Warum spielen Katzen mit Beute ?

Hallo allerseits,

Ich möchte einmal die Frage stellen, warum Katzen gefangene Mäusen, Vögel und Kanninchen zu Tode quälen, anstatt sie schnell zu töten.

Da Hauskatzen ja von Wildkatzen abstammen, nehme ich an, dass dies auch der Instinkt der wildlebenden Tiere ist und nicht erst durch die Domestizierung erworben wurde.

Aber jeder Instinkt muss doch irgendeine praktische „Funktion“ haben; er muss irgendwann in der Evolutionsgeschichte einen Überlebens- bzw. Selektionsvorteil gebracht haben, sonst hätte er sich ja nicht durchgesetzt.

Aber welchen Vorteil bringt es einer Wildkatze, soviel Zeit und Energie auf die Tötung der Beute zu „verschwenden“ ? Ist das nicht unökonomisch ? Gäbe es nicht wichtigere Dinge in dieser Zeit zu erlegigen ?

Ich würde mich freuen, wenn mir das jemand erklären könnte.

mfg
Klaus

Hallo allerseits,

Ich möchte einmal die Frage stellen, warum Katzen gefangene
Mäusen, Vögel und Kanninchen zu Tode quälen, anstatt sie
schnell zu töten.

Da Hauskatzen ja von Wildkatzen abstammen, nehme ich an, dass
dies auch der Instinkt der wildlebenden Tiere ist und nicht
erst durch die Domestizierung erworben wurde.

Aber jeder Instinkt muss doch irgendeine praktische „Funktion“
haben; er muss irgendwann in der Evolutionsgeschichte einen
Überlebens- bzw. Selektionsvorteil gebracht haben, sonst hätte
er sich ja nicht durchgesetzt.

Aber welchen Vorteil bringt es einer Wildkatze, soviel Zeit
und Energie auf die Tötung der Beute zu „verschwenden“ ? Ist
das nicht unökonomisch ? Gäbe es nicht wichtigere Dinge in
dieser Zeit zu erlegigen ?

Ich würde mich freuen, wenn mir das jemand erklären könnte.

Das findest Du bei „Hauskatzen“, also Katzen, die nicht von Ihren Eltern gelernt haben, was sie mit der Beute machen sollen, nämlich fressen. Das jagen scheint als Instinkt verankert zusein, wohingegen das Fressen/Töten der Beute zu den angelernten Fähigkeiten gehört.

moe.

Hallo,

wie schon gesagt wurde, muss die Katze lernen, die Maus als Nahrung anzusehen und wie man sie tötet.
Aber selbst wenn sie das beherrscht, wird sie die Maus nicht fressen, wenn sie keinen Hunger hat. Hauskatzen sind in gewisser Weise immer noch kleine Kätzchen geblieben und entsprechen verspielt. Der Jagdtrieb ist also immer noch in seiner „Spielform“ geblieben. Das diente bei Welpen dazu, die nötigen Fertigkeiten auszubilden und verschwindet bei Wildkatzen oder wildlebenden Hauskatzen wenn es ums nackte Überleben geht. Katzenmütter bringen ihren Welpen oft halbtote Beute, damit diese im Spiel die Jagd lernen. Die betreute Hauskatze als „Riesenwelpe“ hat das spielerische Jagen sehr oft noch beibehalten und tötet die Maus mangels Hunger nicht sofort.

Gruß, Niels

Hallo,

Das findest Du bei „Hauskatzen“, also Katzen, die nicht von
Ihren Eltern gelernt haben, was sie mit der Beute machen
sollen, nämlich fressen. Das jagen scheint als Instinkt
verankert zusein, wohingegen das Fressen/Töten der Beute zu
den angelernten Fähigkeiten gehört.

Das scheint mit nicht plausibel. Wir hatten selbst einen Kater, der bis auf die ersten Monate, in denen er von der Mutter gesäugt wurde, die ersten 9 Jahre seines Lebens ausschließlich in der Wohnung verbrachte. Nach unserem Umzug hatte er dann auch Gelegenheit, sich im Freien zu bewegen. Was hat er da wohl getan ? Er fing an, Mäuse zu fangen und nach dem obligatorischen Katz-Maus-Spiel zu fressen, obwohl er wirklich keinen Hunger leiden mußte. Ich hab’s ihm jedenfalls nicht beigebracht. Die komplette Prozedur scheint mir doch eher ein angeborenes Verhalten zu sein, zumal sie sich immer wiederholt, auch wenn die Katze schon längst Routine im Töten und Fressen hat.

Jörg

Hallo Klaus,

Ich möchte einmal die Frage stellen, warum Katzen gefangene
Mäusen, Vögel und Kanninchen zu Tode quälen, anstatt sie
schnell zu töten.

