Warum schmeckt Tiefkühlgemüse so viel besser als frisches Gemüse?

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne erfragen, warum Tiefkühlgemüse so viel besser schmeckt als frisches Gemüse?!

Wenn ich eine Packung reines Tiefkühlgemüse schlicht und einfach in der Pfanne erhitze, schmeckt das Ergebnis um Welten besser als reines Gemüse, und sei es noch so frisch, aus dem Supermarkt oder vom Wochenmarkt.
Unerheblich, wie sehr ich auch versuche das frische Gemüse mit Gewürzen zu verfeinern. Ob mit (Kräuter-)Salz, Chili-(Powder) oder Paprikagewürz. Auch durch die Zubereitungsart des frischen Gemüses lässt sich der Geschmack des Tiefkühlgemüses niemals erreichen. Ob gekocht oder gedünstet.
Selbst wenn ich das Tiefkühlgemüse völlig ohne weitere Zutaten direkt esse, ist es geschmacklich dem frischen Gemüse um Längen voraus.
Dies hat auch nichts mit dem Hersteller zu tun. Bofrost, ReWe oder Aldi; jedwede Gemüsesorte aus dem Tiefkühlfach, natürlich ohne Soße oder sonst welche Zusätze, ist seinem nicht-haltbar-gemachten Pendant überlegen.

Wie kommt das?

hallo, weil Tiefkühlgemüse sofort nach der Ernte schockgefrostet wird. Vergleichbar mit Deinem eigenen Garten - Du erntest um 10Uhr die Erbsen, pulst sie aus und ab in die Truhe. Wobei die Frost-Firmen Schock-Gefrieren. Das geht erheblich schneller als Deine Truhe.
Im Supermarkt findest Du das Gemüse nach einem längeren Weg.
Vom Bauern zum Großmarkt - dann zur Versteigerung - Großhändler - Einzelhändler (Supermarkt) -Transportweg  Wärme Licht Temperatur - vielleicht ist der Anbau im anderen Land. Erst dann findest Du das Gemüse. Damit es dann besser aussieht gibt es bestimmte Lampen.
Das alles verändert den Geschmack weil Nährstoffe verloren gehen oder die Behandlundlung den Geschmack verändert
lieben Gruß M

Hallo Mindflyer,

da sieht man mal wieder, daß über Geschmack nicht zu streiten ist.
Ich ziehe frisches Gemüse, selbst Ausgangs des Winters, wenn es aus der Miete kommt (weißt du, was eine Miete ist?) und nicht mehr erntefrisch ist, jedem TK-Produkt vor.

Frisches Möhrengemüse mit Butter, bestreut mit frischer Petersilie, das ist für mich der Inbegriff einer Delikatesse.
Wenn ich mir das gleiche mit TK-Möhren vorstelle - geschmacklose, wässrige Würfel.

Ist wahrscheinlich ein Generationsproblem.

Gruß
MissSophie

Hallo, meine Vorrednerinnen haben eigentlich schon alles gesagt.
Geschmack ist tatsächlich subjektiv.
Aber ernährungsphysiologisch ist TK-Gemüse in den meisten Fällen hochwertiger als frisches. (Ausnahme: selbst geerntet und sofort verarbeitet)
Man darf also guten Gewissens das Gemüse seiner Wahl mit Genuss verspeisen. :wink:

LG Jutta

Hallo zusammen
Eigentlich ist alles schon gesagt richtig!
Aber etwas sehr wichtiges wurde noch nicht angeschaut!
Geschmack ist das eine aber Inhaltsstoffe das andere gelt.
Nun beim TKGemüse ist der Anteil der Inhaltsstoffe um ein vieles höher. Doch wenn wir es dann zubereitet haben doch „matischger“ als das frische Gemüse! Das kommt daher, dass die Zellstrucktur der Gemüsen durch die Eiskristalle durch trennt wurde. 

