus dem vorigen Jahrhundert. Wenn ich mir heute Kohlefaser-Bremsscheiben wie in der Formel 1 leisten will, kostet mich das meines Wissens so etwa 8000 Euro pro Stück, und natürlich gibt es das nur für Fahrzeuge jenseits der 100000 Euro. Das ist für die normale Fahrzeugentwicklung inzwischen völlig irrelevant.

Gruss Reinhard

Wie kommst du zu den Zahlen?

Hatte das so gelesen. Schien mir auch plausibel, weil ja in Industrie und Gewerbe gewaltige Strommengen für Antriebe und Prozesse eingesetzt werden.
Udo Becker

Hallo,

Hatte das so gelesen. Schien mir auch plausibel, weil ja in
Industrie und Gewerbe gewaltige Strommengen für Antriebe und
Prozesse eingesetzt werden.

Das stimmt schon. Aber auch in der Industrie macht Beleuchtung etwa 10% des Stromverbrauchs aus. Im Dienstleistungssektor jedoch mehr als 20%. Hier ist z.B. eine gute Übersicht über die Struktur des Stromverbrauchs in den drei Bereichen Haushalte, Industrie und Handel. Zwar aus dem Jahre 2003, sollte sich aber ja in den Verhältnissen der Werte zueinander nicht soviel geändert haben.
http://img207.imageshack.us/img207/5876/strukturdese…

Als Anmerkung zu der Grafik: Die Strommengen sind Nettostrommengen. Dort liegt der Anteil der Beleuchtung sogar bei fast 15%. Erst wenn man die Bruttostrommenge betrachtet kommt man auf die 11%.

vg,
d.

Moin,

Wenn man alles (TRansport der Teilnehmer mit Flugzeug;
Transport der Autos, Motorräder, Rennwagen, usw. mit Schiff/
LKW; sonstige Erdölprodukte wie Becher usw) mit hinzurechnet,

dann müßten auch Fußball, große Konzerte, Stadtfeste etc. verboten werden.

Wenn schon denn schon.

Gandalf

der motorsport dient außer dem geldverdienen auch der
forschung und entwicklung an fahrzeugen.

Hallo,

das ist ein Mythos aus dem vorigen Jahrhundert. Wenn ich mir
heute Kohlefaser-Bremsscheiben wie in der Formel 1 leisten
will, kostet mich das meines Wissens so etwa 8000 Euro pro
Stück, und natürlich gibt es das nur für Fahrzeuge jenseits
der 100000 Euro. Das ist für die normale Fahrzeugentwicklung
inzwischen völlig irrelevant.

was ist „normale“ fahrzeugentwicklung? ich hab nicht gesagt, dass man anhand der rennwagen die autos baut. es geht lediglich um details wie öle, reifen, aerodynamik, materialien, sicherheit usw…qualität eben, dinge, die ohne motorsport nie getestet oder entwickelt werden würden, weil der normalbürger seine autos selten an seine grenzen fährt.

was ist „normale“ fahrzeugentwicklung? ich hab nicht gesagt,
dass man anhand der rennwagen die autos baut. es geht
lediglich um details wie öle, reifen, aerodynamik,
materialien, sicherheit usw…qualität eben, dinge, die ohne
motorsport nie getestet oder entwickelt werden würden, weil
der normalbürger seine autos selten an seine grenzen fährt.

Hallo,

im einen oder anderen Einzelfall magst du recht haben, aber im Grossen und Ganzen ist das eher wie bei der Teflonpfanne, die es angeblich ohne Raumfahrt nicht geben würde - eben Mythen, die von interessierter Seite gepflegt werden, um die Ausgaben zu rechtfertigen.