Da Hauskatzen ja von Wildkatzen abstammen, nehme ich an, dass
dies auch der Instinkt der wildlebenden Tiere ist und nicht
erst durch die Domestizierung erworben wurde.

Das ist wohl anzunehmen.

Aber jeder Instinkt muss doch irgendeine praktische „Funktion“
haben; er muss irgendwann in der Evolutionsgeschichte einen
Überlebens- bzw. Selektionsvorteil gebracht haben, sonst hätte
er sich ja nicht durchgesetzt.

Aber welchen Vorteil bringt es einer Wildkatze, soviel Zeit
und Energie auf die Tötung der Beute zu „verschwenden“ ? Ist
das nicht unökonomisch ? Gäbe es nicht wichtigere Dinge in
dieser Zeit zu erlegigen ?

Dazu meine „Theorie“:
Welchen Vorteil hat ein Sportler davon, die meiste Zeit mit Training zu verschwenden ? Er tut es, um im Ernstfall, dem Wettkampf, fit zu sein. Es reicht nicht, seine Sportart als Kind erlenrt zu haben und ab und zu an einem Wettkampf teilzunehmen. Fitness und Reaktionsvermögen müssen lebenslang trainiert werden. Das gilt für Katzen genauso wie für den Sportler und die Jagt ist in vielen Fällen Leistungssport. Eine Katze in freier Wildbahn kann sich keine Serie von Fehlschlägen bei der Jagt leisten. Deshalb muß sie gut trainiert auf die Jagt gehen. Bei knappen Nahrungsangebot mag die Jagt Training genug sein, aber wenn die Katze nach einer „fetten“ Zeit träge geworden ist und sich plötzlich wieder von schwieriger Beute ernähren muß, kann ihr ein mangelhafter Trainingstand schnell zum Verhängnis werden. Womit kann eine Katze ihre Motorik besser trainieren als mit einer noch lebenden Maus ?
Ich denke, dass der Spieltrieb, der bei Tieren wie beim Menschen auch im Erwachsenenalter ausgeprägt ist, ein angeborenes Verhalten ist, das dazu dient, in jungen Jahren, aber auch später in Zeiten des Überflusses einen minimalen Trainingsstand aufrecht zu erhalten, um jederzeit auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
Hauskatzen können sich wegen ihrer guten Nahrungsversorgung solche zusätzlichen Trainingseinheiten leisten.

Ich würde mich freuen, wenn mir das jemand erklären könnte.

Wie gesagt, nur eine Theorie.

Jörg

Hi,

Ich möchte einmal die Frage stellen, warum Katzen gefangene
Mäusen, Vögel und Kanninchen zu Tode quälen, anstatt sie
schnell zu töten.

sie quälen sie nicht zu Tode. Sie spielen mit ihnen (was der Beute natürlich nicht gefällt), aber wenns soweit ist, werden sie zackzack getötet, meist durch einen Nackenbiss. Während gespielt wird, wird der Maus kein Härchen gekrümmt, sonst könnte man sie ja nicht so schön mal laufen lassen und dann wieder einfangen!

Da Hauskatzen ja von Wildkatzen abstammen, nehme ich an, dass
dies auch der Instinkt der wildlebenden Tiere ist und nicht
erst durch die Domestizierung erworben wurde.

Richtig. Zum einen liegt es daran, dass sie damit das Jagen üben (wie schon gesagt wurde). Zum anderen schüttet die Maus Stresshormone aus, wenn die Katze sie noch eine Weile jagt, und die wiederum sorgen dafür, dass es nachher besser schmeckt (frag mich bloß nicht, wie da genau die chemischen Hintergründe sind …).

Aber welchen Vorteil bringt es einer Wildkatze, soviel Zeit
und Energie auf die Tötung der Beute zu „verschwenden“ ? Ist
das nicht unökonomisch ? Gäbe es nicht wichtigere Dinge in
dieser Zeit zu erlegigen ?

Was gibt es denn für ein Tier Wichtigeres als Fressen, Schlafen, Poppen? Im Ernst, was sollte sie sonst tun, als Dinge zu trainieren, die überlebenswichtig sind? Ihre Steuererklärung machen? :wink:

Ich würde mich freuen, wenn mir das jemand erklären könnte.

Ich hoffe, ich konnte bissel helfen,
Gruß
Cess

Aber welchen Vorteil bringt es einer Wildkatze, soviel Zeit
und Energie auf die Tötung der Beute zu „verschwenden“ ? Ist
das nicht unökonomisch ? Gäbe es nicht wichtigere Dinge in
dieser Zeit zu erledigen ?

Was gibt es denn für ein Tier Wichtigeres als Fressen,
Schlafen, Poppen?

Cess,

Das wäre auch eine Möglichkeit : Dass die „Verschwendung“ dazu dient, die Population zu regulieren, indem die Wildkatzen sich eben nicht so schnell fortpflanzen, wie sie beim „effektiveren“ Fressen und…so weiter… maximal könnten.

