Warum sind Obstkonserven gezuckert?

Hallo,

ich genieße frisches, reifes Obst direkt vom Baum oder Strauch.

Wenn ich außerhalb der Saison Lust habe auf frisches Obst, fällt der Handel meist aus, da dort gerne unreife Früchte verkauft werden, die nach der Ernte noch Transport und Lagerei überstehen müssen. Sie sind gezüchtet auf gutes Aussehen.

Da habe ich eher Lust auf reife, konservierte Früchte. Die kann man ja am Ernteort konservieren. Doch die wiederum gibt es nicht ohne reichlich Zuckerzusatz.

Ich habe in den letzten Tagen selbst geerntete Erdbeeren und Himbeeren erhitzt, zerdrückt und in Marmeladengläser abgefüllt.

Tatsächlich vermisse ich beim Verkosten den zusätzlichen Zucker, obwohl das Fruchtmus genausoviel Zucker hat wie die reifen Früchte allein.

Ist das ein psychologisches Phänomen, dass man von einer Konserve Überzuckerung erwartet?

Warum gibt es keine ungezuckerten Fruchtkonserven? Ich habe ausdrücklich danach gesucht in Super- und Discountmärkten.

Hallo,
Zucker wirkt konservierend indem er Bakterien das Wasser entzieht.

An (zu) viel Zucker gewöhnt man sich. Wenn man auf zuckerarme Ernährung umsteigen will, dauert es eine Weile bis es wieder süß schmeckt.
Leider wird allzu oft bereits im Kleinkindalter ein hoher Zuckerkonsum angewöhnt.

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Welche Bakterien? Die eingedosten Früchte sind gekocht, alles tot. Und dennoch hätte ich mal Appetit.

Da ist von alle tot keine Rede. Es sind weniger als vorher, aber da lebt erstmal noch genug. Daher der Zucker, um den übriggebliebenen die Vermehrung so weit zu erschweren, daß der Inhalt möglichst lange genießbar bleibt.
Irgendwann wird jede Konserve schlecht, Auch wenn man sie nicht geöffnet hat. Da ist dann keineswegs was von außen eingedrungen, sondern die wenigen überlebenden haben es dann irgendwann doch noch geschafft, wieder eine Population aufzubauen, die groß genug ist, um den Inhalt der Konserve für Menschen ungenießbar zu machen.
Salz hätte übrigens den gleichen Effekt, schmeckt bei Obst aber nicht wirklich gut. Bei Fleisch wird dabei genau so vorgegangen.

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Na ja, kommt darauf an …

Servus,

obwohl Obstkonserven natürlich nicht gekocht sind (sondern teils pasteurisiert, teils sterilisiert) und Persils Fruchtmus alsbald gären wird, weil er falsch vorgegangen ist, ist der Grund für die Zuckerung von Obstkonserven (im Gegensatz zur Verwendung von Zucker beim Einkochen von Marmelade / Konfitüre im Haushalt) nicht die konservierende Wirkung von Zucker, sondern die Erhaltung der Farbe.

Man sieht das sehr schön bei ungezuckerten Gurkenkonserven (Salz-Dill-Gurken), die eine nicht besonders anheimelnde ins Grau spielende Farbe haben. So etwa würden Obstkonserven ohne zugesetzten Zucker auch aussehen.

Pasteurisieren / Sterilisieren von Früchten, halben Früchten oder Schnitzen wäre technisch ohne Beeinträchtigung der Haltbarkeit möglich, aber die Produkte blieben im Regal stehen.

Unmittelbar vom Vollernter weg konserviert ist Tiefkühlware, sowohl Gemüse als auch Obst und Beeren. So kann man z.B. richtig reife Mangos als TK-Ware viel leichter und auch billiger haben als „frisch“, und sowas wie Erbsen ist aus der TK-Packung deutlich frischer als selbst vom Wochenmarkt.

Dass Obst „auf gutes Aussehen gezüchtet“ wird, ist natürlich Blödsinn. Eine Goldparmäne, die beim Obstbauern gepflückt wird, ist nichts anderes als eine, die bei mir im Garten am Spalier hängt. Der Unterschied ist lediglich, dass unterschiedliche Transport- und Lagerdauern überstanden werden müssen und deswegen zu unterschiedlichen Zeitpunkten gepflückt wird; deswegen gibt es „im Handel“ auch so sehr unterschiedliche Qualitäten von frischem Obst. Die Türken und die EDEKA-Händler, die keinen Nachtzuschlag verlangen, wenn sie morgens um drei zum Großmarkt oder zum Erzeuger aufbrechen, sind da gegenüber den Filialisten mit mehr oder weniger verzweigten Logistiknetzen sehr im Vorteil und können Obst anbieten, das locker zwei-drei Tage näher an der Vollreife gepflückt ist.

Schöne Grüße

MM

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Meine Beobachtung:

Ich versuche auch immer wenig Zucker zu verwenden.

Aber beim Einkochen ist mir aufgefallen, dass das Obst dann beim Verwenden nicht so toll schmeckt. Aus den Gläsern schmeckt es manchmal regelrecht eklig bis muffig, obwohl die Gläser fest zu sind. Das hat nichts mit dem fehlenden „süssen Geschmack“ zu tun. Schade um die Arbeit…

Das passiert bei der Verwendung von Zucker nicht .

Servus,

welches Obst?

Für rote Johannisbeeren, Mirabellen und Dürkheimer Feigen kann ich das nicht bestätigen.

Schöne Grüße

MM

wobei das „Irgend-“ eine ziemlich lange Zeitspanne umfassen kann. Bei Weck in Öflingen steht ein Glas Kirschen, die vor über hundert Jahren eingeweckt worden sind.

Schöne Grüße

MM