… alle Gläubigen aus nur einem Kelch?
Aus Hygiene-Gründen sollte dies doch nicht sein, oder? Ich habe gesehen, dass der Krug gedreht wird oder das der Pfarrer mit einem Tuch durch wischt, aber „sauber“ ist das nicht. In den Zeiten von Aids, Schweinegrippe, Herpes und weiteren Hautkrankheiten sollte dieses Vorgehen doch unnötig sein.
… alle Gläubigen aus nur einem Kelch?
Der Gemeinschaftskelch hat seinen Ursprung in den Einsetzungsworten Jesu, die der Pfarrer jeweils vor dem Abendmahl spricht ( … nahm er den Kelch …). Heutzutage wird häufig aber auch Abendmahl mit Einzelkelchen angeboten, genau so wie es auch nicht zwingend Wein sein muss. Das Säubern des Kelches sollte mit Alkohol geschehen, am besten Wodka, da dieser keine Aromen enthält und gut desinfiziert, hinzu kommt auch, dass die Abendmahlsgeräte meist aus Silber sind und Silber hat eine desinfizierende Wirkung. Es ist aber auch OK nur Brot zu nehmen und den Kelch weiter zu reichen, z.B. bei einer Erkältung.
Hallo Olager,
was ist jetzt deine Frage?
Viele Grüße LillyM79
Lieber Olager,
aus dem Gebrauch des Wortes Abendmahl schließe ich darauf, dass du das evangelische Abendmahl meinst.
Da ich nur über das katholische Sakrament der Eucharistie genau genug Bescheid weiss, kann ich dir daher keine Antwort geben.
In der katholischen Kirche gibt es beispielsweise die Möglichkeit, dass der Priester die Hostie (Leib Christi) in den Kelch (Blut Christi) in den Kelch eintaucht und dem Gläubigen so als Mundkommunion spendet.
Gruß Helmut
Lieber Olager,
Die Kirche lebt von der Eucharistie.
"Die heiligste Eucharistie enthält ja das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus selbst, unser Osterlamm und das lebendige Brot. (Ecclesia de Eucharistia, 1)
Kommunion bedeutet Vereinigung, tiefste Begegnung mit Christus. Diese Vereinigung beschreibt der Apostel Paulus: „Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.“ (1 Kor 10,16-17).
Nun zur Gefahr der Infektion:
Keine der von dir angeführten Krankheiten, können auf diese Art übertragen werden. Zur Infektion mit Aids müsste eine Person mit Körperflüssigkeit in größerem Ausmaß in Berührung kommen. Selbst ein Kuss würde nicht infizieren. Bei einem mit Tuch gereinigten Bercherrand, den zuvor jemand mit den Lippen berührte ist diese Angst wohl unberechtigt.
Ich hoffe dir damit gedient zu haben!
Mit lieben Grüßen
margareta
Entschuldige bitte die kurze Antwort (fürs erste) ich werde mich in Kürze nocheinmal melden und ausführlich etwas dazu erklären. Habe die Frage nur grade gelesen und erst später Zeit, die Antwort zu schreiben. Aber die Frage ist angekommen und wird ihre Antwort erhalten.
LG Matthias.
Dazu kann ich nichts beitragen!
Gruß
Hi Olager,
was genau ist denn deine Frage? Beim Drehen des Kelchs wird meist mit Alkohol desinfiziert, aber natürlich können sich Keime verbreiten. Bei der Intinktion, d.h. man tunkt das Brot nur ein, verbreiten sie sich genauso. Ein Ausweg bietet es, wenn jeder seinen eigenen kleinen Kelch hat. Den meisten Gemeinden ist jedoch das „Gemeinschaftserlebnis“ wichtiger.
HIV kann dadurch NICHT übertragen werden, Leute mit Herpes sollten selbst so schlau sein und Intinktion betreiben. Schweinegrippe ist ein Problem und manche Gemeinden haben während der Hochzeit der Schweinegrippe auf den gemeinschaftlichen Kelch verzichtet.
Herzlichen Gruß
annamirl
… alle Gläubigen aus nur einem Kelch?
Aus Hygiene-Gründen sollte dies doch nicht sein, oder? … In
den Zeiten von Aids, Schweinegrippe, Herpes u…sollte dieses Vorgehen doch unnötig sein.
Hallo Olager,
ich kenne keinen Grund, der in der Lehre der Kirchen wurzelt. Die Tradition lässt sich aber leicht erklären:
- Die Ehrfurcht vor dem Sakrament - in vielen Gemeinden lässt der Geistliche den Kelch ja auch nicht los bei der Spendung des Sakraments - er könnte ja herunterfallen.
