Hallo,
Ich habe einen Kompressor aus den 50ern restauriert.
Verschleisszustand war TOP, im Prinzip nur gereinigt und lackiert.
Vorher lief er völlig ruhig.
Jetzt schwingt er stark.
auf dem Video kann man es etwas erkennen
Video https://youtu.be/Jr55rpawGFs
Woran kann das liegen ?
Es ist jetzt einzig der Hubraum etwas kleiner da ich die Zylinderkopfdichtung durch Flüssigdichtung ersetzt habe. (Vorher etwa 1mm Pappdichtung, jetzt nur Spalt gefüllt)
Kann das der Grund sein ?
Da sich die Ventile selbsttätig öffnen je nach den Drückverhältnissen würde ich nicht erwarten dass das ein Problem sein könnte
Danke !
Hallo!
Der Hubraum ist identisch, denn der Kolben hat den gleichen Durchmesser, und bewegt sich die gleiche Strecke auf und ab.
Allerdings kann der kompressor nun nen höheren Enddruck erreichen, damit verbundene Effekte würden sich aber erst bei hohen Drücken zeigen.
Wichtig für deine Aktion ist, daß der Kompressor nicht auf den einen Millimeter angewiesen ist, und jetzt der Kolben nirgends anstößt. Und zwar auch nicht, wenn er warm ist. Bei einigen Verbrennungsmotoren kann das passieren. Aber du würdest das schon merken.
Was hast du denn noch angefasst? Rotierende Teile wie Treibräder, die eine Unwucht ausgeglichen haben, jetzt ggf aber verdreht eingebaut wurden? (hab das Video nicht gesehen - Datenvolumen und so)
Die Auswuchtung ist jetzt eher besser da diverse aufgeschmierte Altfarbschichten von den rotierenden Teilen entfernt sind.
Das interessante ist dass es keine Vibrationen wie bei einer Unwucht sind sondern mehr Schwingungen. Als würden die bewegten Teile, also etwa Kolben, von etwas elastisch abprallen.
Kann das nicht etwas mit den Oscillierenden Luftsäulen in den Leitungen zu tun haben ? Es ist ja ein zweistufiges System, d.h. die zweite Stufe saugt die komprimierte Luft der ersten Stufe an und das muss wohl genau abgestimmt sein ? Kann da der 1mm der Dichtung nicht schon eine Rolle spielen ?
Da die Köpfe jetzt verkebt sind und alles neu lackiert ist möchte ich sie nicht eben mal wieder runter machen …
Hallo!
Ich habe mir das Video angesehen und vor allem angehört. Für mich klingt das, wie wenn sich die Kolben und die Ventilschäfte ganz leicht berühren würden. Durch das Entfernen der Kopfdichtung könnten die Kolben am oberen Totpunkt die Schäfte berühren. Sollten sich die Geräusche und Vibrationen bei warmen Gerät verringern, würde das für meine Theorie sprechen.
MfG
airblue21
Hallo,
Auf alle Fälle hast du eine höhere Verdichtung und somit auch höhere Kräfte.
Wenn du einen Kompressor mal von Hand durchdrehst, am besten einen mit nur 1 Zylinder, Musst du zuerst immer mehr Kraft aufwenden, bis du den oberen Totpunkt erreicht hast. Hier kippt dann das Ganze und du musst bremsen, weil sich Welle sonst selbständig weiter dreht.
Diese Lastwechsel sind nun stärker und es steckt mehr Energie hinter den Abläufen welche die Vibration erzeugen.
Die spitzen Geräusche tönen auch verdächtig danach, dass die Kolben irgendwo anstossen!
Die einzige andere Ursache könnte noch ein schlecht gefettetes Rückschlag-Ventil sein.
Grundsätzlich hilf da nur in den Zylinder rein zu schauen. Wenn die Ventile anstossen sieht man dies am Kolbenboden. Dann muss entweder wieder eine dickere Dichtung rein oder man schleift die Stellen am Kolben etwas ein.
Andernfalls wirst du nicht lange Freude an deinem Kompressor haben.
MfG Peter(TOO)
Vielen Dank für die zahlreichen sicher ganz lieb gemeinten Beitrage.
Wenn ich da von Ventilschäften, erhöhte Verdichtung usw lese so scheinen einige mehr einen Verbrennungsmotor im Focus zu haben.
Die Arbeitsweise eines (Druckluft)Kompressors ist eine ganz andere.
Die Ventile wirken als Rückschlagventil und bestehen meist nur aus einer Blattfeder. Hier ist die Konstruktion zwar aufwändiger, es kann aber niemals etwas in den Kolbenraum ragen.
Und natürlich erhöht sich auch nicht die Verdichtung oder der Endruck.
Bei der Aufwärtsbewegung erhöht sich zwar zunächst der Druck im Kolbenraum und somit die Kraft, aber nur soweit bis der gleiche Druck wie im Kessel erreicht ist. Ist der Kessel also leer öffnen die Ventile (fast) sofort und bei steigender Füllung immer später, aber niemals annähernd bis zum oberen Totpunkt. Ein Kompressorhersteller der eine solche Konstruktion anbieten würde wäre schnell pleite…
Durch die „Hubraumvergrößerung“ ändert sich also weder der (End)Druck, noch die Fördermenge.
BTW, die grässliche Kakophonie des Videos ist der Aufnahmecharakteristik des Mikrofons geschuldet. Das (tatsächliche) Laufgeräusch ist an sich ein Traum.
Die Köpfe habe ich inzwischen abgenommen. Die Schwingungen sind unverändert.
An der Auswuchtung wurde nichts verändert und Verschleiss an den Lagern ist nicht feststellbar.
Damit bin ich mit meinen Latein vorerst am Ende.
Aber vielleicht liest jmd mit der schon mal einen Kompressor aus der Nähe gesehen hat ?
Da hast du eine Bildungslücke.
Es gibt unterschiedliche Bauformen von Kolbenverdichtern.
Es gibt welche mit den Rückschlagventilen und solche mit gesteuerten Ventilen. Und einen Verbrennungsmotor kann man auch als Kompressor verwenden, wenn auch der Wirkungsgrad dann nicht optimal ist.
MfG Peter(TOO)