Warum muss man ausgerechnet am langen Arm hungern?

Hallo!

Der Nachwuchs
fühlt sich dagegen manchmal, als ob er am
langen Arm verhungerte.

Die Bedeutung von „am langen Arm“ erschließt mir nicht. Was bedeutet „am langen Arm“ in diesem Kontext?

Danke sehr

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Hi!

Bildlich gesprochen hält man jemanden mit dem ausgestreckten (=langen) Arm gefangen und gleichzeitig auf Abstand. Man selbst kann u.a. noch essen, der andere nicht.

Aktuell herrscht das Gefühl, dass es der älteren Generation recht gut geht, und sie sich das nicht nehmen lassen will - während die jungen sich trotz Vollzeitjob kein Haus mehr leisten können, und gleichzeitig aus dieser Situation nicht entkommen können.

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Hallo!
Aber warum eigentlich „am langen Arm“?
Was hat „der lange Arm“ hier zu suchen?
Danke

Mit dem langen Arm hältst du jemanden auf Distanz, lässt ihn nicht ran an Lebensmittel z. B. Wenn dein Arm lang ist (und der andere hat kürzere Arme) kommt er nicht ran, auch wenn er sich noch so streckt und verhungert.

Ich weiß aber nicht, warum es „am langen Arm“ und nicht „mit“ heißt. „Am“ klingt so, als würde die Person mit dem langen Arm die andere (oder ursprünglich ein Tier?) gleichzeitig festhalten und weghalten.

Ich könnte mir eine kleine Ziege vorstellen, die ich mit langem Arm vom Futter weghalte.

Du weißt aber sicher, Nadja, das Redewendungen oft alt sind und aus Zeiten stammen, in denen Alltag, Bräuche und Vorstellungen noch ganz anders waren als heute („jemandem heimleuchten“ „jemanden im Stich lassen“ „jemanden an der Nase herumführen“). Von daher muss man mit solchen Spekulationen wie meinen vorsichtig sein! : )

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ja, klar. Gleich habe ich den Ausdruck „jemandem heimleuchten“ von dir gelernt. Danke

Hallo,

bei dieser Redewendung ist das Bild sehr wichtig. Es geht um eine übermächtige Person A, die einer anderen Person B ihre Macht aufzwingt. Die übermächtige Person hat einen längeren Arm als die „unterdrückte“. A hält also B am ausgestreckten Arm fest, so daß B an A nicht heranreicht. B ist also hilflos und kommt an A nicht heran.

Die Redewendung gibt es übrigens auch mit einem ausgestreckten statt einem langen Arm. So ist es noch etwas plastischer, finde ich.

Gruß
C.

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