Wäre das denkbar ?

mfg
Klaus

Hallo,

sie quälen sie nicht zu Tode. Sie spielen mit ihnen (was der
Beute natürlich nicht gefällt), aber wenns soweit ist, werden
sie zackzack getötet, meist durch einen Nackenbiss. Während
gespielt wird, wird der Maus kein Härchen gekrümmt, sonst
könnte man sie ja nicht so schön mal laufen lassen und dann
wieder einfangen!

dann zeig mir mal die Maus, die durch die rasiermesserartigen Krallen nicht verletzt wird. Bis sie endlich getötet werden, bluten sie aus dutzenden von Wunden.

Richtig. Zum einen liegt es daran, dass sie damit das Jagen
üben (wie schon gesagt wurde). Zum anderen schüttet die Maus
Stresshormone aus, wenn die Katze sie noch eine Weile jagt,
und die wiederum sorgen dafür, dass es nachher besser schmeckt
(frag mich bloß nicht, wie da genau die chemischen
Hintergründe sind …).

zumindest behaupten das die Chinesen von ihren totgeprügelten Hunden…

Gruß, Niels

Hi,

dann zeig mir mal die Maus, die durch die rasiermesserartigen
Krallen nicht verletzt wird. Bis sie endlich getötet werden,
bluten sie aus dutzenden von Wunden.

das habe ich bisher noch nicht beobachtet. Katzen haben ihre Krallen verdammt gut unter Kontrolle, wenn sie wollen, ebenso die Zähne. Ein alter Kater hat mal einen Wellensittich von mir erwischt - nachdem ich die Katze eingefangen hatte, konnte ich den Vogel befreien. Er hatte (außer einem schweren Schock) absolut nichts abbekommen.

Außerdem lebe ich seit ich denken kann mit Katzen - bisher konnte ich nur entweder Spiele oder eben das Killen beobachten. Aber nicht systematisches Hinschlachten, wie du es darstellst.

zumindest behaupten das die Chinesen von ihren totgeprügelten
Hunden…

Ich will hier nichts verherrlichen, versteh mich nicht falsch. Es geht grad nur um Tatsachen. Du stellst Katzen dar, als würden sie bewusst quälen, das ist nicht so!

Gruß
Cess

Hey,

Das wäre auch eine Möglichkeit : Dass die „Verschwendung“ dazu
dient, die Population zu regulieren, indem die Wildkatzen sich
eben nicht so schnell fortpflanzen, wie sie beim
„effektiveren“ Fressen und…so weiter… maximal könnten.

das kann ich mir nicht vorstellen, weiß es aber auch nicht. Das Räuber-Beute-Verhältnis ist schon auf anderer Ebene geregelt, nämlich dass Beute sich verhältnismäßig häufiger reproduziert, u.a. durch schnellere Entwicklung der Jungen, frühere Fruchtbarkeit etc. Das hat weniger mit der Zeit zu tun, die sie mit anderen Dingen als Fortpflanzung verbringen.

Gruß
Cess

Hallo,

das habe ich bisher noch nicht beobachtet. Katzen haben ihre
Krallen verdammt gut unter Kontrolle, wenn sie wollen, ebenso
die Zähne.

was ich beobachtet habe: wenn eine Katze etwas unter den Pfoten hat und man es auch nur etwas bewegt, fährt sie sofort die Krallen aus um es festzuhalten. Wenn eine Katze etwas jagt, schlägt sie danach mit ausgefahrenen Krallen. Wie sollte es ihr auch anders möglich sein die Beute festzuhalten? Festhalten geht aber nur, wenn die Krallen auch tief genug eindringen, also nicht nur einfach so ein bisschen die Haut kratzen.

Außerdem lebe ich seit ich denken kann mit Katzen

auch wir haben seit Jahren Katzen.

bisher
konnte ich nur entweder Spiele oder eben das Killen
beobachten.

Aber nicht systematisches Hinschlachten, wie du es
darstellst.

Bist du da nicht sehr größzügig in der Interpretation meiner Aussage? Katzen machen nichts „systematisch“.

zumindest behaupten das die Chinesen von ihren totgeprügelten
Hunden…

Ich will hier nichts verherrlichen, versteh mich nicht falsch.
Es geht grad nur um Tatsachen.

Und du bist der Meinung, es sei Tatsache, dass Katzen so einen ausgeprägten Geschmackssinn haben, dass sie lieber abgespielte Mäuse fressen? Wie lässt sich das evolutionär erklären? Ist das Fressen abgespielter, geschmacklich besserer Mäuse günstiger, trotz des nicht unerheblichen Mehrverbrauchs an Energie?

Du stellst Katzen dar, als
würden sie bewusst quälen, das ist nicht so!

