Hallo,
Raubt man damit nicht „neuen“ Politikern die Chance, in den Bundestag einzuziehen?
den Teil verstehe ich nicht. Wenn jemand aus der Liste direkt gewählt wird, kommt für ihn der nächste Listenkandidat in den Bundestag und umgekehrt kommen nur so viele Listenkandidaten in den Bundestag, wie die Partei keiene Direktmandate erhält (Überhangmandate lasse ich mal weg).
Direktmandate sind parteiintern im allgemeinen besser angesehen als Listenmandate, daher begehrt. Man muß andererseits schon eine extreme Abneigung gegen den lokalen Direktkandidaten haben obwohl man sonst „parteitreu“ ist um ihn nicht zu wählen. Wer da genau kandidiert ist imo egal (vielleicht sehe ich das auch zu sehr aus bayerischer Sicht, wo es egal ist, wen die CSU aufstellt, weil der mit über 95% Wahrscheinlichkeit gewählt wird), eine bekannte Person schadet aber sicher auch nicht.
Dann gibt es in einigen Bundesländern (wie etwa Bayern) noch die Sondersituation, daß kein einziger Listenkandidat dran kommt. Wer da kein Direktmandat holt, darf sich für mindestens vier Jahre einen anderen Job suchen. Bei Überhangmandaten würde es nicht mal helfen, wenn ein direkt gewählter Abgeordneter auf sein Mandat verzichtet (da muß schon viel passieren, damit der das macht, zumal der Wahlkreis anschließend womöglich gar keinen Abgeordneten mehr stellt) um den Spitzenkandidaten auf der Liste das Mandat zu ermöglichen, da für Überhangmandate niemand nachrückt (im aktuellen Bundestag wurden Guttenberg und Klöckner nicht ersetzt).
Oder kurz - als Direkt- und Listenkandidat anzutreten erhöht einfach die Chance auch wirklich gewählt zu werden. Auf einige Personen wird „die Patei“ nicht verzichten wollen(, wenn das Wahlergebnis nicht gnadenlos schlecht ausfällt).
Cu Rene