Warum sind Talente angeboren?

Hallo,

warum weiß man eigentlich dass Talente angeboren sind?
Warum kann nicht jeder alles sein?

Wenn ich Menschen betrachte, die auf irgendeinem Gebiet sehr gute Leistungen vollbringen und womöglich von einem Talent reden, dann kommt dies meistens von harter Arbeit und der richtigen psychologischen Einstellung wie z.B. richtige Glaubenssätze, vorhandene Zielsetzung, richtige Wertvorstellung.
Außerdem werden die 6 menschlichen Notwendigkeiten (Sicherheit, Unsicherheit, Bedeutung, Wachstum, Liebe/Verbindung zu anderen Menschen und Beitrag) auf sehr hohem Niveau getroffen.
Auch die moderne Gehirnforschung weiß von Fällen zu berichten, in denen aus Schlägern und Gewaltverbrechern durch das unter Medizinern unbedeutende platzen eines Äderchens im Gerhirn total andere Menschen mit gegengesetzen Eigenschaften werden. Siehe Buch „Ich. Wie wir uns selbst erfinden“
http://www.amazon.de/Ich-Wie-wir-selbst-erfinden/dp/…

Grüße,
alpha297

Hallo,

warum weiß man eigentlich dass Talente angeboren sind?
Warum kann nicht jeder alles sein?

ich könnte Trainieren bis ich schwarz werde, würde die 100 Meter aber nie unter 12 Sekunden laufen.
Ein gutes/gelungenes Gedicht zu schreiben ist mir leider auch nicht gegeben, obwohl ich das zu Zeiten der heißen Verliebtheit oft genug mit hoher Mühe versucht habe.
Ein Bild zu malen oder ein Portrait zu zeichnen - vergiss es.

Dafür kann ich recht gut mit chemischen Formeln umgehen, dort brauchte ich gar nicht so schwer zu schuften um bessere Ergebnisse zu erziehlen als die meisten, die sich oft genug weit mehr abrackerten.

Soweit so klar?

Gandalf

Hallo, Alpha,
ich denke, Du verwechselst Ursache und Wirkung.
Es werden nicht „Talente“ als „angeborene Fähigkeiten“ definiert, sondern umgekehrt definiert man angeborene Fähigkeiten als Talente.

Gruß
Eckard

Hallo alpha297,

Warum kann nicht jeder alles sein?

Am offensichtlichsten ist das beim Körperbau.
Wenn du einen schmächtigen Brustkorb hast und ein breiteres Becken, kannst du trainieren wie du willst, eine Figur wie Schwarzenegger bekommst du einfach nicht hin.
Wenn nicht Krankheiten und Mangelernährung Störungen verursachen, ist der Körperbau genetisch vorgegeben.

Beim Gehirn ist es ähnlich. Zuerst einmal besteht es auch Stamm-, Klein- und Grosshirn.
Viele Dinge sind, besonders im Stammhirn, fest „verdrahtet“. Wäre ja auch nicht gut, wenn man das Atmen erst erlernen müsste.
Aber auch das Grosshirn hat eine „Vorverdratung“, schliesslich muss es ja lernen können …

Je nach dieser „Vorverdrahtung“ sind dann manche Dinge sehr leicht zu erlernen und andere werden umso schwerer.

Aber von der Evolution her, macht das ganze ja auch Sinn.
Nur sehr gute Jäger in einer Gruppe zu haben bringt es nicht. Im täglichen Leben sind auch andere Fähigkeiten gefragt. Und von Konzept her ist der Mensch ein Herdentier.

MfG Peter(TOO)

Hallo Eckard

ich denke, Du verwechselst Ursache und Wirkung.
Es werden nicht „Talente“ als „angeborene Fähigkeiten“
definiert, sondern umgekehrt definiert man angeborene
Fähigkeiten als Talente.

ich denke,Du siehst dies nicht richtig.
Hier geht es nicht um Ursache und Wirkung-dort kann man nicht „gleich“
setzen sondern muß die Reihenfolge beachten - sondern tatsächlich
um (etwa) Begriffsgleichsetzung.
Die Gleichung (als Begriff):
Talent=angeborene Fähigkeit
könnte ich auch umgekehrt schreiben.(nur im obigem Sinne !)
Aber dann wäre die Reihenfolge falsch, da man auch angeborene
Fähigkeiten hat, welche nicht den „Talenten“ zugerechnet werden.
Talent ist das Spezifische, angeborene Fähigkeit das Allgemeine.
Du würdest mit Deiner Gleichung „das Allgemeine“ spezifisch
definieren und das ist ein logischer Fehler.
Die Frage, ob Talente angeboren sind, ist teils strittig.
Wird diese Frage verneint, so passt die Gleichung in keiner
Reihenfolge der Aussage, wäre also so oder so falsch.
Nun gibt es natürlich auch „erworbene Fähigkeiten“ !
Wenn Du sagst, dies wären auch Talente,dann hättest Du (fast) recht.
Dem ist aber nicht so - jedenfalls nicht in der allgemeinen
verstandenen Begriffs-Definition.
(Wenn man Begabung als angeboren gelten läßt !)
siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Talent
Gruß VIKTOR