Auch hier wieder eine reichlich freie Interpretation. Dabei waren es nur 2 Sätze, die reine Tatsachendarstellung beinhalten.

Ich kenne jedenfalls nur die Mäuse, die unser Kater eine Weile bespielt hat. Die sind definitv blutig. Von den inneren Verletzungen mal abgesehen, die man so nicht sieht. Oder glaubst du, auch da ist die Katze so sanft, dass es keine Knochenbrüche o.ä. gibt. So eine Maus fühlt sich an wie ein Beutel voll Grütze. Da scheint kein Knochen mehr heile zu sein (ja ich habe so eine Maus aufgehoben und in den Mülleimer geworfen - mit Plastikhandschuh).

Sei mal ehrlich, was du sagst ist Schönfärberei, Mystifizierung der Fähigkeiten einer Katze. Das Spiel der Katze mit der Maus ist grausam und die Maus erleidet vielfache Verletzungen vor ihrem Tod! Nicht weil die Katze grausam sein will, sondern weil es einfach in der Natur der Sache liegt.

Gruß, Niels

Hi,

Und du bist der Meinung, es sei Tatsache, dass Katzen so einen
ausgeprägten Geschmackssinn haben, dass sie lieber abgespielte
Mäuse fressen? Wie lässt sich das evolutionär erklären?

da kann ich ja auch nur vermuten. Zunächst ist da das spielerische Lernen. Wenn man dabei rausfindet, dass danach die Beute auch noch besser schmeckt, behält man das Verhalten bei.
Außerdem muss die Jagd eben geübt werden.

Du stellst Katzen dar, als
würden sie bewusst quälen, das ist nicht so!

Auch hier wieder eine reichlich freie Interpretation. Dabei
waren es nur 2 Sätze, die reine Tatsachendarstellung
beinhalten.

Naja, aber wie du vom Spiel der Katzen auf totgeprügelte Hunde kommst … Das hörte sich schon sehr provokant an.

Sei mal ehrlich, was du sagst ist Schönfärberei,
Mystifizierung der Fähigkeiten einer Katze. Das Spiel der
Katze mit der Maus ist grausam und die Maus erleidet vielfache
Verletzungen vor ihrem Tod! Nicht weil die Katze grausam sein
will, sondern weil es einfach in der Natur der Sache liegt.

Ich mystifiziere nichts. Aber Katzen sind nicht grausam. Grausam kann nur sein, wer wissentlich anderen Schaden zufügt. Die Katze weiß doch nicht, was sie mit der Maus anstellt, sie hat doch nicht das Bewusstsein, was da passiert, sagst du ja auch selbst.

Gruß
Cess

Hi Cess,

und die wiederum sorgen dafür, dass es nachher besser schmeckt
(frag mich bloß nicht, wie da genau die chemischen
Hintergründe sind …).

Es wird jede Menge Adrenalin ausgeschüttet, was wierderum dazu führt, das die Glycogenreserven massiv zu Glucose umgewandelt werden.
So scheint das Fleisch wohl recht süß zu schmecken.

Gandalf

Hallo Niels,

dann zeig mir mal die Maus, die durch die rasiermesserartigen
Krallen nicht verletzt wird. Bis sie endlich getötet werden,
bluten sie aus dutzenden von Wunden.

das habe auch ich noch nie beobachte.
Unsere Katze ist eine hervorragende Jägerin und wenn wir sommers im Garten sitzen, kommt sie regelmäßig mit Mäusen an, um mit ihnen dieses ‚Spiel‘ zu spielen.
Blut hab ich dabei nie gesehen.
Erst wenn sie des Spiels überdrüssig ist, beißt sie zu und verzieht sich zum Mahl in eine stille Ecke.
Die Krallen sind bei diesen Aktionen immer eingefahren und die Maus wird nur mit den Tatzen hin und hergeworfen, oder festgehalten.
Die Maus ist auch schon ettliche male entwischt, wenn die Katze durch irgendetwas abgelenkt wurde.

Gandalf

Hey,

Die Krallen sind bei diesen Aktionen immer eingefahren und die
Maus wird nur mit den Tatzen hin und hergeworfen, oder
festgehalten.
Die Maus ist auch schon ettliche male entwischt, wenn die
Katze durch irgendetwas abgelenkt wurde.

richtig, so kenn ich es auch. Außerdem können Katzen Beute ganz gut im Maul halten, ohne zuzubeißen!

Gruß
Cess

Mh,

Es wird jede Menge Adrenalin ausgeschüttet, was wierderum dazu
führt, das die Glycogenreserven massiv zu Glucose umgewandelt
werden.
So scheint das Fleisch wohl recht süß zu schmecken.

aber Katzen haben ja angeblich keine Rezeptoren für süß … *grübel*

Gruß
Cess