Warum nimmt der Salzwassergehalt nicht ab?

Hallo zusammen,
mich beschäftigt folgender Gedanke:
Es fließt doch von tausenden Flüssen tagtäglich
unwahrscheinlich viel Süßwasser in die Meere.
Warum bleibt der Salzwasser-Gehalt immer gleich?
Müßte doch abnehmen!
Dank im voraus für die Klärung.
Gruß
Josef Dreher

Moin

Das duerfte mit der Verdunstung zusammenhaengen. Aus den Meeren verdunstet ein riesiger Anteil an Wasser. Dabei bleibt das im Meerwasser geloeste Salz zurueck. Aus den Fluessen fliesst das Wasser, welches zum Grossteil aus dem abgeregnetem, vorher verdunsteten Meerwasser stammt (ich hoffe der Kreislauf wird klar), wieder zurueck und vermischt sich dort mit dem Meerwasser und der Salzgehalt bleibt statistisch gleich.

Allerdings duerfte der Salzgehalt in der Naehe von Flussmuendungen tatsaechlich niedriger sein, als im Rest der Ozeane.

Eine Veraenderung des Salzgehaltes tritt mit Sicherheit erst dann auf, wenn die Gletschermassen der Arktis, Antarktis und Groenlands schmelzen. Dann aendert sich der Salzgehalt des Meeres zunaechst an diesen Orten, was unter Umstaenden fuer uns katastrophale Folgen haben duerfte (Ausfall des kalten Meeresstromes von Groenland, dann Ausfall des Golfstromes und damit der Heizung fuer Mitteleuropa). Erst nach einigen Jahren oder Jahrzehnten (bin kein Geophysiker) duerfte sich dann der Salzgehalt im ganzen Ozean geaendert haben.

Ich hoffe, die Erklaerung ist richtig.

Detlef

Hallo Josef,
die Verdunstung an der Meeresoberfläche trägt sicher entscheidend dazu bei, daß der Salzgehalt gleich bleibt.

An dieser Stelle sei die Frage etwas umgestellt:

Warum bleibt der Salzegehalt immer gleich, wenn doch mit den Flüssen immer mehr gelöste Salze eingetragen werden?
Und kann man überhaupt davon ausgehen, daß der Salzgehalt tatsächlich immer gleich geblieben ist ???

Stephan

Hallo!

Natürlich fließt jeden Tag ziemlich viel Wasser ins Meer, allerdings wird genausoviel wohl auch verdunstet. Wo soll das Flußwasser denn sonst auch herkommen?? Und beim Verdunsten bleibt das Salz eben zurück.

Hoffe ich hab dir geholfen, Gruß Morlin

Salz
Hi Stephan

Der Salzgehalt nimmt im Normalfall langsam zu. Allerdings wird durch die Bildung von Salzlagerstätten auch einiges an Salz wieder aus dem Meer entfernt.
So genau kann man die veränderungen des salzgehaltes im offenen Ozean leider nicht bestimmen, mangels überliefertem, unverändertem Meerwasser.

Gruss
Mike

Hallo Josef!

Weil bisher alles im Gleichgewicht war. Durch das vermehrte Abtauen der Gletscher in der Ark- und Antarktis wird das jetzt bald vorbei sein und der Salzgehalt sich verringern.

Gruß Werner

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Hi,

So genau kann man die veränderungen des salzgehaltes im
offenen Ozean leider nicht bestimmen, mangels überliefertem,
unverändertem Meerwasser.

Man nimmt an, dass der Salzgehalt unseres Blutes/Koerperfluessigkeit (und der der meisten anderen Organismen) ungefaehr dem der „Ursuppe“ entspricht (wann immer das auch gewesen sein mag … schaetzungsweise vor 1-2.5 Mia. Jahren).

Gruss

Thorsten

Hallo Werner,

Weil bisher alles im Gleichgewicht war. Durch das vermehrte
Abtauen der Gletscher in der Ark- und Antarktis wird das jetzt
bald vorbei sein und der Salzgehalt sich verringern.

Bist du sicher, dass das soviel ausmachen wuerde?
Soweit ich weiss, wuerde der Meerwasserspiegel bei voelligem Verschwinden des Eises um knapp 100 Meter steigen. Fragt sich jetzt nur, wie gross die durchschnittliche Meerestiefe ist. Dann liesse sich die Verringerung der Konzentration berechnen.
Allerdings muesste es dazu schon maechtig waermer werden.

Gruss, Niels

Weil bisher alles im Gleichgewicht war. Durch das vermehrte
Abtauen der Gletscher in der Ark- und Antarktis wird das jetzt
bald vorbei sein und der Salzgehalt sich verringern.

Bittere Enttäuschung:

a) der Salzgehalt der Ozeane war und ist nicht konstant, sondern auf größerer Zeitskala einer natürlichen Dynamik unterworfen

b) die wenigsten Dinge in der Natur sind „im Gleichgewicht“.
Das Gleichgewicht ist der Feind des Lebens. Leben besteht aus dem Aufbauen, Aufrechterhalten und Ausnutzen von Ungleichgewichten.

HastaLavista

Polschmelze und Salinität
hi Nils, Hi Werner

Rechnen wir mal ganz grob mit einer typischen Meerestiefe von ~ 3000 Metern (sollte so ungefähr hinkommen)
Bei einer Meeresspiegelerhöhung um ~ 80 m erhöht sich das freie Wasservolumen um ca 2,5 - 3 % (Schelfe werden ja weiter überflutet…)

Die mittlere Salinität von derzeit ~ 3,5 % (3,5 g Salz auf 1 l Meerwasser) würde also auf ca 3,4 % fallen. Das ist absolut im derzeitigen Schwankungsbereich der Zusammensetzung von Ozeanwasser (3,2 % bis 3,7 %).

