Nette Idee, aber vollkommen unpraktikabel/unsinnig: Was
glaubst Du wohl musst Du alles eintippen, damit die Zahlung an
meinen Maler mit dem Allerweltsnamen Schulz in einer Stadt wie
Hannover genau eindeutig bei ihm, und nicht beim Betrieb
seines Bruders gut geschrieben wird?
Das Problem wäre m. E. durchaus lösbar. Man könnte jedem Konto, das in der Datenbank steht, außer der Kontonummer auch einen eindeutigen und leicht zu merkenden Namen geben wie in diesem Fall: Maler Schulz, Hannover. Der wäre in der Regel identisch mit dem jeweiligen Firmen- oder Domainnamen. Im Internet funktioniert das gleiche Prinzip ja auch.
Da würde ich eher die
umgekehrte Frage stellen, warum ich auf dem Überweisungsbeleg
zusätzlich zu mit Prüfziffern abgesicherten Kontonummern und
BLZ überhaupt noch textliche Informationen über den Empfänger
angeben muss?
Weil es nicht nur Zahlentypen gibt auf Erden, denen es nichts ausmacht, mit Zahlen zu hantieren, sondern auch Sprachtypen, die mit Zahlen nicht so gut können, dafür besser mit Worten. Wir könnten ja auch menschenfreundlich sein und auch mal an diese Menschen denken.
Spannend ist einzig und alleine der
Verwendungszweck,
Tja, spannend aus Sicht der Unternehmen. Ich habe hier zur Abwechslung mal die Sicht der Verbraucher eingenommen. Ich hoffe, das ist nicht ehrenrührig in diesem erlauchten Kreis. - Gut, ich nehme als Denkaufgabe mit in die Pause: Wie kann man die Käufer dazu ermuntern, einen gescheiten Verwendungszweck anzugeben? Das ist ein ganz neues Fass. Als Usability-Experte würde mir (bei angemessener Bezahlung) dazu durchaus einiges Brauchbare einfallen.
In jedem Fall! Das Muster der Kontonummern jeder einzelnen
Bank ist individuell, aber eben bekannt, und man kann hierüber
feststellen, ob die Bankverbindung plausibel ist,
OK, das habe ich verstanden (und denke weiter darüber nach, ob man die Kontonummern nicht doch ein bisschen kürzer fassen könnte…)
Du denkst da viel zu kurz.
Richtlinie Nummer 1 bei wer-weiß-was: „Sei freundlich und auf keinen Fall beleidigend!“ Ich könnte nämlich mit gleicher Münze zurückzahlen und die Frage aufwerfen, ob du weit genug gedacht hast… Es ist doch klar, dass jemand, der von außen eine Frage stellt, nicht alle inneren Abläufe einer hermetischen Organisation kennen kann.
Und was die Verlagerung der Arbeit auf den Kunden angeht: Ja,
böse, böse, böse, aber schon mal darüber nachgedacht,
Ja, da ist sie wieder, die Unterstellung: Wer solche Fragen stellt, hat anscheinend nicht nachgedacht. Kleiner Irrtum, Monsieur! Nur wer nachgedacht hat, kann solche Fragen stellen, wie ich sie hier gestellt habe.
Alternative wäre: Kostensteigerung, Kostensteigerung,
Kostensteigerung! Sei doch bitte nicht so naiv zu glauben,
dass sich ein Unternehmen mehr Aufwand zu gleichen Preisen ans
Bein binden würde.
Und zum Dritten! Wie wäre es, wenn du nicht so naiv wärest zu ignorieren, dass es in einem Unternehmen außer Kosten und Preisen noch eine dritte maßgebliche Größe gibt: den Profit der Anteilseigner? (Und, das nebenbei, noch eine vierte: den Ruhm der Manager.) Ich muss als Bankkunde den Profit der Bankaktionäre nicht als gottgegeben hinnehmen.
Wer das Girokonto für
€ 0,00 haben will, muss eben einen Teil der Arbeit selber
machen.
Mein Girokonto kostet 31 € im Quartal, und ich muss mich dennoch ständig mit dusselig langen Kontonummern und Bankleitzahlen abplagen. Aber einverstanden: wir reservieren die angedachte Datenbank für jene Bankkunden, die Gebühren bezahlen.
Viele Grüße
Jens