1 Like

Hallo alpha297,

offensichtlich teilen wir nicht die gleichen Erfahrungen mit dem Leistungsvermögen der Menschen. Wie ich das sehe zeichnen sich Menschen, die auf einem Gebiet besonders gut sind durch zwei Eigenschaften aus: 1. Talent und 2. den Willen ihr Talent zu nutzen. Damit 2. eintreten kann muss man zudem das Glück haben seine persönlichen Talente zu erkennen.

Um bei dem Bodybuilder Beispiel von Peter zu bleiben: Um ein Arnold Schwarzenegger zu werden muss man die richtigen Proportionen und die Anlage für einen schnellen Muskelaufbau mitbringen. Ohne sein Talent zu erkennen und den Willen es zu nutzen wäre Schwarzenegger möglicherweise aber auch nur eine Couch-Potato geblieben, die Schwierigkeiten gehabt hätte eine Kiste Bier in den ersten Stock zu tragen. Im Gegensatz dazu könnte aus Bernhard Hoecker bei entsprechendem Training sicherlich ein muskulöser kleiner Mann werden, aber kein Mister Universum.

Nicht anders steht es um unsere mentalen Fähigkeiten. Um ein erstklassiger Musiker zu werden braucht es angeborene Musikalität und den Willen zu trainieren. Fehlt eines von beidem kommt dabei allenfalls ein mittelmäßiger Musiker heraus.

Bei unseren Studenten finden sich immer wieder welche mit einer sehr schnellen Auffassungs- und genialer Kombinationsgabe, die aber leider zu faul sind sich Sachkenntnis zu erarbeiten oder langwierige und ermüdende Versuchsreihen durchzuführen. Auf der anderen Seite gibt es Studenten die unglaublich fleißig sind, denen aber jegliche Inspiration fehlt und die mit ihrem Wissen nicht wirklich etwas anfangen können. Ohne das eine ist das andere nicht viel wert. Hochrangige Wissenschaftler werden nur die, die beides in sich vereinen.

Gruß
Grin

Hi a-297,
weiß man(?) tatsächlich, daß Talente angeboren sind? Jeder und alles sind in der Größe absolute Begriffe, die zunächst zur Konkordanz abgeklärt werden müßten, aber die Differenzierung der Kreativität finde ich so gut, daß wenn es sie nicht gäbe, sie sofort erfunden werden müßte, nämlich im Sinne der WertSchöpfung, von der wir leben.
Wer gute Pußte hat, wird zum Läufer und wer stämmig, zum Träger und wer vom Fliegen träumt, wie Otto Lilienthal, zum Flieger, etc. und das geht weiter zum Sänger, Entertainer, SchachSpieler +++, wobei die TriebKraft des Erfolgs und der pekuniären Anerkennung, schließlich will und muß man ein Ein- und Auskommen haben, meines Erachtens eine größere Rolle spielt, als die Gene.
MultiTalente gibt es auch, wie Genies, die, wie man weiß, nicht auf den Kopf gefallen sind und wer von uns hatte solches Glück? Spaß beiseite, viele sogenannte HochBegabte verschwinden Sang und Klang los in der Versenkung, während ein unbekannter Junge aus Norwegen, dessen Eltern nur Halma spielen, ebenso spielend die SchachWelt beherrscht.
liebe Grüße
Christian

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Hallo,

warum weiß man eigentlich dass Talente angeboren sind?
Warum kann nicht jeder alles sein?

ich könnte Trainieren bis ich schwarz werde, würde die 100
Meter aber nie unter 12 Sekunden laufen.
Ein gutes/gelungenes Gedicht zu schreiben ist mir leider auch
nicht gegeben, obwohl ich das zu Zeiten der heißen
Verliebtheit oft genug mit hoher Mühe versucht habe.
Ein Bild zu malen oder ein Portrait zu zeichnen - vergiss es.

Dafür kann ich recht gut mit chemischen Formeln umgehen, dort
brauchte ich gar nicht so schwer zu schuften um bessere
Ergebnisse zu erziehlen als die meisten, die sich oft genug
weit mehr abrackerten.

hallo gandalf,

also ich bilde mir ein, gemerkt zu haben, dass ich alles schaffen kann, wenn ich nur davon überzeugt bin. das problem: ich kann auch alles nicht schaffen, wenn ich nur davon überzeugt bin.

geht mir zumindest so…

Hallo,

Weiß man es denn?

