Warum sind nur wenige Inder Budhisten?

LudwigEVA_b6fcf0 · 13. November 2019 um 20:37

Hallo!
Der Budhismus hat ja in Indien seinen Ursprung. Warum sind aber sehrt sehr wenige Inder Budhisten? Danke für ihre Informationen.

Arunachala · 13. November 2019 um 20:37

Das ist schwer zu beantworten. Nach dem Buddhismus kam der Hinduismus auf und fand in Indien mehr Anklang. WEr kann beantworten, warum z.B. zur Zeit der Islam so stark im Kommen ist? Das sind - meiner Meinung nach - die Wechselfälle der Geschichte…

Damiano · 13. November 2019 um 20:37

Hallo,
der Buddhismus hat sich in Indien tatsächlich nie durchsetzen können. Als Buddha in Indien auf der Suche danach war, das Leiden zu überwinden, gab es ja schon viele verschiedene Schulen und Traditionen, in denen er allerdings nicht das fand, wonach er suchte. Warum der Hinduismus letztlich die bestimmende Religion wurde, müsste ein Religionswissenschaftler beantworten. Ich vermute, dass es auch politische Hintergründe gibt. Vielleicht ist es so wie Jesus sagte: Der Profet gilt nichts im eigenen Land. Das Christentum ist in Palestina ja auch nur eine kleine Religionsgemeinschaft.

Lieben Gruß
Damiano S. Nöthen

Malook_700697 · 13. November 2019 um 20:37

…die vielfältigen Hintergründe zu diesem Thema würden sicherlich interessante Forschungsarbeiten hergeben…eine Schwierigkeit in diesem Zusammenhang ist vielleicht auch das Kastensystem Indiens - welches der Buddhismus ablehnt - sein…Dr. Ambika hatte zu seiner Zeit diese Tatsache zur Überwindung des Kastensystems zu nutzen versucht…leider mit wenig Erfolg…allgemein könnte man aus der Religionsgeschichte auch ablesen, dass sich Religionen nur dann weiter ausbreiten wenn sie sich mit weltlichen Herrschaftsstrukturen arrangieren…ein Kastesystem ist aber für Buddhisten aller Richtungen inakzeptabel…Gruß Malook

Andreas_Steinberger · 13. November 2019 um 20:37

Hallo,
habe kein wissen darüber,
grüße,
A.ST.

ivo_d8ea5e · 13. November 2019 um 20:37

Hallo und Sorry,

ich bin zwar Indien-Fortgeschrittene im Sinne dass ich seit über 40 Jahren nach Indien fahre, deine Frage kann ich leider nicht beantworten.
Gruß
Ivo

Thud · 13. November 2019 um 20:37

Hallo

Einerseits ist dies durch die Zerstörung der Klöster und der buddhistischen Staaten durch die Weißen Hunnen und später durch die muslimische Eroberung Indiens gegeben.

Die hinduistischen Herrscher haben aber auch ihrerseits den Buddhismus bekämpft und z.B. Stupas zerstört.

Der Buddhismus hat den Hinduismus stark beeinflusst im Sinne einer Annäherung des Hinduismus an den Buddhismus. Dies hat stark dazu beigetragen den Hinduismus attraktiver für die breite Masse der Bevölkerung zu gestalten und damit dem Buddhismus unatraktiver gemacht.

Dazu kam die Abgeschlossenheit der buddhistischen Tempel die somit sich kaum in der Gesellschaft verwurzelten.

Passt dir diese kurze Abriss?

Gruß & success

Thud

Heinz_Siebelds_6861dd · 13. November 2019 um 20:37

Hallo,
aus meiner persönlichen Sicht liegt es an der allgemeinen Schulbildung. Nur 40 % der ind. Bevölkerung haben einen Schulabschluss.Dann gilt der Hinduismus als Nationalreligion. Alle anderen Religionen werden von den Nationalisten verdrängt und bekämpft.

Heidi_10baf4 · 13. November 2019 um 20:37

Hallo Eva,

da kann ich nur raten : Weil der Hinduismus einfach viel besser zu Indien passt ?
Der ist ebenso bunt, chaotisch, schrill, exotisch… wie das Land und die Leute, und erlaubt praktisch jedem eine eigene Lesárt.
Ich selbst kenne zB viele Inder, die, sicherheitshalber, sozusagen, neben dem Tempel auch Kirche und Moschee regelmäßig aufsuchen.

Budhismus verbinde ich persönlich jetzt doch eher mit Ruhe und Askese.
Zu den meisten Indern passt das gar nicht.
Nichts desto Trotz picken sich sicher viele Hindus auch aus dem Budhismus das raus, was ihnen gefällt

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter

Heidi

Morgenmuffel · 13. November 2019 um 20:37

Tut mir sehr Leid, aber da kann ich gar nicht weiterhelfen!
Christiane

Sarah_3824b0 · 13. November 2019 um 20:37

Hi!

Der Buddhismus hat eigentlich (auch) in Nepal seinen Ursprung, nicht nur in Indien. Aber auch dort sind die meisten Menschen Hindu. Es ist wie bei vielen Religionen oder Philosphien: Sie verbreiten sich oft in anderen als den Ursprungsländern (vgl. z.B. das Christentum). Der Kaiser Ashoka(3. Jh v.Chr) verbreitete den Buddhismus auf bzw. nach seinen Eroberungszügen in grossen Teilen Asiens (http://de.wikipedia.org/wiki/Ashoka). Entsprechend sind heute gewisse Gebiete Indiens buddhistischer geprägt als andere.
Eine weitere Sache allerdings denke ich, ist, dass der Hinduismus vieles inkorporiert. Für viele war es wohl gar nicht nötig zu konvertieren, da Buddha Gautama auch in ihrem System verehrt werden kann (als Avatar Vishnus, siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Nobody60/Buddh…)

Ich hoffe, ich konnte damit helfen!

Liebe Grüsse

sarah.

Monika_Froihofer · 13. November 2019 um 20:37

Das ist genau so wie mit dem Christentum: warum sind in Israel und Palästina kaum Christen, obwohl Christus dort gewirkt hat?

cheesee · 13. November 2019 um 20:37

Ich weiß es nicht, kann es mir nur so erklären, dass auch in Indien viele Religiöse Kriege geführt wurden und die Buddhisten aus ihrem Ursprungsgebiet verdrängt wurden und in China und anderswo sich niederlassen konnten. Ich weiß, dass auch in Indien der Islam immer wieder Fuß fassen konnte, das bezeugen mehrere sehr bekannte Baudenkmäler aus den entsprechenden Zeiten.