Nun, ich bin für eine freie und tabulose Diskussion zur
eidgenössischen Politik immer bereit, aber dazu sollten wir
wohl im Auslandsforum was eröffnen
Ich fürchte für eine tabulose - und wohl auch zwangsläufig längere - Diskussion fehlt mir einfach die Zeit. Ausserdem gehört eidgenössischen Politik eigentlich nicht zu meinen Spezialgebieten. Zudem wären unsere Standpunkte wohl zu unterschiedlich, um zu irgendeinem Ergebnis zu führen.
Die Aussage, es gäbe keine Alternative zum ÖV ist lächerlich.
Der ÖV kann allenfalls eine Ergänzung zum „IV“
(Individualverkehr) sein, wenn gewisse (wirtschaftliche)
Vernunftsregeln beachtet werden.
Hier beginnt es schon Ich sehe das etwas anders und bin für eine Förderung des ÖV. Ich hätte deutlicher machen sollen, dass es für mich keine Alternative dazu gibt. Mit dem Auto würde ich - Stau am Limmattaler Kreuz, vor dem Gubristtunnel oder auf der Hardbrücke inklusive - mindestens 45 Minuten zur Arbeit brauchen. Das wäre ausserdem verlorenen Zeit. In der Bahn schaffe ich es in 30-35 Minuten und kann dabei Lesen, Arbeiten oder Schlafen.
Gleiches gilt für die Wochenenden. Acht Stunden konzentriert in der Nacht Auto fahren und am nächsten Tag wieder acht Stunden zurück - das ist nicht meine Vorstellung von Erholung. Da ist es mir lieber, im Zug zu schlafen.
Aber jedem das seine. Wir haben alle unsere persönlichen Wünsche. Ich hätte zum Beispiel gerne einen Billigflieger von Zürich (oder Basel) nach Brüssel und/oder Klagenfurt. Oder wenigstens eine regelmässige Busverbindung. Deine Wünsche sind sicher andere, verständlich.
Ausserdem ist das Strassennetz in den Ballungsgebieten nicht für Millionen von Autos ausgelegt. Würden alle diejenigen, die jetzt in der (überfüllten) S-Bahn nach Zürich sitzen, das Auto benutzen, gäbe es den totalen Verkehrskollaps. Genau genommen sind schon jetzt viele Strassen am Morgen heillos verstopft.
Mehr Strassen wären erstens kostenaufwändig und bedeuten ausserdem mehr Lärm, mehr Abgase und mehr Landschaftszerstörung. Vor allem aber kann man eine Stadt wie Zürich oder Basel nicht einfach umbauen und dort, wo Strassen gebraucht würden, stehen dummerweise eben Häuser… Eine Wunschstadt für dich wäre möglicherweise Bratislava: eine Autobahn direkt in die Altstadt!
In jeder grösseren Stadt Europas, Nordamerikas, aber auch in vielen anderen Teilen der Welt gibt es darum ein öffentliches Verkehrssystem. Auch in New York oder Chicago - obgleich die USA nicht unbedingt das Paradies des ÖV sind.
Ich weiss nicht, wo du deine Wurst kaufst. Selbst wenn ich sie
mit dem Auto kaufen fahre (aber wozu?), habe ich noch immer
einen Parkplatz bekommen.
Nun, dass du keinen bekommst habe ich nicht behauptet. Ich
stelle jedoch den Preis dafür in Frage, da dieser meiner
Meinung nach nicht dem effektiven Marktwert entspricht,
Also dort wo ich einkaufe - Tivoli (Spreitenbach, AG), Glatt (Wallisellen, ZH) oder Carrefour (Dietlikon, ZH) - gibt es (fast) immer Parkplätze und das auch gratis.
An meinem Arbeitsplatz zahle ich 160
CHF/Monat dafür. Ist das sozial ?
Nein, Auto fahren ist aber auch kein Menschenrecht. Ich kann auch gut ohne Auto leben, auch wenn es manchmal bequem ist.
Ausserdem zahle ich beispielsweise 1090 Franken für meine Wohnung. In die würden vielleicht vier oder fünf Autos passen und sie liegt am Ende der Welt. Die Wohnungspreise werden nämlich auch künstlich hoch gehalten - nur Wohnen muss man, vor der Haustüre Park(ier)en nicht unbedingt.
Auch hier sehe ich nicht, was an meiner Aussage falsch ist.
