Warmes Wasser, kaltes Wasser, Heizung, Strom: Auch für das Jahr 2023 mussten wir nicht mehr bezahlen als sonst auch. Kriegen sogar noch ein paar hundert Euro zurück! Soweit ich es überblicke, ist unser Verbrauch ziemlich gleich geblieben, wir wohnen seit 30 Jahren in unserer Wohnung, und unsere Gewohnheiten (Heizen, Duschen etc.) dürften sich nicht groß geändert haben in den letzten Jahren.
Hamburg, Fernwärme.
Angesichts der Katastrophenmeldungen, die man immer wieder hört und liest:
Gehören wir zu wenigen auf der Insel der Seligen?
Oder betrifft die großen Kostensteigerungen (plötzlich 2000 Euro Nachtzahlung z. B.) doch nur wenige?
Wer klärt mich auf?
Mir geht es sehr ähnlich, seit gut 20 Jahren in der selben (Genossenschafts)Wohnung mit Fernwärme und -heißwasser und die Nebenkosten steigen seit vielen Jahren nur sehr moderat.
In Berlin las ich von Fällen, wo sich die Eigentümer (gerne auch größere Gesellschaften) nach dem Wegfall des billigsten Anbieters (der aufgrund eines für ihn negativen Verhältnisses zwischen Ein- und Verkaufspreis seine Geschäfte beendet hat) nicht verpflichtet sahen, nach neuen, günstigen Alternativen zu schauen und so in die Grundversorgung fielen. Selbst die Anpassung der Vorauszahlung schien ihnen schon zu viel Arbeit zu bereiten.
Wie hoch der Anteil, der auf diese Weise betroffenen ist, kann ich leider nicht sagen. Das sind Geschichten von Einzelschicksalen im Dritten Fernsehen. It’s just evidence by anecdote.
Danach zu gehen, ist - wegen der Höhe der Vorauszahlungen - eine Milchmädchenrechnung.
Man kann nur Kosten des eines Jahres mit den Kosten des anderen Jahres bei gleichem Verbrauch vergleichen.
Dazu müßte man die Details kennen, um das beurteilen zu können. Nachzahlungen sind - genau wie Deine Erstattung - von den Kosten und der Höhe der Vorauszahlungen abhängig.
Alle die, die mit Öl- oder Gasheizung versorgt werden, sind von Preissteigerungen betroffen.
wird zu erheblichen Teilen von der Müllverbrennung Borsigstraße gespeist. Die muss zwar, weil keine Plastikbecher von Joghurt, Quark usw. mit ihrem hervorragenden Brennwert mehr verheizt werden dürfen (es ist aus unerfindlichen Gründen besser, sie mit dem Schiff um den halben Globus zu fahren und irgendwo ins Meer zu kippen, wo jemand mit schönen großen Stempeln und schwungvollen Unterschriften bestätigt, dass er daraus im Recycling angeblich irgendwas anderes macht), bezogen auf den Output etwa fünf Prozent Gas zuheizen, aber der Löwenanteil ist unverändert unabhängig von irgendwelchen fossilen Energieträgern.
Das hat auch damit zu tun das in der Presse jeder noch so absurde Fall breitgetreten wurde um den Eindruck zu vermitteln das wäre normal. Da gab es anscheinend die absurdesten Preiskonstruktionen.
Oder so spitzen Ideen mit elektrischen Heizlüftern zu heizen weil das Gas so teuer war etc. alles in allem war das genau die Gleiche dumme Panikmache wie die flächendeckenden Blackouts.
Letztlich lässt sich das nur anhand von Einzelfällen beurteilen. Da geht es um Anbieter, Tarife, Nutzungsverhalten usw.