Im Falle eines Falles dürfte also die Salinität das kleinste ökologische Problem sein… Verglichen mit dem Untergang von Norddeutschland, der Niederlande usw…
(Wäre schrecklich, die Leute von dort kämen dann ja alle zu UNS, hier isses eh schon so voll *g*)

Gruss
Mike

Weil bisher alles im Gleichgewicht war. Durch das vermehrte
Abtauen der Gletscher in der Ark- und Antarktis wird das jetzt
bald vorbei sein und der Salzgehalt sich verringern.

Bittere Enttäuschung:

a) der Salzgehalt der Ozeane war und ist nicht konstant,
sondern auf größerer Zeitskala einer natürlichen Dynamik
unterworfen

Wo schreibe ich auch nur ein Wort darüber, daß es konstant ist???
Ich habe geschrieben im Gleichgewicht, das heißt, der Wechsel der
Salzgehalte im Wasser ist über Jahrhunderte gleichmäßig, also im Gleichgewicht.

b) die wenigsten Dinge in der Natur sind „im Gleichgewicht“.
Das Gleichgewicht ist der Feind des Lebens. Leben besteht aus
dem Aufbauen, Aufrechterhalten und Ausnutzen von
Ungleichgewichten.

Wenn der Salzgehalt sich verändern würde, z.B. im Norden schmelzen die Gletscher, verringert sich dort der Salzgehalt, die Strömung Richtung Atlantikgrund würde stoppen und der Golfstrom plus andere Dauerströmungen in den Weltmeeren käme zum Erliegen.
Das würde bedeuten, eine neue Eiszeit bricht an.
Der Antrieb des Golfstromes und der anderen Strömungen kann nur durch unterschiedliche Salzgehalte funktionieren. Schweres Wasser (hoher Salzgehalt) sackt nach unten und oben folgt Wasser aus dünneren Salzschichten. Das ergibt den dauernden Kreislauf der Meeresströmungen.
Gerät das aus dem Gleichgewicht dannn usw. usw.

HastaLavista

Nachtrag
Hi Thorsten
das Leben ist schon mit grosser Sicherheit vor 3,5 Mia Jahren auf unserer Erde vorhanden, es gibt da Fossilien und sehr eigenartige geochemische Untersuchungsbefunde.

Aber das würde auch viel besser den rel. niedrigen Salzgehalt der Körperflüssigkeit erklären.

Gruss
Mike

Hallo Niels!

Wer ist schon sicher in Vorhersagen, ich ganz bestimmt nicht! Es gibt aber verschiedene Theorien.
Zum Beispiel fließt der Golfstrom nicht Richtung Norden, weil es abwärts geht, sondern weil dort Wasser in einigen 100 Metern Tiefe nach Süden abfließt. Diese Menge wird aufgefüllt durch das Wasser aus der Karibik. Das abfließende Wasser fließt weiter in den Ind. Ozean und weiter. Das sind keine Theorien, sondern gemessene Werte.

Daß das Eis in den Polgegenden schmilzt und damit den Salzgehalt verringert ist auch Tatsache. Jedes leichtere Wasser bleibt an der Oberfläche und wenn die Unterschiede der Wichte noch so geringsind, das schwerere sackt ab.
Hört das einmal auf, weil die Menge des geschmolzenen Wassers so riesig ist, bleibt die Strömung stehen.
Das ist doch nicht meine Theorie, sondern kann man fast täglich irgendwo lesen oder hören. Sie klingt sehr plausibel, selbst für mich als Nichtfachmann zu verstehen.
Was Du schreibst, mit den 100 m bestätigt das doch. Diese 100 m Wassererhöhung ist das Resultat des Schmelzens von Eis, also Frischwasser, Salzgehalt 0. Dieses Wasser schiebt sich nicht unter das normale Meerwasser, sondern breitet sich oben aus.
Das heißt, eine Unterströmung findet nicht mehr statt.

Diese Abschmelzungen der Poleise könnte die Ursache der Eiszeiten (große und kleine) sein. So, die Theorie bekannter Wissenschaftler.
Aber, es wird doch anders kommen, als vorher gesagt. El Nino war auch nicht so schlimm, wie man glaubte, daß er wird.
Gruß Werner

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hallo,

in galileo hab ich neulich einen bericht über genau dieses thema gesehen. leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern. sicher weiß ich dass von den flüssen das in den gesteinen lagernde salz ins meer gespült wird. ein teil des meersalzes wird unter die kontinentalplatten gedrückt, daher bleibt der salzgehalt konstant. ich glaube so wurde das in dem bericht erklärt. das meer war auf jeden fall zu einer anfangszeit (fast) salzlos.

gruß…michael

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ganz im Gegentum

Warum bleibt der Salzwasser-Gehalt immer gleich?
Müßte doch abnehmen!

Er nimmt zu!!!

Allerings nicht um Prozente pro Tag, sondern pro Jahrmilliarde. Der Salzgehalt des Blutes repräsentiert in etwa den Salzgehalt im Meer, als sich die ersten Tiere an Land wagten. Die Salzkonzentration im Blut ist deutlich niedriger als im aktuellen Meerwasser.

Der Effekt kommt adurch zustande, daß Salz nicht flüchtig ist, Wasser dagegen schon. Es kommt durch diese Verdunstung zu einer Anreicherung. Salz wird, wenn auch in geringen Mengen, durch Fließgewässer ins Meer getragen. Extrembeispiel ist das Tote Meer, das ja durch den Jordan mit Wasser versorgt wird, aber trotzdem eine gesättigte Salzlösung ist.

Gandalf