Hallo liebe Experten!
Es werden in unserer Region immer mehr Moscheen gebaut und die Proteste dagegen häufen sich. Einerseits kann ich es verstehen, aber andererseits wollen und sollen ja alle einen Ort haben, wo sie ihren Glauben ausführen können. Warum protestieren so viele Menschen gegen den Bau von Moscheen? Danke für ihre Infos.
Hallo,
in den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Konvertiten zum Islam weltweit zugenommen. Die Menschen die den Islam als Religion gewählt haben sind davon überzeugt, den richtigen Schritt getan zu haben. Um sich mit Glaubensbrüdern/schwestern auszutauschen, brauchen sie einen Ort, z. B. eine Moschee. Ich glaube, die wachsende Zahl der Muslime macht den Menschen, die in einem christlichen Land leben, angst, anstatt sich mit dem Islam zu befassen. Alles, was man nicht kennt, macht den Menschen Angst. Ich glaube das ist der Grund, warum sie sich ablehnend gegen den Islam oder gegen den Bau der Moscheen verhalten.
Hallo,
ich versuche Ihre Frage einißermaßen geordnet zu antworten:
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Die meisten Muslime hatten bisher nur Hinterhöfe oder private wohnungen als sog. Gebetszentren genutzt. Integration heisst ja natürlich, dass man sichtbar hier lebt und nicht in einer Parallelgesellschaft. So gesehen ist es gut, dass sich die Muslime öffentlich zeigen und nicht „unsichtbar“ leben.
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Die teilweise sehr negative Berichterstattung über den Islam schürt Angst mit allem, was in dieser Richtung geht. Egal ob Kopftuch, Moschee oder der Koran. Alles was mit den Islam assoziert wird, wird als Bedrohung empfunden. wenn man Nachrichten hört, dass sich Radikale sich in einer Moschee zusammengefunden haben oder es sog. Hassprediger in Moscheen gewaltsame Thesen verbreiten, haben natürlich die Menschen Angst, dass in Ihrer unmittelbaren Nähe auch Muslime „radikalisiert“ werden. Andere wiederum protestieren aus reiner Abneigung gegen des Islam und sind genauso gegen „Kopftuch“ oder „Islam Unterricht“.
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Man kann auch als außenstehender sich besser einen Eindruck über eine Moschee machen, wenn man weiss, dass es eine Moschee gibt. Selbst ich würde mich nicht trauen einfach in einer Hinterhof Moschee vorbei zu schauen, eher in einer richtigen Moschee! Fast alle Moscheen bieten zum 3. Oktober einen „Tag der offenen Moscheen“ an in der gäste willkommen sind und Ihre Fragen stellen können bzw. einfach die Moschee und dortigen Menschen kennenlernen können. Also, in gut Einen Monat ist es so weit.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage einigermaßen beantworten.
Grüße
Ich kenne keine Untersuchungen zu der Frage, kann nur vermuten. Es hat wohl mit dem diffusen Unwohlsein, der Unsicherheit vor Fremdartigen zu tun. Man steht im eigenen Glauben nicht fest genug. Man hat Angst um seinen Arbeitsplatz, seine Stellung in der Gesellschaft,…
Man kennt den Islam zu wenig. Ich war erstaunt, wie anders Moscheen sind als z. B. katholische Kirchen. Aber ich habe mich dort (El Ezra in Kairo, ? in Kaiseri) sehr wohl gefühlt. Vielleicht beruht die Ablehnung weniger auf der Ablehnung der Gläubigen als auf der Angst vor den Imamen, vor allem , wenn sie nicht Deutsch sprechen, in der Türkei oder einem anderen Land ausgebildet sind.
Gruß
Gerda
Bei den Menschen im „christlichen“ Abendland steigt die Angst vor dem Islam, den sie ja hauptsächlich aus den Nachrichten über terroristische Anschläge zu kennen meinen. Die sogenannte „Islamophobie“. Und tatsächlich, wer sich intensiver mit dem Koran beschäftigt, muss feststellen, dass er im Vergleich zur Bibel, die im neuen Testament deutlich zur Feindesliebe aufruft, gerade das Gegenteil verkündet: Nämlich die Ungläubigen (d.h. vor allem Christen und Juden aus Perspektive des Islams) zu töten, wenn sie nicht Ablass (die „Steuer“) zahlen oder zum Islam konvertieren.
Ein weiterer Faktor ist wohl auch, dass der Islam oftmals als Politikum fungiert, vor allem in Ländern, in denen die Scharia (= das islamische Rechtssystem) gilt. Der Islam ist eine missionarische Religion und strebt unverhohlen die weltweite Einführung der Scharia und letztlich die Weltherrschaft an. Ziel des Islam ist die Unterwerfung aller Ungläubigen. (Islam bedeutet Unterwerfung) Der Dschihad (heiliger Krieg) ist heilige Pflicht. Vgl. hierzu http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/texte/is…
Die Minarette (die Türme einer Moschee) z.B. sind Statussymbole und spielen für die Gläubigen an sich keine Rolle. Sie stellen einen Herrschaftsanspruch des Islams über das jeweilige Gebiet dar.
Es gibt auch viele Hinterhofmoscheen, die ganz unauffällig daherkommen und in denen die Gläubigen ihre Gebete verrichten können. Gegen solche Moscheen ist der Protest wohl nicht so stark, falls überhaupt vorhanden, da oft nicht bekannt.
Wenn jedoch der Schall eines Muezzins erschallt, dürfte bei vielen vermutlich die „Schmerzgrenze“ des Andersartigen erreicht sein.
Übrigens ist der Bau von christlichen Kirchen in islamischen Staaten ebenfalls schwierig bis komplett unmöglich.
http://europenews.dk/de/node/28036/
Das lässt sich mit der Hezte erklären, die gegen Muslime oder gegen den Islam insgesamt geschehen.
der Bevölkerung wird eingerdet, das sie vor dem Islam angst haben müssen. Wenn dann bekannt wird, das Moschee gebaut werden sollen, regt sich dann Widerstand.