Frisch geerntet und sofort zubereitet, aber bitte nicht weich gekocht, schmeckts ambesten.
Doch hat denn das frische Gemüse auch noch Vitamine? Ihr werdet staunen wie wenig da noch drinn ist! Da liegt genau der heickle Punkt und was sollen wir den da machen?
Nun ich befasse mich seit vieln Jahren mit der ganzen Themtik mein Rat ist immer der selbe frisches Gemüse wenn möglich und mit Vitaminen suplementieren für meine Gesundheit:

Es wird sich nichts bessern in der nahen Zukunft! Eine kleine Rechnung! Gehen wir vom Inhaltsstoff aus von 1990 sagen 100% neue Beurteilung 2010 also 20 Jahre!
Der Inhaltsstoffanteil hat sich im Durschnitt um mehr als die Hälfte reduziert.

Gehen wir davon aus, das durch Transport ca. 2 Tage und Lagerung 2 Tage und einen Tag zu Hause verloren gehen so sind die Inhaltsstoffe wiederum um 5% pro Tag gesunken.

Also ergo haben wir noch 25% Anteil, jetzt wird das Gemüse geputzt und weich gekocht so ist am Schluss vielleicht noch 5% übrig.

So ist das leider

Hallo Gregor,

nur so aus Interesse, über welche „Inhaltstoffe“ sprichst Du in Deinem Artikel?

Danke
ev

Hallo eine von vielen,

Hallo Gregor,

nur so aus Interesse, über welche „Inhaltstoffe“ sprichst Du
in Deinem Artikel?

Gregor bezieht sich sicher auf die im untenstehenden Link enthaltene Definition der Inhaltsstoffe von Gemüse:

http://www.lebensmittellexikon.de/g0000280.php

daraus u.a.:
„Inhaltsstoffe von Gemüse
……
Gemüse ist reich an Kohlenhydraten, Eiweißen, Vitaminen, Mineralstoffen Geschmacks- und Ballaststoffen. ….“

Da Gregor nicht differenziert, gehen nach ihm also auch Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Ballaststoffe kaputt.

Eine tolle Erkenntnis!

1 Like

Hallo,

nicht nur das:

Wobei die Frost-Firmen Schock-Gefrieren. Das geht

erheblich schneller als Deine Truhe.

sondern

anders als beim deutlich langsameren Einfrieren in der häuslichen Tiefkühltruhe bildet die Zellflüssigkeit beim schnellen Abkühlen nur sehr kleine Eiskristalle. Dadurch werden Zellwände und Membranen von Organellen nicht zerstört. Auch beim Auftauen bleibt die Zellstruktur weitgehend erhalten, die Zellen laufen nicht aus und bestimmte Inhaltsstoffe (z. B. Enzyme) bleiben in den Organellen von der restlichen Zellflüssigkeit getrennt; Zellwasser und Nährstoffe bleiben eingeschlossen, der Innendruck der Zelle bleibt erhalten. Daher verliert das Lebensmittel nicht seine Konsistenz, wird also z. B. nicht matschig. Auch andere Eigenschaften, z. B. die Aromaentwicklung, werden ebenfalls wenig beeinträchtigt.

Beim langsamen Einfrieren in der häuslichen Tiefkühltruhe treten auf große Eiskristalle zurückzuführende Probleme vor allem bei Lebensmitteln mit hohem Wassergehalt oder dünnen Zellwänden auf (z. B. bei Beerenfrüchten).

Und dabei suppen die Nährstoffe und Vitamine größtenteils gleich mit weg.

Gruß
Nastaly

1 Like

Hi,

naja ganz so pauschalisieren würde ich es dann doch nicht. Bei Möhren und Kräutern bemerke ich den von dir beschriebenen Effekt (ich vergleiche mit frischem Supermarktgemüse und Bauernmarktgemüse und -kräutern). Selbsteingefrorene Kräuter, egal ob gekauft oder selber geerntet, schmecken besser als gefroren gekaufte.
Ansonsten ist der Unterschied aber nicht da oder zumindest nicht so heftig - Blumenkohl schmeckt nach Blumenkohl etc.

die Franzi

Und Gewöhnung und die Jahreszeit
Hi!
Es wurde schon viel Richtiges gesagt zum TK-Gemüse.

ich würde gerne erfragen, warum Tiefkühlgemüse so viel besser
schmeckt als frisches Gemüse?!
Aber ich würde nicht soweit gehen, dass das immer besser schmeckt als frisches. Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.

Ein Stück ist vielleicht Gewöhnung? Wenn man TK-Gemüse und seine „Gleichförmigkeit“ gewöhnt ist, dann mag man vielleicht nichts anderes mehr.

