Mir ist aufgefallen, dass Städte in ländlichen Gegenden immer weiter schrumpfen, obwohl das Angebot an öffentl. Gütern dort meist besser, und die Mieten dort meist niedriger sind als in großstädtischen Ballungsgebieten
Hi.
Wo sind diese Gegenden denn? Das wird sicher von Bedeutung sein. Hier (Nähe Köln) ist das ganz sicher nicht so. Gerade Städte im Umkreis von bis zu 40 Km wachsen ohne Ende.
Hallo,
was meinst Du mit „öffentlichen Gütern“?
Davon ab würde ich vermuten, dass in den Großstädten Arbeitsplätze und -kräfte in großem Umfang nahe beieinander sind. Früher waren solch große Akkumulationen schlicht aufgrund der Versorgungslogistik nicht möglich, heute kann durch Diesel und Benzin alles schnell und weit transportiert werden. So lassen sich auch Metropolen versorgen.
Gruß,
Paran
Hallo,
das ist der erweiterte Speckgürtel. Der Mieten wegen.
Schau mal in einer Entfernung ab 100 km von einer Großstadt, dort findest Du die Landstädtchen mit leerstehenden Ladenpassagen und zahlreichen vergilbten Kauf- und Mietangeboten.
Gruß,
Paran
Schon richtig. Aber in der Eingangsfrage war explizit nur von „ländlichen Gebieten“ die Rede. Das so zu behaupten, ohne eine Ortsangabe ist eben schlicht nicht richtig.
Ist ein Gebiet 100 km von der nächsten Großstadt entfernt nicht ländlich?
Klar, es hätte genauer beschrieben werden können, ist aber m.E. nicht nötig, da das Problem ja nicht neu ist und Speckgürtel bekannt sind.
Auch ohne Gruß
Hallo,
naja, es gibt viele Gründe. Zum einen kann es sein, das eben Angebote wie z.B. Kultur, Arbeitsplätze, Verkehrswege, etc. nicht optimal sin.
Ein Beispiel aus dieser Region hier: Seit jahrzehnten sperren sich „die alt eingesessenen“ dagegen das Bundesstraßen ausgeaut werden und so z.B. viele Straßem, die planerisch bereits als mehrspurige Autobahnen möglich wären immer noch Landstraßen sind. Dadurch kommen kaum Lastwagen hierher, weil es sich nicht lohnt hier Industrie anzusiedeln. Dadurch werden andere Verkehrswege wie Bahnstrecken nicht ausgebaut und sind immer noch auf dem Stand der 70er jahre. Dadurch will weder Industrie noch Wirtsschaft hier investieren. Internet wird auch nicht ausgebaut, also auch für diesen Industriezweig uninteressant. Deshalb weniger Arbeitsplätze, kaum Perspektive. Leute ziehen weg in die Großstädte also stirbt das Land weiter aus.
Fazit: In der Stadt braucht man kein Auto, fährt Fahrrad oder ÖFI, spart dieses Geld und investiert in die höhere Miete.
Du wirst nur sehr wenige Gebiete in D finden, die mehr als 100 km von einer Großstadt entfernt sind. Eine Großstadt fängt bei einer Bevölkerung von 100.000 an. Hier eine D-Karte von 2014
https://www.stepmap.de/karte/grossstaedte-deutschland-g0b5cmq3K4
Mittlerweile könnte die ein oder andere Stadt durch Bevölkerungswachstum hinzugekommen sein.
Gruß
vdmaster
@JulianBethke Was soll einen große Metropole sein?
Deine Frage ist zu unscharf, um sie adäquat beantworten zu können. Definiere doch mal Metropole, öfftl. Güter und großstädtisches Ballungsgebiet.
Aber: Die jetzt in die Großstädte ziehenden jüngeren Jahrgänge müssten
dauerhaft in den Großstädten bleiben. Erst dann würde sich eine
anhaltende Renaissance der Großstädte abzeichnen.