Vereinfacht: wer Tarife hatte, die die kurzfristige Weitergabe von Schwankungen bei den Einkaufspreisen vorsahen, war 2022 gekniffen. Wenn sich der Anbieter/Erzeuger kurzfristig mit Gas oder Öl eingedeckt hat, war 2022 gekniffen. Wer einen Tarif hatte, der eine einjährige Preisgarantie vorsah und es mit einem Anbieter zu tun hatte, der sich kurzfristig bzw. auf Jahresbasis eindeckt, der war 2022 oder 2023 gekniffen. Wer einen Vertrag bei einem Anbieter hatte, der 2022 aus dem Markt ausgeschieden wurde, war 2022 gekniffen, wenn er sich nicht zeitig beim örtlichen Versorger um einen gescheiten Tarif gekümmert hat, sondern in einem Grundversorgungs-Tarif geblieben ist, der war 2022 und/oder 2023 gekniffen. Wer 2022 eine Wohnung bezog, die zuvor von jemandem bewohnt wurde, der kaum heizte oder duschte und von dem die Höhe der Vorauszahlungen übernommen wurde, der war 2023 gekniffen.
Usw. usf.
Fernwärme ist generell noch einmal spezieller, weil die Verträge da häufig zwar langlaufend sind, aber über Preisgleitklauseln verfügen, d.h. die Preise sprangen nicht unmittelbar nach Ausbruch des Krieges nach oben, sondern stiegen verzögert und teilweise auch dann noch, als die Preise für Gas und Öl eigentlich schon wieder fielen.
Ich musste aufgrund eines Umzuges 2022 einen neuen Stromvertrag abschließen und war damals bei 42 Cent pro Kwh ohne Grundgebühr, das ist im Vergleich zu heute mit 25 cent pro kwh natürlich viel, war aber nicht wirklich Existenz bedrohend
Nix Milchmädchenrechnung. In den letzten fünf Jahren, also lange bevor Russland die Ukraine überfiel und Deutschland das Gas abdrehte, waren unsere monatlichen Energiekosten nur unwesentlich niedriger als jetzt. Darum erwartete ich, jetzt viel nachzahlen zu müssen.
Wir wohnen wie gesagt in der gleichen Wohnung, mit gleicher Personenanzahl. Natürlich heizen wir je nach dem Temperaturverlauf des Winters unterschiedlich viel.
Aber es ist eben so, dass wir sowohl für 2022 also auch für 2023 insgesamt etwa das zahlen wie die Jahre davor.
Abwarten. Der nächste Winter kommt bestimmt. Sind nicht mehrere Kohlekraftwerke in letzter Zeit vom Netz gegangen?
Ich habe in den letzten Jahren bei der Heizungsabrechnung meistens um die 150 Euro zurückbekommen. Für 2023 mußte ich 570 Euro nachzahlen (2 Zimmer, eine Person). Das wird zukünftig sicher nicht weniger.
Es wäre schön, wenn man hier nicht mit Nach- und Rückzahlungen argumentieren würde. Relevant ist die Veränderung der Energiekosten, nicht deren Differenz zu den Vorauszahlungen.
Ich weiß nicht, auf was Du anspielst, aber dieses Jahr sind zumindest einige wieder ganz vom Netz genommen worden, die zwischenzeitlich aus der Versorgungsreserve reaktiviert wurden und die die Erlaubnis bekommen hatten, zeitweise Strom zu erzeugen. Wie viel Strom die tatsächlich erzeugten, weiß ich nicht, aber ich zweifle daran, dass das substantiell war. Erstens wäre das hier bzgl. eines Kraftwerks aufgefallen und zweitens war die Kohleverstromung im letzten Jahr auf dem niedrigsten Stand seit den 60ern.
Wenn hoffentlich 2026 die Neuregelung der Netzentgelte in Kraft tritt, die die Verbraucher belohnt, die sich beim Stromverbrauch an der Stromverfügbarkeit orientieren, verlieren Kohlekraftwerke einen weiteren Teil ihrer Existenzberechtigung. Rentabel sind die Dinger ohnehin kaum noch, weswegen die ja auch als erstes runtergeregelt werden, wenn es genug quasi kostenlosen Strom aus Sonne und Wind gibt.
Dieses Tool wird viel zu wenig beachtet, ähnlich wie die klitzekleinen Gehirnaktivitäten der Grün*innen-Vorsitzenden Baerbock, die offenbar beim Einkauf von Kichererbsen mehr Verstand beweist als bei der Lösung echter Probleme.