Warum sollen Mastkälber Monogastrier bleiben?

Hallo!

Ich bin in dem Buch „Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere“ von Jeroch darauf gestoßen, dass man Kälber nach der 1. Lebenswoche nach ihrer Nutzrichtung ernährt. Aufzuchtkälber sollen schnell Ruminantier werden (durch frühzeitige Gabe von rohfaserreichem Futter) und Mastkälber sollen durch hauptsächliche Milchfütterung Monogaster bleiben. Denn der Pansen entwickelt sich ja erst durch Rohfasergabe.

Nun meine Frage: Was sind die Vorteile wenn die Kälber Monogaster bleiben? Verbessert sich dadruch der Ansatz und die LMZ?

Würde mich über Antworten freuen.

Bei den angesprochenen Mastkälbern handelt es sich um Kälber die für die Kalbfleischproduktion gehalten werden. Das heisst, sie werden sehr intensiv mit flüssigem Futter gefüttert. Um eine genügende Nährstoffkonzentration zu erhalten, genügt Kuhmilch schon längst nicht mehr. Entweder wird der Kuhmilch noch ein Nährstoffkonzentrat zugegeben oder die Nahrung besteht ganz aus einem verflüssigten „Milchpulver“. So erreichen diese Kälber sehr jung eine genügende Mastkondition. Der widernatürliche Verzicht auf feste (= Rohfaserhaltige) Nahrung hat den Grund, dem Fleisch die helle Farbe zu erhalten. Mit der festen Nahrung würde das Kalb auch Eisen aufnehmen. Das wiederum führt zu rosa oder gar rotem Fleisch. Die helle (man spricht auch von weisser)Farbe ist das Qualitätsmerkmal für Kalbfleisch. In Blindversuchen merkt keiner den Unterschied zwischen „weissem“ Fleisch und rosa Fleisch. Weil aber das Auge mit isst, muss Kalbfleisch weiss sein. Die Monogasterfütterung ist eine widernatürliche Mangelernährung und hat mit einer artgerechten Fütterung nichts zu tun.

Danke! Das ist genau die Antwort die ich gesucht habe! ^^ Aber es ist ja gesetzlich eine Mindestgabe an Raufutter vorgesehen!

Danke! Das ist genau die Antwort die ich gesucht habe! ^^ Aber
es ist ja gesetzlich eine Mindestgabe an Raufutter vorgesehen!

Du sagst es VORGESEHEN. Und das auch nur in einer Menge und Qualität, dass das Kalb ganz sicher nicht genügend Eisen aufnehmen kann. Auch so bleibt es eine widernatürliche Mangelernährung.