Denke ich auch.
Wenn zu viele sagen, dass Hartz IV-Empfänger (H I V-Empfänger sind wohl nicht gemeint) ihr Geld fürs Nichtstun erhalten (und dann noch so tun, als würden sie es selbst zahlen), ist es kein Wunder, dass man Probleme hat die Realität zu sehen. Das meine ich nicht persönlich, sondern denke hierbei an die allgemeinen Parolen, die sich in der Bevölkerung hartnäckig halten.
Wie kommt es überhaupt zu Hartz IV und anderen Sozialleistungen? Doch in erster Linie, weil einige - Nicht ganz zufällig - Reiche noch reicher werden wollen. Diese sind es auch, die verhindern wollen (Lobbyismus), das Sanktionen im Hartz IV abgeschafft werden. Was ist es denn anderes als Sklaventum, wenn ich gezwungen bin, mich zwischen zugewiesener (weil angeblich zumutbar (wer entscheidet das)) Arbeit und der 100%igen Streichung der „Hilfen“ zu entscheiden? Ich nicht ungefragt mich aufhalten kann, wo ich will? Ich nicht einfach mit jemandem zusammenziehen kann, ohne sie/ihn in finanzielle Not zu bringen? …etc. Abgesehen von dem Verhalten mancher Sozimitarbeitern ihren „Kunden“ gegenüber. Ich habe lange bedürftige Menschen zu diesen Ämtern begleitet und weiss daher, dass ich nicht von Einzelfällen spreche. Viele fügen sich lieber, als sich dieser (oftmals) Willkür auszusetzen. Sich gegen diese Willkür zu wehren wird oft auch von den Dienststellenleitern verhindert, da eine interne Anweisung besteht, möglichst viel Geld nicht zu zahlen.
Geld ohne Gegenleistung wird oft gesagt. Erstmal stimmt das so nicht, wenn man z.B. die Alleinerziehenden (ich meine die größte Gruppe der Hilfeempfänger) sieht. Zum anderen gibt es ja da auch noch die Superreichen, die sog. Privatiers. Haben die etwa für ihr Geld gearbeitet? Meistens nicht. Ererbte Millionen werden an der Börse angelegt und beuten hier die Armen aus, die sich nicht wehren können. Oder sie verleihen Geld und kassieren dafür Zinsen, was jemand mal als legalen Diebstahl bezeichnete. Auch Manager etc, die für ihre Fehlleistungen auch noch großzügig abgefunden werden. Mit welchem Recht sind deren Arbeitsstunden soviel mehr wert, als die der „normalen“ Arbeiter. Haben diese Manager, Firmenbesitzer und Aktionäre… nicht in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass soviele Menschen „freigestellt“ wurden? Des Profites wegen - auf Kosten der dann Arbeitslosen und der Gesellschaft, da trotz dann steigender Gewinne keine entsprechenden Abgaben geleistet wurden? Es kann doch nicht angehen, dass die Reichen sich auf Kosten der Armen noch mehr bereichern (nicht alle!?!) und das Volk weiterhin auf den Ärmsten rumhackt und die da oben versteht und unterstützt, weil sie Angst um ihren unterbezahlten Job, Zweitjob etc. haben?
Ich finde es empörend, wie hierzulande mit manchen Menschen umgegangen wird. Solange es nicht für jeden eine Einkommensstelle gibt, kann man sowieso nicht von den faulen Hartzern sprechen. Abgesehen davon würden viele gerne arbeiten, dürfen es aber nicht, weil sie dann dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung ständen.
Es gäbe noch vieles mehr zu sagen - ich hoffe, dass rübergekommen ist, was ich meine.
Gruß
Franz57