Ich möchte nicht alles sein können… weil ich sonst das Problem hätte, hunderte Male wiedergeboren werden zu wollen, um alles das, was ich an Talenten hätte, verwirklichen zu können.

Was für Talente haben denn die ehemaligen Verbrecher entwickelt?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Wenn du einen schmächtigen Brustkorb hast und ein breiteres Becken, :kannst du trainieren wie du willst, eine Figur wie Schwarzenegger bekommst du einfach nicht hin.

Dass der Körperbau von Geburt an festgelegt ist und beim Erreichen von Höchstleistungen im Sport maßgebend ist, möchte ich nicht bestreiten, da gebe ich euch Recht.

Was aber das Geistige anbelangt, bin ich noch anderer Meinung.
Ich habe mich in letzter Zeit sehr viel mit dem in Amerika sehr populären Erfolgstrainer Anthony Robbins beschäftigt. Dieser ist sehr bekannt dafür Menschen, die in irgendeinem Bereich Höchstleistungen vollbringen, zu modellieren.
Nachdem er nun etwa 30 Jahre lang herausragende Persönlichkeiten modelliert hat, hat er irgendwann einmal den Satz formuliert, dass jeder Mensch alles lernen kann, es kommt nur auf die richtige Strategie und Motivation an.

Nicht anders steht es um unsere mentalen Fähigkeiten. Um ein :erstklassiger Musiker zu werden braucht es angeborene Musikalität :und den Willen zu trainieren. Fehlt eines von beidem kommt dabei :allenfalls ein mittelmäßiger Musiker heraus.

Woher willst Du das wissen? Welche Belege gibt es hierfür?
Der in Deutschland sehr bekannte Neurowissenschaftler Manfred Spitzer schreibt in seinem Buch „Lernen“, dass der Zusammenhang zwischen der Zeit, die man an ein Instrument übt und den Fähigkeiten die man als Musiker hat, bewiesen sind. Umso mehr man übt, desto besser beherrscht man sein Instrument. So hat z.B. jeder sehr gute Musiker schon ca. 10,000 Stunden auf seinem Instrument geübt.
In einer Wissensendung vom MdR oder WdR hat man davon berichtet, dass bestimmte Gehirnregionen sich durch das Üben an einem Instrument weiterentwickeln. Zu Beginn des Übens kann man bei keinem Mensch Musikalität feststellen. Durch das üben entsteht diese.
Man war der Meinung dass jeder Mensch ein sehr guter Musiker sein kann, wenn er mit der richtigen Strategie und Motivation übt.

Was für Talente haben denn die ehemaligen Verbrecher entwickelt?

Steht unter dem beigefügten Link. Ein Verbrecher ist Künstler geworden und stellt Galerien aus.

Gruß,
alpha297

Hallo alpha 297

das mit den Beweisen für oder gegen die Vererbung von Talenten ist in der Tat nicht so einfach. Unser Gehirn ist ohne Frage ein überaus ‚plastisches‘ Organ, dessen Entwicklung sich durch äußere Einflüsse erheblich beeinflussen läst. Deshalb ist es nicht einfach genetische Einflüsse auf unsere mentalen Fähigkeiten nachzuweisen. Hinzu kommt, dass wir hier sehr komplexe Merkmale betrachten. Musikalität z. B. beruht auf vielen verschiedenen Eigenschaften, wie u. a. der Fähigkeit Töne zu unterscheiden und exakt zu identifizieren sowie Kreativität. Bei einem Sänger oder Spieler eines Musikinstrumentes kommen zudem auch noch körperliche Eigenschaften dazu, die einen sehr guten Musiker ausmachen. Die Genetiker haben einen Namen für solche Merkmale, nämlich Quantitative Merkmale. Solche Merkmale werden durch eine Vielzahl von Genen und Umwelteinflüssen beeinflusst.

Die Fähigkeit zur exakten Identifizierung von Tönen (das absolute Gehör, ablsolute or perfect pitch) hängen z. B. davon ab, dass das Gehör in jungen Jahren trainiert wird und wohl auch von dem Vorhandensein bestimmter genetischer Eigenschaften. Beides muss vorhanden sein damit sich ein absolutes Gehör entwickelt (siehe hier: http://perfectpitch.ucsf.edu/study/, unter dem Abschnitt ‘Our findings to date’, ‘Nature vs. Nurture’).

Ich wundere mich immer wieder, das viele Leuten kein Problem damit haben anzuerkennen, das körperliche Merkmale vererbt werden können und das die Menschen hier unterschiedliche genetische Eigenschaften mitbringen. Gleichzeitig nehmen diese Leute dann aber an, das die Gene für die Entwicklung unseres Gehirns und damit unserer mentalen Fähigkeiten bei allen Menschen gleich ist. Das kann ich nicht nachvollziehen.

Gruß
Grin