Diesel ist ein Kraftstoff der dort eingesetzt werden sollte,
wo sehr viel Drehmoment benötigt wird und die Verbräuche mit
Benzin entsprechend hoch wären: Baumaschinen, Lastwagen,
Schiffe. Für PKWs die in der Regel einen Schwanz
rumkutschieren ist diese Resource nicht geeignet.
Das gehört nicht ins Politikbrett (oder allenfalls in Energiepolitik), aber ich verstehe die Argumentation nicht ganz. Alle Erdölprodukte sind wertvolle und limitierte Rohstoffe - Diesel nicht mehr als Benzin. Dass Dieselmotoren für gewisse Anwendungen günstiger sind (wobei das Drehmoment vor allem durch die limitierte Drehzahl erzwungen wird) bedeutet doch nicht zwangsläufig, dass Dieselmotoren für PKWs ungeeignet sind. So ist allein der geringere Verbrauch IMHO ein triftiges Argument.
Ich bestreite auch keines
Falls, dass es notwendig, geschweige den intelligent, wenn
jede Hausfrau mit nem 5 Liter Offroader zum Aldi
Suisse/Nord/Süd fahren muss – dank diesen Weibern hab ich an
meinem BMW nur wieder Beulen *g* - ein bisschen Humor wird ja
erlaubt sein.
Über Humor muss man zum Glück nicht streiten.
Und das wir jetzt noch für die Müllsäcke ein
Schweinegeld hinterblättern müssen ist einmal mehr asozial und
ne Sauerei aus der Linken Ecke. Wozu zahlen wir in diesem Land
denn Steuern ?
Ihr zahlt bezogen auf das Einkommen sehr wenig Steuern. Ich zahle gerade einmal 20-25% meines Einkommens an Steuern und Abgaben. Dazu kommt noch die Krankenversicherung, aber trotzdem liegt das alles unter den knapp 50% die ich bei gleichem Brutto-Einkommen in Österreich gezahlt habe. Dafür gibt es natürlich auch mehr für’s Geld
Der wirkliche Skandal ist vielleicht, dass die prozentuelle Steuerbelastung in manchen Kantonen mit dem Einkommen abnehmen soll.
Deshalb: Schlanker Staat, die Leute nicht unnötig belasten.
Schlanker Staat? In einem Land mit 26 Provinzregierungen, die weitreichende Befugnisse haben und entsprechend viel Personal und Zeit benötigen? In einem Land, in dem sündteure Volksbefragungen durchgeführt werden müssen, damit das Volk sagt, was die Politik und Lobbyisten ihm vorbeten?
Auch wenn du es vermutlich als Spinnerei abtust, eine
Ausländer- und Velosteuer wäre durchaus pragmatisch.
Also, nur zur Information: wir zahlen Steuern. Insgesamt ohnehin mehr als Schweizer, weil ich (ausser meiner Lebensversicherung) nicht von der Quellensteuer absetzen kann. Ausserdem ist es ja keine Gnade für mich, in der Schweiz leben zu dürfen, sondern ich trage meinen Teil zum Wohlergehen der Eidgenossenschaft bei. Darum gibt es keinen Grund, uns zu besteuern.
Gleiches gilt für Fahrräder. Während Autos eine umfassende Infrastruktur benötigen (die mit Abgaben finanziert wird), existieren kaum eigene Radwege und die Abnützung der Strasse ist minimal. Ebenso gibt es keine Folgekosten durch Lärm oder Abgase. Da Velofahrer den Staat also nichts kosten, ist eine Abgabe nicht gerechtfertigt.
www.parlament.ch nach Vorstössen der Grünen Fraktion (und
deren Nutzen für Natur und Tierwelt) suchen.
Dass die Grünen in der Schweiz und in Europa nicht der verlängerte Arm von Greenpeace sind, leugnet ja niemand. Nur mit Umweltpolitik lässt sich eben keine Partei definieren. Oder wieviele Anfragen der CVP kommen zu Religionsfragen? Asyl- und Ausländerpolitik gehören inzwischen zu den Kernthemen der Grünen - wie auch zu denen der SVP.
Also wenn es im Bundesrat Konflikte gibt, so ist meist der
Name Blocher nicht weit…
Naja, bis zu einem gewissen Grad kann man sicherlich sagen,
„je polemischer je Volksnaher“ quasi dichter am Biertisch dran
In diesem Sinne ist wohl auch die Frau Aussenministerin
nicht gerade aus Konsens bedacht…
Dass Politik an Biertischen und mittels Biertischparolen gemacht werden kann, bestreite ich nicht - dafür kenne ich Jörg Haider zu gut. Ich vetrete eher Politik für das Volk, nicht Politik nach Art des Volkes.