Warum sind weniger Visitenkarten teurer, trotz gleicher Produktionskosten?

Wollte mir Visitenkarten bei einer onlinedruckerei bestellen und habe hier die Wahl für die Anzahl gehabt: Wenn ich 250 Karten habe drucken lassen, wäre das teurer gewesen als bei 500 Visitenkarten. Habe alle anderen Einstellungen gleich gehabt (zB papierqualität). Wie kann das sein?

Mindermengenzuschlag.

Hallo,

Mindermengenzuschlag

nein, Geschäftspolitik, weil diese Firma mit Dumpingpreisen wirbt und wenn man dann bestellt kommt der Zuschlag

Unsinn. Dazu braucht’s keine Geschäftspolitik als Erklärung, man muss nur ein bißchen was von Druckproduktion verstehen.

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Die Kosten ergeben sich nicht nur aus dem Wert der benutzten Materialien.

Irgendwer muß dafür sorgen, daß im Drucker das von dir gewählte Papier ist, daß deine Visitenkarte korrekt gedruckt wird, und daß hinterher aus einem großen Bogen die einzelnen Karten ausgeschnitten werden.

Und in der Zeit, in der die Maschine still steht, weil sie auf deine Karten eingerichtet wird, kann sie eben nicht drucken, also kein Geld einbringen.

Im Großen und Ganzen sind das Fixkosten, die für jeden Auftrag etwa gleich hoch sind, und auf die Materialkosten aufgeschlagen werden, und den Einzelpreis in die Höhe treiben.

Es kann natürlich noch weitere Gründe geben, aber dieser hier ist der einfachste und spielt fast immer eine Rolle.

Bei Onlinedruckereien werden in der Regel einem Druckvorgang die Visitenkarten mehrere Kunden gleichzeitig auf einen Bogen Papier gedruckt. Dadurch können Fixkosten wie z.B. die Maschinenrüstzeit und die Druckplatte auf mehrerer Kunden umgelegt werden, die Herstellung wird insgesamt günstiger.

Wenn nun sehr viele Leute Visitenkarten mit einer Auflage von 500 bestellen, aber nur wenige Kunden Visitenkarten mit einer Auflage von 250, dann werden die 500er-Aufträge zum Beispiel auf einer großen Druckmaschine produziert und die 250er-Aufträge auf einer kleineren. Die Kosten der großen Maschine teilen sich dann zum Bespiel auf 30 Kunden auf, die Kosten der kleinen Maschine 10 Kunden. Die Kosten der großen Maschine sind aber nicht dreimal so hoch wie die Kosten der kleinen Maschine. Deswegen ist die kleinere Auflage teurer.

Auch Nicht-Online-Druckereien gehen so vor, haben aber häufig nicht die „Masse“ an standardisierten Aufträgen, um das durchziehen zu können. Da wird dann in einem Druckvorgang nur ein Auftrag abgearbeitet - der dann natürlich deutlich teurer ist, weil dieser eine Kunde alle Fixkosten übernehmen muss.

Bei Druckereien hängt es letztendlich immer davon ab, auf welchen Maschinen ein Auftrag produziert wird. Aus diesem Grund gibt es auch nicht DIE günstige Druckerei, sondern immer nur Druckereien, die für einen ganz bestimmten Auftrag günstig sind.

Gruß,
Max

Quatsch,

du solltest dich vielleicht einmal auf den heutigen Stand der Druckerei bringen :slight_smile:

Vor 20 Jahren wohl

Aktuelle Technik sieht so aus:

HP Indigo 3550 Digitaloffset

Auflage: 1 bis ca. 500 Exemplare

Das Prinzip ist auch bei Digitaloffset nicht wesentlich anders, auch da wird mit Sammelformen gearbeitet. Allerdings ist Digitaloffset nicht unbedingt das Mittel der Wahl, wenn man wirklich große Mengen an Aufträgen parallel verarbeitet, dafür ist das Bogenformat zu klein.

Mir ist klar, dass Du per Definition niemals unrecht hast, aber - ich kenne diverse der Druckereien, die z.B. für Flyeralarm und andere Onlinedruckereien produzieren. Auf die Aussagen der Druckingenieure dort vertraue ich etwas mehr.

M.

du solltest dich vielleicht einmal auf den heutigen Stand der Druckerei bringen

Ach weißt Du, mir genügt das, was ich jedes Jahr am Trendtag Drucktechnik der tgm erfahre und was mir die Druckingenieure und Drucker der Druckereien erzählen, mit denen ich tagtäglich zusammenarbeite.

Servus,

und Du könntest Dich mal mit Kostenrechnung beschäftigen. Aber ich glaube, da ist a priori Hopfen und Malz verloren.

Schöne Grüße

MM

und für ne aktuelle Pleite darf man Dich dann auch anrufen, newoahr?