Und ich finde, dass einiges an Gemüse saisonal zum richtigen Zeitpunkt und vom richtigen Erzeuger (also keine Industrielle Massenware) gekauft und zubereitet um Klassen besser schmeckt als jedes TK-Produkt.
Meine Zuckerschoten frisch vom Strauch kurz in der Pfanne geschwenkt, nur mit Butter und Salz, noch mit ein wenig knackigem Biss - das bekommt man nicht aus der Tiefkühltruhe. *wasserimmundzusammenlauf* Ganz zu schweigen von den auch schon genannten frischen Kräutern aus dem Garten…
Oder auch der jetzt frische Spargel - da kann Tk-Ware geschmacklich einfach nicht mithalten, finde ich.

Ich hab nix gegen TK-Ware, nutze ich selber gern, aus den hier schon genannten Gründen.

Aber die Geschmäcker sind wohl sehr verschieden

Grüße
kernig

Hallo,

ich vermute, dass TK-Gemüse wie Dosentomaten oder -pfirsiche schlicht reif werden dürfen, ehe sie geerntet werden. Das macht schon viel aus.
Habe z.B. in den letzten 15 oder 20 Jahren keinen anständigen, frischen Pfirsich zu kaufen gefunden (sind entweder trocken oder hart und unreif) - die Dosenpfirsiche schmecken da schlicht besser. Zwar wie Eingemachte, aber wie eingemachte reife und leckere Früchte.

Wenn Du regional und zur normalen Erntezeit kaufst, sind die frischen Sachen i.d.R. schon so gut, wie TK (je nach Wetter), Erdbeeren sogar klar im Vorteil - die taugen tiefgekühlt meist nicht viel, in Dosen garnicht. Frisch aber auch nur bei passendem Wetter und guter Sorte.
Tomaten können auch nach etwas und sehr unterschiedlich schmecken. Habe mal ein paar Sorten selbst angebaut - der Unterschied zu den Kauftomaten war fatal. Nur Sortenbedingt.

Gruß, Paran

Servus,

Eine tolle Erkenntnis!

die Du betreffend Kohlenhydrate mit Haushaltsmitteln experimentell nachvollziehen kannst - wie viel davon wie schnell „veratmet“ wird, hängt von der Gemüsesorte ab. Bei jungen Erbsen z.B., einem Klassiker unter den TK-Gemüsen, braucht man nicht mal eine genaue Waage - es reicht, sie zu essen, wenn man den Unterschied zwischen frisch geerntet und drei Tage auf Transport und Lagerung feststellen möchte.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

experimentell nachvollziehen kannst - wie viel davon wie
schnell „veratmet“ wird, hängt von der Gemüsesorte ab. Bei

für dieses ominöse Experiment benötigst du einen „Standardmenschen“ den es nicht gibt.

Siehe etwa:
http://www.gesundheit.de/krankheiten/magen-darm/blae…

daraus u.a.:
„Nicht jeder Mensch reagiert auf Linsen, Erbsen, Bohnen mit unangenehmen Körperausdünstungen."

Schöne Grüße

dto.

MM

T

Servus,

wovon Du redest, weiß ich nicht, und ich glaube, ich möchte es auch gar nicht so genau wissen.

Wir reden jedenfalls von der Atmung bei Gemüse während der Lagerung.

Ich glaube, Phantasien über irgendwelche Körperausdünstungen sind an dieser Stelle des Threads nicht besonders gut untergebracht.

Schöne Grüße

MM

Mahlzeit,

ich kann Dir da ganz einfach nicht zustimmen. Ich finde nach wie vor zwar andere Gründe, warum ich ab und zu TK-Gemüse nutze, aber nicht den, dass es besser schmeckt. Und das ebenfalls unabhängig vom Preis bzw. Hersteller.

Gruß
A.A.

Von welchem Gemüse welcher Firma reden wir denn? Hast Du mal auf die Inhaltsstoffe geschaut? Kommt Zucker darin vor?

Aah! Hier hat sich ja einiges getan. Wieso gibt’s denn hier keine E-Mail Benachrichtigung bei Antworten auf eine der eigenen Fragen?! -Naja.

