Z.B bei Arielle oder 101 Dalamtiner. Immer waren die Bösen ältere eher Damen, die in Lilatönen illustriert waren. Warum ist das so? Und warum waren die meisten hauptcharaktere (Dörnröschen, Aschenputtel,…) immer Weisen? Woher kamen diese Muster? Und warum werden sie immer wieder aufgegriffen?
Das sind die klassischen Muster europäischer Märchen. Die meisten davon folgen dem „heroes journey“-Konzept. Damit so eine Entwicklung stattfinden kann, muss es aber zunächst ein Ereignis geben, dass einen Bruch mit dem Elternhaus herbeiführt. Wenn der Protagonist sich nicht auf die Reise begibt, gibt es auch keine Geschichte.
Mögliche Ereignisse sind eben das Verwaisen der Kinder, eine böse Stiefmutter und ähnliches. Wobei weder Dornröschen noch Aschenputtel Waisen sind. Das die Frauen böse sind ist ein klassisches Motiv aus dem christlichen Mittelalter und deswegen für europäische Märchen typisch. Später wurden dann die bösen Mütter durch böse Stiefmütter ersetzt, aber im Wesentlichen kommts aufs gleiche raus.
In orientalischen Märchen sind Frauen praktisch nie Antagonisten, da die Frau als solches in dieser Welt kaum eine Rolle spielt. Hier teilen sich Männer beide Rollen.
Man kann sich Märchen ja von verschiedenen Richtungen nähern …
Als Psychoanalytiker nähere ich mich von analytischer Richtung - und da stelle ich fest, dass diese ganzen „böse ältere Frau“-Figuren leicht als „böse Mutter-Repräsentanzen“ (d.h. gering bewusste Phantasien über subjektiv als schlecht erlebte/gespeicherte Erfahrungen der ersten Jahre mit der primären Bezugsperson) auszumachen sind.
Gruß
F.
Hallo,
das dient einem ganz bestimmte Schema. Wenn die Kinder Waisen sind, hat man automatisch mehr Mitleid und kann sich schneller mit dem Protagonisten identifizieren. Außerdem hat man so eine praktische Erklärung, wieso niemand einschreitet 
Lg,
Jeanette
Aber gibt es eine Begründung warum es gerade die Verwaisung von Kindern sein muss? Gibts es nicht auch andere Unglücksszenarien derer man sich bedienen könnte, um den Helden auf seine Reise zu schicken?
Aber vielen Dank schon mal für euren analytischen Blickwinkel auf das Ganze