Ein ganz aktueller Fall: die Kohlefasertechnologie hatte bisher keine Bedeutung im normalen Autobau. Ich nehme an, die Formel1 hat das aus dem Flugzeugbau übernommen, aber da bin ich mir wegen der Prioritäten nicht sicher, ist aber auch egal. Jetzt will BMW die Probleme des Elektroautos damit lösen, aber die bisherige Technologie ist völlig ungeeignet, u.a. weil die Formung eines Kotflügels aus Carbonfasern mehrere Stunden dauert gegenüber 5 Sekuden im Presswerk. Praktisch muss für den Masseneinsatz die gesamte Technologie noch einmal neu erfunden werden. Meiner unbedeutenden Ansicht nach ein Experiment mit nicht unbedingt positivem Ausgang.

Man darf den Spin-Off also nicht überschätzen, auch wenn sich das einfach gut anhört. Übrigens hat mal jemand aus der Branche gesagt (Enzo Ferrari?), das ideale Rennauto hält genau ein Rennen lang und zerfällt hinter der Ziellinie in seine Einzelteile. Das erhoffe ich mir für meine Autos nicht wirklich.

Gruss Reinhard

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Hallo,

im einen oder anderen Einzelfall magst du recht haben, aber im
Grossen und Ganzen ist das eher wie bei der Teflonpfanne, die
es angeblich ohne Raumfahrt nicht geben würde - eben Mythen,
die von interessierter Seite gepflegt werden, um die Ausgaben
zu rechtfertigen.

Es kommt hinzu: wenn man das Geld nicht in die Formel 1 steckt, sondern DIREKT das entwickelt, was da so tolles als Abfallprodukt rauskommt, hätte man das gleiche natürlich wesentlich billiger.
Und, bevor das jemand falsch versteht: Teflon gab es bereits vor der Raumfahrt und sie hat auch nichts mit der Nasa zu tun.
Gruß
loderunner

Es kommt hinzu: wenn man das Geld nicht in die Formel 1
steckt, sondern DIREKT das entwickelt, was da so tolles als
Abfallprodukt rauskommt, hätte man das gleiche natürlich
wesentlich billiger.

aber dann bezahlt es der Kunde mit teureren Autos und nicht mit seinem Hobby - Autorennen ansehen und Merchandise kaufen.
Grundsätzlcih finde cih es daher ok. Es gibt schlimmeres. Ich fände eine Umstellung der Formel 1 auf Elektroautos in der jetzigen Situation richtig. Man würde auf der Öko-welle mitfahren und würde wirklich die entwicklugn vorantreiben.

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Ein ganz aktueller Fall: die Kohlefasertechnologie

also bei der kohlefaser und sicher auch bei vielen anderen dingen hast du sicher recht.
doch was ist mit ölen, reifen und den von mir genannten bauteilen. wo sollte man diese testen? es gibt eigentlich nichts besseres als eine testfahrt, die über alle limits geht.

Man darf den Spin-Off also nicht überschätzen, auch wenn sich
das einfach gut anhört. Übrigens hat mal jemand aus der
Branche gesagt (Enzo Ferrari?), das ideale Rennauto hält genau
ein Rennen lang und zerfällt hinter der Ziellinie in seine
Einzelteile. Das erhoffe ich mir für meine Autos nicht
wirklich.

das stimmt wohl auch. die bauteile werden quasi bis zum letzten beansprucht. für ein unternehmen sollte es eigentlich nichts interessanteres geben, als zu untersuchen, was sich während des rennens, wo das auto quasi um 50 jahre altert, am auto verändert hat.

wenn das auto danach einfach weggeworfen werden würde, hättest du recht, aber ich glaube nicht, dass man das macht.

Hallo auch…

ich wage zu behaupten, dass alle Fahrzeuge, die derzeit motorsportlich in der Welt unterwegs sind zusammengenommen weniger Öl verbrauchen, repektive CO2 in die Atmosphäre blasen als das, was VW im Quartal an Kleinwagen produziert.

Und ich hab jetzt „Quartal“ eigentlich nur geschrieben, weil ich erstens keine Quelle für die Behauptung habe, weil ich zweitens lieber vorsichtig schätze (erst wollte ich die Monatsproduktion von VW in die Waagschale werfen) und drittens der Meinung bin, dass das „Q“ ein sehr schöner Buchstabe ist, der es verdient, öfter geschrieben zu werden.

Gruß
KB