Warum sind manche Flüsse weiblich

…und andere männlich?
Beispiele: Der Rhein, der Main, usw.
Die Donau, die Elbe, usw.

Danke für die Antworten
Zorro

…und andere männlich?
Beispiele: Der Rhein, der Main, usw.
Die Donau, die Elbe, usw.

Dazu gibt es einiges im Archiv, z.B. /t/flussnamen/3088914

und auch http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,364…

Gruß
Kreszenz

Aber auch im w-w-w-Archiv,
hallo, Kreszenz!
finde ich nicht geklärt, wie die Römer, die sich die Flüsse als männliche Gottheiten dachten,
Matrona/Marne, Mosella/Mosel, Albis/Elbe, Visurgis/Weser
(personifiziert) vorgestellt haben.
Pater Danuvius (ein sehr schönes Münzbild übrigens!) als Vater Donau, aber Mutter Mosel usw.?
Kennt jemand eine aus dem römischen Bereich stammende Darstellung eines dieser Flüsse? Oder aus der lateinischen Literatur eine Anrede an die betreffende Gottheit (für Mosella noch am ehesten zu erwarten: bei Ausonius?)?
Schöne Grüße!
Hannes

Hallo, Hannes,
die ollen Römer übernahmen ja viele Vorstellungen von den noch olleren Griechen, und die stellten sich halt für die Quelle eines jeden Flusses eine Nymphe vor. Da diese aber nun mal weiblich waren, verliehen sie ihre Namen ihren Gewässern.
Nur wenige Flüsse, meist mächtige Ströme trugen männliche Namen, Vielleicht, weil man sich so etwas Kraftvolles wie den Rhein oder den Nil nicht so recht als weiblich vorstellen mochte.
Gruß
Eckard

Hallo, Eckard!
Ich geb Dir immer gerne recht, aber hier hier stelle ich Deine Behauptung doch in Frage.

die ollen Römer übernahmen ja viele Vorstellungen von den noch
olleren Griechen, und die stellten sich halt für die Quelle
eines jeden Flusses eine Nymphe vor. Da diese aber nun mal
weiblich waren, verliehen sie ihre Namen ihren Gewässern.

Das wäre mir neu. Allein schon DER Pleisthos (nur ein Bächlein!) unterhalb von Delphi ist Widerlegung genug.

Nur wenige Flüsse, meist mächtige Ströme trugen männliche
Namen, Vielleicht, weil man sich so etwas Kraftvolles wie den
Rhein oder den Nil nicht so recht als weiblich vorstellen
mochte.

Die Flussgötter sind tatsächlich die Personifizierung des Flusses, bei den Griechen wie bei den Römern.
Die Quell-Nymphen sind das nicht, ihnen gehört die Quelle nur, sie ist ihnen heilig.
Es gab ja neben diesen Süßwassernymphen (im Salzwasser sind die Nereiden) auch noch Bergnymphen (Oreaden), ohne dass deshalb die Berge weibliche Namen hätten;
nur von der dritten Gruppe, den (Laub-)Baumnymphen (Dryaden), ist die grammatische Tatsache herzuleiten, dass die Bäume Feminina sind,
(selbst wenn der Baumname der Endung nach eigentlich ein Maskulinum sein müsste: Was da passiert ist, weiß ich nicht).
Schöne Grüße!
Hannes

Nehmen wir mal die Donau, lat. der Danuvius
Hallo, Eckard,

und ihr anderen. Man greift, wie dies im von Kreszentia genannten Faden, schon gesagt wird, zu kurz, wenn man bei Griechen und Römern stehen bleibt.

die ollen Römer übernahmen ja viele Vorstellungen von den noch olleren Griechen, und die stellten sich halt für die Quelle eines jeden Flusses eine Nymphe vor.

Es gab durchaus - wie schon gesagt - auch männliche Flussgottheiten bei den Griechen, wie etwa den „Mäandros“, den „Acheloos“ und den „Alpheios“, die Götter und Flussnamen waren.

Man muss also oft weiter zuück gehen zu den Germanen, die lange vor den Römern in deutschen Gauen hausten. Und davor gab es noch die Kelten und schließlich die schwer zu fassenden Alteuropäer.

Nehmen wir also mal an, so ein Alteuropäer nannte die Donau: Taunounwar.
Nun kam ein Kelte, übernahm das Wort, änderte es aber in Tounouwis; als nächstes kam ein Grieche, übernahm das Wort, änderte es aber in Daunobis.
Und daraus machte ein Römer Danuvius.
Und dies war nur der Name des Oberlaufs, der Unterlauf wurde Ister bzw. Hister genannt und daraus ergibt sich eine ganz andere Ableitung.

Ein iranisch-sarmatisches „danu“ = „Fluss“ soll laut

Dietmar Urmes, Handbuch der Geografischen Namen, ISBN 3-937715-70-3 Buch anschauen
dahinterstehen, das sich auch im „Don, im Donez, im Dnjepr und Dnjestr“ versteckt.

Als Dunáj, Dunarea, Dunav, Duna, und Dunaj findet es sich in den Ländern, durch die die Donau fließt, bzw. an die sie angrenzt oder bekannt ist.

Es gibt auf diesem Gebiet sicher keine Regularität, die für mehr als 30 % der Fälle gilt. Aach, Ach, Aare, Enz, Els, Echaz und ähnliche gehören natürlich schon in eine Gruppe.

Man muss also bei jedem Fluss nachsehen, wie er zu seinem Namen kam; und dazu muss man eben einschlägige Bücher heran ziehen, wie oben genanntes oder:

Dieter Berger, Geographische Namen in Deutschland, Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen und Gewässern.
Über 1.200 Artikel erklären 1.700 Ortsnamen, Ländernamen, Gewässer- und Gebirgsnamen. Die Entstehungsgeschichte der verschiedenen geographischen Namen wird außerdem erläutert. ISBN 3-411-06252-5 Buch anschauen [Buch anschauen]

Ich tät ja gern aus all dem ein FAQ machen, aber das geht nicht mehr.

Gruß Fritz

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Hurra, Halleluja, Hosianna!

Fritz, ich grüße Dich und freue mich unglaublich - unbändig - unverschämt - ungeheuer!!!

Dein Rolf

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Hallo MODs - was für die FAQs!

Ich tät ja gern aus all dem ein FAQ machen, aber das geht
nicht mehr.

Gruß Fritz

Hallo Hanna, hallo Kubi,

aber Ihr als MODs könnt das doch tun!

Lieben Gruß
und danke an Fritz,
Dantis

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OT: FAQ
Moin Fritz,

Ich tät ja gern aus all dem ein FAQ machen, aber das geht
nicht mehr.

Wenn Du das Ganze passend formulierst und als Artikel postest, wandele ich den in eine FAQ um.

Falls ich vorher dazu komme, verwurste ich es selber noch.

Gruß

Kubi

Hallo, Kubi,

da man mich ohne Vorwarnung nicht bloß gesperrt, sondern vor allem ohne Benachrichtigung undBegründung, vermutlich weil es keine anständigerweise nennbare gab, auch als FAQ-Betreuer geschasst hat, sticht mich der Hafer nicht allzusehr, deine Arbeit zu tun.

Gruß Fritz