Zunächst einmal ein großes Dankeschön für das umfangreiche Feedback. Besonders natürlich an Gregor Kühni für seine interessante These. Aber auch der von paran genannte Punkt ist sehr interessant.

Nachdem mich dieses Thema nun doch noch sehr viel mehr interessiert, als Anfangs angenommen, habe ich einfach einmal die Probe aufs Exempel gemacht:
Zunächst habe ich mir den frischesten Blumenkohlkopf und den dunkelgrünsten Bio-Brokkoli im Supermarkt geschnappt, den ich finden konnte. Beide von hervorragender Qualität. Beide wurden gewaschen und in kleine Röschen geschnitten. Danach in eine Frühstückstüte verpackt und sofort in der Tiefkühltruhe verstaut. Selbstverständlich in die hinterste Ecke. Außerdem schön verteilt und zwischen sich bereits seit längerem in der Truhe befindlichen Tiefkühlprodukten eingebettet, so dass der Gefrierpunkt schnellstmöglich unterschritten wird.
Nach einer Woche nun, habe ich mir separat etwas Tiefkühlgemüse und das „gefrorene Experiment“ zubereitet. Und siehe da: Beide Menüs waren hervorragend! Das selbsteingefrorene war etwas weniger schmackhaft, aber dennoch der Tiefkühlkost nicht allzu weit unterlegen. Auf jeden Fall sehr viel besser, als hätte man es in bereits warmem/frischen Zustand verarbeitet. -Auf egal welche Zubereitungsart.

An dieser Stelle könnte man natürlich den Einwand vorbringen, dass mein Versuch nicht aussagekräftig ist. In der Tat bin ich mir bewusst, dass eine Schockgefrierung natürlich etwas ganz anderes als das langsame Herabkühlen in einer Tiefkühltruhe ist. Des Weiteren erreichte das von mir konservierte Gemüse selbstverständlich niemals dieselben Minus-Temperaturen, welche die industrielle Tiefkühlkost bereits mindestens einmal erreicht hatte. Aber sollte Gregor Kühni’s Vermutung korrekt sein, und es am reißen der Zellwände durch die Eiskristalle liegt, dürfte dies eigentlich keinen großen Unterschied machen. Schließlich bezweifle ich stark, dass eine Pflanze in der Lage ist, sämtliches Wasser aus ihren Zellen zu entfernen, wenn sie merkt, dass Dieses bald gefrieren wird.

Dennoch glaube ich nicht, dass Gregor Recht hat. Denn wie auf Wikipedia zum Thema Schockfrosten zu lesen ist, bleiben hierbei die Zellwände und Membranen der Organellen erhalten. Dies sei darauf zurückzuführen, dass sich nur sehr kleine Eiskristalle während des Schockfrostens bilden würden.
An sich war die Idee nicht schlecht, und wäre in sich auch schlüssig gewesen: Wenn die Zellen des Gemüses auslaufen würden, wäre der gesamte Geschmack bereits beim ersten Kontakt mit der Zunge vorhanden, und müsste nicht erst „erbissen“ werden. Das Gemüse müsste nicht vollständig zerkaut werden, um sämtliche Inhaltsstoffe präsent zu haben. Wobei es zu diesem Zeitpunkt auch bereits mit viel Speichel verwässert wäre.

Aus diesem Grund bleibt meine Frage immer noch unbeantwortet.
Sollte jemand genaueres Wissen, wie dieser Geschmacksunterschied zustande kommt, wäre ich dankbar für jede Art von Information, oder auch Hinweise auf weitere Quellen.

Grüße,

Michael

ot: Antwortbenachrichtigung
Hallo,

Aah! Hier hat sich ja einiges getan. Wieso gibt’s denn hier
keine E-Mail Benachrichtigung bei Antworten auf eine der
eigenen Fragen?! -Naja.

vermutlich, weil Du’s in Deinem Profil nicht eingestellt hast: Profil (oben rechts auf den schwarzen Kasten mit Deinem Namen + Profilbild klicken) - Einstellungen - „Antworten auf Forenartikel abonnieren“ auf „an“ (entweder „alle“, dann bekommst Du alle Artikel im Thread, oder „direkte“).

Viele Grüße,

Jule