Warum nur Lymphozyten in wiss. Untersuchungen?

Hallo,
ich hoffe mir kann jemand helfen und die Frage ist nicht zu speziell. Ich lese gerade einige Paper bzgl. meiner Bachelorthesis und ich frage mich wieso immer nur Lymphozyten untersucht werden (z.B. DNA-Reparatur-Mechanismen usw.) obwohl es im Blut andere Populationen hat (Granulozyten, Monozyten).
Ist der Grund so offensichtlich weshalb das in keiner Disseration o.ä., die ich bisher gelesen habe erklärt wurde?

Danke im Voraus

LG Mic

Das entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Tut mir Leid!

Trotzdem danke für deine schnelle Antwort!

Das entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Tut mir Leid!

Hallo,

ich weiss es nicht genau, denke aber, wenn es keine spezifischen Gründe gibt, wie z.B. man will direkt was an diesem Part des Immunsystems untersuchen, dann hat es technische Gründe. Wahrscheinlich sind die Lymphozyten von allen Blutzellen am leichtesten in Kultur zu halten bzw. es gibt immortalisierte Zelllinie (Lymphomazellen) davon.

Gruß

Marcus Wirth

Bin kein Spezialist, im Gegenteil - ich weiss aber, dass Lymphoblasten in der Zellkultur nicht nur sehr einfach und dankbar (fast nicht umzubringen) sind, und andere Zelltypen dagegen sehr aufwändig in der Kultivierung sind. Und ohne Zellkultur wirds schwierig Gruß M

Servus,

kannst Du das ein wenig spezifizieren?

Denn es gibt durchaus zahlreiche Publikationen in denen andere Blutbestandteile untersucht wurden.

Die Aussage „wieso immer nur Lymphozyten untersucht werden“ halte ich daher für falsch.

Allerdings gibt es Versuche für die Lymphozyten besonders geeignet/interessant sind.

  1. Stellen sie mit 20 bis 50% aller Blutzellen mit die häufigsten Zellen (und da rote Blutkörperchen keine DNA besitzen) die mit Abstand häufigsten Zellen mit Zellkern im Blut.

  2. Während der Lymphozyten-Reifung finden einige interessante Prozesse im DNA-Re-arrangement statt, die so in anderen Zellen nicht zu finden sind.

  3. Die wichtige Rolle bei der adaptiven Immunabwehr führt ebenfalls zu einem Focus auf diesen Zellen.

Du siehst, je nach Themengebiet kann es durchaus sinnvoll sein, sich auf Lymphocyten zu konzentrieren und wenn man in diesem Themengebiet „unterwegs“ ist, kann es einem so vorkommen, dass „nur“ diese Zelltypen untersucht würden.

Aber ohne Dein Themengebiet zu kennen, kann Deine Frage nicht genauer beantwortet werden.

Gruß,
Sax

Hallo Mic,

sorry, weiß ich leider auch nicht. Viel Erfolg bei Deiner Recherche!

litterae

Das ist zu allgemein gefasst und warum kann ich glaube niemand richtig erlaeutern. Lymphozyten gehoren zur Kategorie der adaptiven Immunantwort. Ich selbst habe erst vor kurzem die Somatische Hypermutation untersucht (Punktmutationen innerhalb bestimmter Antikörper-gene), es waere mehr als fatal wenn der Zelle da beim „Reparieren“ Fehler unterlaufen. Mal abgesehen von dem komplizierten DNA Umordnung. Monozyten sind im Generellen mehr fuer das „Auffressen“ von Fremdkoerpern zustaendig. Das Thema DNA Repair ist da wahrscheinlich nicht so aktuell.
Generell wuerde ich sagen das Thema ist ausserdem gerade „hot“, B Zellen, T Zellen…und man muss schauen das man seine Forschung finanziert bekommt.

Hallo Sax,

es ist meine Erste Anfrage in diesem Forum und konnte daher die Qualität des Feedbacks nicht einschätzen. Ich war mir vorallem nicht sicher, ob das hier der richtige Ort für diese speziellen Fragen ist, aber ich wollte es doch ein mal probieren.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich positiv überrascht bin, vorallem über die Schnelligkeit.

In meinem Themengebiet geht es um DNA-Reparatur-Schädigung, die durch UV-Licht induziert wird.
Da die Entnahme von Hautproben sehr aufwendig ist, versucht man anhand von peripheren Blutproben einen Assay (mit Transfektion)zu etablieren. Es gibt schon mehr als ein dutzend Publikationen in diese Richtung, in der aber fast ausschließlich (primäre) Lymphozyten verwendet wurden.

Gibt es eine besonderheit an Lymphozyten bezüglich Transfektion oder DNA-Reperaturmechanismen?

Ich hoffe das grenzt das Gebiet ein. Danke im Voraus!

Viele Grüße

Mic

Trotzdem danke für deine schnelle Antwort!

Hallo,

ich antworte aus dem Bauch heraus:
Lymphos machen den Hauptteil der Leukozyten aus und sind deshalb für Analysen besser geeignet.
Vielleicht lassen sie sich auch besser/einfacher von den anderen Leuko-Populationen abtrennen?

Gruß,

Ivo

Vielleicht übersehe ich ja auch etwas. Dennoch denke ich mir: Lymphozyten sind zu so einem kleinen „Haustierchen“ geworden wie Drosophila, Zebrafische oder HEK-Zellen. Vielleicht heben sich diese Zellen auch dadurch hervor, dass man sie in vitro leicht handeln kann.

Garantiert wird sich noch so ein Lymphozytenforscher melden, der dir von den Vorzügen der Lymphozyten berichten wird. Gerne erzähle ich etwas über die Vorzüge von Keimzellen in Zebrafischembryonen, falls gewünscht :smile:

Hallo,

danke erstmal für die Antwort. Es war meine erste Anfrage und wusste daher nicht, dass ich so ins Deteil gehen kann. Es haben sich schon über 10 Experten gemeldet, aber niemand hat wirklich einen Grund. Die häufigste Begründung ist wie du schon sagtest die gute Kultivierbarkeit. Das Problem daran ist, dass die Lymphozyten häufig nicht Inkultur genommen, sondern direkt getestet werden. Ehrlichgesagt bin ich aber auch ein wenig beruhgt, denn da der Gebrauch nie wirklich begründet wird, dachte ich schon es ist etwas total offensichtliches…

Zebrafische habe ich bisher auch nur gesehen und noch nicht mit ihnen gearbeitet. Aber die schauen auch interessant aus. :smile:

LG

Hallo Mic,
da ich mich selten mit „menschlichen“ Fragestellungen beschäftige, bin ich mir nicht ganz sicher. Lymphozyten mit stellen einem Anteil 20-24% einen großen Anteil des Blutes dar. Granulozyten sind zwar häufiger, haben aber eine sehr kurze Lebensdauer (zwei bis drei Tage?) was sich vielleicht bei der Lagerung und Extraktion nachteilig auswirken könnte.

LG, Miah.