- Nach katholischem Ritus trinkt ja nur der Priester - Grund siehe 1. -, mit der Reformation war es geradezu befreiend, dass alle diesen einen „priesterlichen“ Kelch empfangen konnten.
- Das Trinken aus einem Kelch bringt die Gleichheit der Sakramentsempfänger zum Ausdruck.
Ohne eine Hygienedebatte anfangen zu wollen - sie wird m.E. dem Sakrament nicht gerecht - dazu doch einige Aspekte:
Aids holt man sich nur bei direktem Austausch von Körperflüssigkeiten. Das Virus mag keine Luft.
Die Kelche sind aus Silber oder versilbert: Das macht Sinn, da Silber antibakteriell und antiviral wirkt.
Das Tuch ist in der Regelmit Alkohol getränkt, der desinfiziert.
Bis heute wüsste ich von keiner Epidemi, die durch diese Abendmahlspraxis ausgelöst worden ist.
Das gottesdienstliche nebeneinander Sitzen und in dieser unmittelbaren Nähe singen (Tröpfcheninfektion in die Luftwege!) dürfte deutlich infektiöser sein!
Hoffe geholfen zu haben
mit Gruß
hanapha
Hallo Olager,
dieses Vorgehen ist biblisch begründet. Im Neuen Testament sagt Jesus: Nehmt (diesen Kelch) und trinkt. Er sagt nicht: Nehmt euer eigenen Kelch und trinkt.
Er sagt auch nicht: Nehmt euer Brot und tauch ihn in den Wein ein.
Ein anderes Vorgehen ist wohl möglich (Katholiken trinken in der Regel ja gar nicht aus dem Kelch) aber, wenn man möglichst nah an das Abendmahl von vor zweitausend Jahren reichen möchte, dann ist das Trinken aus dem „einen“ Kelch, der wie auch der „eine Leib“ der gebrochen wird an Christus erinnert. Idealweise sollte daher das Brot, verteilt wird, von einem Leib sein, der gebrochen und verteilt wird.
Die hygienischen Bedenken teile ich nicht. Die Kelche sind in der Regel aus Gold, das desinfiziert; im Kelch befindet sich Wein, da ist Alkohol drin, der auch desinfiziert. Und dass Aids andere Übertragunngwege hat, als das gemeinsame Trinken aus einem Glas ist mittlerweile auch recht gesichert.
Wobei ich zumindest von einer ev. Gemeinde weiß, in der nach dem Abendmahlskreis der Kelche mit (reinem) Alkohol desinfiziert wird. Also: Man tut was man kann, für die, die denn trinken wollen.
Es sit ein Zeichen der Gemeinschaft, Jesus hat damals den Kelch auch rumgegeben. Und die Ansteckungsgefahr ist da genau so hoch wie normal in einer Kirche, da hustet auch dauert wer. Ausserdem sit bei C&A die Türklinke wesentlich mehr „verseucht“.
Hallo,
das liegt daran, dass Jesus und seine Jünger beim letzten Abendmahl ebenfalls alle aus einem Kelch getrunken haben. Vielleicht solltest du bei deinem nächsten Kirchenbesuch genau darauf achten, wie der Pfarrer den Kelch abwischt.
lg
Hallo Olager,
das von dir beschriebene Verhalten ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.
Bei uns z.B. ist es so, dass die Gemeindemitglieder lediglich ihre Hostie (die geweihte Oblate) in den Kelch eintunken; eben aus diesen Hygienegründen. Aus dem Kelch trinken nur der Pfarrer und die Kommunionsausteiler. In anderen Gemeinden kann das aber wieder ganz anders sein.
Ich finde das Eintauchen in den Wein ist eine gute Lösung, da so die Hygiene gewahrt wird, aber trotzdem jeder teilhaben kann. Es wäre auch nicht wirklich durchführbar, dass jeder seinen eigenen Kelch hat.
Ansonsten ist es sehr wichtig zu wissen, dass Aids (das HI-Virus) über Speichel, sprich über den angelutschen Kelch, nicht übertragbar ist!
Mit herzlichen Grüßen
Clemens
Hallo Olager,
du hast schon recht, aber du weißt sicher, du auch, daß die katholische Kirche sehr konservativ ist und man dieses Ritual schon seit jahrhunderten durchführt.
ausserdem: stell dir vor, für jeden einzelnen kirch-gänger müßte man einen separaten kelch bereit stellen. ich glaube, soviel geld hat keine gemeinde.
gruß robert