Wachsen und Schrumpfen
Doch das ist noch ungewiss. Insgesamt bleiben Bevölkerungs- und Wanderungsprognosen eine Annahme.
Ergänzung
Hallo,
ein Grund ist (zu einem Teil) dass Subventionen in die grossen Staedte fliessen, die andere aus laendlicheren Gebieten mitbezahlen muessen.
- Im Dorf faehrt nicht jede halbe Stunde ein Bus, in der Stadt wird das aufrechterhalten
- Schulen, Bibliotheken, Theater koennte man auch auf Doerfer planerisch verteilen, rein geometrisch alle 50 km und nicht 7 Stueck in eine Grossstadt
- Aertze, Apotheken, Gesundheitszentren koennte man ebenso nach Abstandskilometern planen und nicht nach Gewinnaussicht alle zentral in die Stadt
. - Der Bund oder das Land subventioniert Sozialwohnungen in der Stadt. Wenn der Trend anhaelt, fliesst immer mehr
- Steuergeld in die Stadt und gleichzeitig
- Steuergeld aus den kleinen Gemeinden weg, um in die Stadt zu fliessen
- werden Wohnungen in der Stadt ssoo billig, dass Alle dort hinziehen koennen
.
Gruss Helmut
Du übersiehst, dass all diese Einrichtungen nach der Bevölkerungsdichte verteilt sind. Ein rein nach Abstand geplantes Theater stünde zwangsläufig dort, wo zu wenige Menschen leben als dass ein Theater sinnvoll zu betreiben wäre.
Selbst in den Millionenstädten fährt die -Bahn nur in der Innenstadt alle paar Minuten und in den Stadtteilen am Rand nimmt dies mit der Bevölkerungsdichte signifikant ab.
Unter dem Strich verdienen die Städte das Geld.
Ja - wenn die 100 km Abstand zur Großstadt (die nicht vom Fragesteller definiert sind, der hält sich gar nicht mit lästigem Definieren auf) als Kriterium für „Ländlichkeit“ herangezogen werden, ist mit der Aufzählung Parchim - Ludwigslust - Neubrandenburg wohl schon der größte Teil der Liste erstellt.
Ein typisches Beispiel dafür, wie man sich in die Tasche lügen kann, wenn man bereits in der Formulierung der Frage die bevorzugte Antwort berücksichtigt: Bei ziemlich allen Kleinstädten in dieser Entfernung zur nächsten Großstadt wird sich ein Rückgang der Bevölkerung beobachten lassen. Wenn man jetzt außen vor lässt, dass es aber auch haufenweise schrumpfende Kleinstädte mit geringerer Entfernung zur nächsten Großstadt gibt, hat man die eigene gewagte These „statistisch belegt“ - zumindest glaubt man das. Aber belegt ist dann in Wirklichkeit nur, dass es diese These gibt.
Schöne Grüße
MM
Hi,
die Formulierung
könnte hier natürlich eine Chiffre für „ich habe eine Hausarbeit zu erledigen“ sein. Von daher darf man nicht allzuviel Eigenengagement wie unsinnige Definitionen (wtf ist eine große Metropole) oder gar Differenzierungen von Begrifflichkeiten erwarten.
Eine Antwort a la Radio Eriwan hätte vielleicht auch schon ausgereicht. Geht dann zwar völlig an der Frage vorbei, trifft aber den Kern der Problematik.
Gruß
vdmaster
P.S.: Ich treffe im real life erschreckend oft Personen, die nicht kapieren können oder wollen, dass man eine Frage mit einem „(entweder) … oder“ nicht mit einem schlichten Ja oder Nein beantworten kann. Nährt natürlich meinen heimlichen Verdacht, dass die Menschheit intellektuell und vielleicht gar chronisch retardiert ist. Oder sich auf dem besten Wege befindet. Sehen wir also positiv in die Zukunft.