Warum überleben USB-Stick's sogar Waschgänge

Mir ist es neulich passiert das ich meinen USB-Stick versehentlich in der Hose vergessen habe und mitgewaschen haben bei ca. 40° Grad. Nachdem ich Ihn trocken gelassen habe funktionierte er noch einwandfrei? Liegt das nur daran des er teilweise aus Metall ist.

Das würde mich mal interessieren.

Mir ist es neulich passiert das ich meinen USB-Stick
versehentlich in der Hose vergessen habe und mitgewaschen
haben bei ca. 40° Grad. Nachdem ich Ihn trocken gelassen habe
funktionierte er noch einwandfrei? Liegt das nur daran des er
teilweise aus Metall ist.

Nein, das ist normal.

Ich hab schon mehrfach MemorySticks oder SD-Karten in der Hosentasche vergessen und die eine Runde Waschmaschine fahren lassen - auch mit 60°C inclusive Endschleudern mit 1600 UPM und einmal sogar mit Bügeln. Solange man die Trocknen lässt und nicht feucht anschließt, macht denen das nichts (solange sie nicht wirklich von innen anfangen zu rosten).

Bisher gab’s mir noch nicht mal Datenverlust, alle Bilder und Musik war immer noch einwandfrei lesbar.

Was jetzt nicht bedeuten soll, das man nicht wenigstens versuchen sollte, sowas zu vermeiden…

:smiley: mabuse

naja, das sollte man wohl noch etwas relativieren. grundsätzlich gehören elektronik und wasser nicht zusammen, schon gar nicht, wenn das wasser irgendwelche zusätze hat.

das größte problem hat man, wenn noch irgendwo energie gespeichert ist, also in einer batterie oder einem kondensator. das wasser wird einen kurzschluss erzeugen und der strom beginnt unkontrolliert zu fließen - bestenfalls ist nur die energiequelle leer, schlimmstenfalls bekommt eben ein teil zu viel strom ab und ist hin.

wenn man ein teil ohne energiequelle hat - wie zum beispiel speicherkarten oder -sticks - dann bleibt zunächst das risiko, dass sich rückstände gebildet haben, die leiten und dann einen kurzschluss verursachen, der erst sichtbar wird, wenn mal wieder „dampf“ auf der leitung ist.

zusätzlich bleiben noch einflüsse wie korrosion und natürlich die einflüsse durch mechanik (-> schleudergang) und temperatur (-> bügeleisen). dadurch können natürlich bond- oder lötstellen in mitleidenschaft gezogen werden, was sich erst mit der zeit auswirken kann.

Hallo,
der Einsatz von Tensiden und der Spülvorgang führen sicherlich auch zu einem Reinigungsprozess zwischen den Leiterbahnen eines Sticks. Die bei der Feinwäsche auftretenden Temperaturen (max. 40 Grad C) schaden dabei der Elektronik nicht. Ob aber überhaupt Waschlauge in den Stick eindringt und somit ein Reinigungseffekt auftritt, hängt von der Bauform ab. Meist wird wohl das Innenleben nicht in Kontakt kommen.
Große Energiespeicher (Kondensatoren, Spulen), die beim Eindringen von Flüssigkeit zerstörerische Ströme verursachen können, scheint es in den Sticks allein schon wegen der kleinen Bauform nicht zu geben.
Die mechanische Belastung der Sticks beim Waschvorgang ist eher gering, da sie vermutlich auf der Lauge schwimmen.
Wenn das Innenleben trocken ist, werden Sticks auch unbeschadet wieder ihrer Arbeit nachgehen können.
Das Gehäusematerial spielt bei diesen Überlegungen keine entscheidende Rolle.

Spülen mit L … macht das Ganze noch „aprilfrisch“.

LG Culles

Hallo Fragewurm,

Mir ist es neulich passiert das ich meinen USB-Stick
versehentlich in der Hose vergessen habe und mitgewaschen
haben bei ca. 40° Grad. Nachdem ich Ihn trocken gelassen habe
funktionierte er noch einwandfrei? Liegt das nur daran des er
teilweise aus Metall ist.

Die Bauteile in einem Stick, sollten, von der Temperatur her, auch ein Kochwäsche problemlos überstehen.

Bei der Herstellung (löten) werden die Bauteile einige Minuten mit über 150°C vorgeheizt und die eigentliche Spitzentemperatur liegt um die 300°C, allerdings nur für so 10-20 Sekunden.

Eine ganz andere Frage ist was das Kunststoffgehäuse verträgt. Das kann sich bei 100°V schon deutlich verziehen, bzw. weich werden.

Das eigentliche Problem liegt im eindringenden Wasser, allerdings gibt es auch Sticks mit vergossener Elektronik wodurch dieses Problem dann entfällt, wenn die Einweichdauer nicht gerade Tage, und länger, dauert.
Das Eindringen von Wasser wird durch die Waschtemperatur noch begünstigt. Beim Aufheizen dehnt sich die im Stick befindliche Luft aus und entweicht durch irgendwelche Ritzen. Beim Abkühlen zieht sich die Restluft wieder zusammen und erzeugt einen Unterdruck, welcher dann das Wasser einsaugt.

Die typisch verwendeten Metalle (Kupfer, Zinn (Lötzinn), Gold, Eisen) bilden zusammen mit Feuchtigkeit kleine Batterien, welche dann galvanische Korrosion verursachen. Bei den Haarfeinen Leiterbahnen kann das schon zu Unterbrechungen führen, allerdings typischerweise erst nach Wochen oder Monaten.

Ein weiterer Effekt ist, dass sich, vor allem zwischen den feinen IC-Anschlüssen, meist noch Reste von Flussmittel befinden. Dies ist meist hygroskopisch und wird in Verbindung mit dem Wasser leitend, verursacht also feine Kurzschlüsse. Weitere Ablagerungen kommen dann aus der Waschlauge und der „Frühlingsfrische“ hinzu, welche den selben Effekt haben.

Bis hierhin war der Stick noch spannungslos!

Unter Spannung treten dann beschleunigte galvanische Effekte auf, welche entweder zu dauerhaften Unterbrechungen oder Kurzschlüssen führen können.

Die oben erwähnten Übergangswiderstände können dazu führen, dass ungültige Logik-Pegel entstehen. Im besten Fall führen diese dann nur zu Schreib- und Lesefehlern, was dann zwar die Daten zerstören kann, aber nicht zu einem Defekt des Speichers führt. Möglich ist auch, dass in einen Testmodus umgeschaltet wird.
OK, ist jetzt für den User nicht so relevant, die Fotos sind weg, aber nach gänzlicher Trocknung und neuem Formatieren tut es der Stick wieder.

Möglich ist auch, dass unerlaubte Zwischenpegel entstehen. Dies kann dazu führen, dass in Schaltstufen beide Transistoren gleichzeitig leiten, was einem Kurzschluss der Versorgungsspannung entspricht und die beteiligten Transistoren grillen kann.

Als Fazit bleibt, dass das Waschen von USB-Sticks nicht empfohlen werden kann, wenn man die Daten darauf noch braucht.
Es bleibt also ein Lotteriespiel und auch nach zwei erfolgreichen Waschgängen weiss man nicht ob der Stick einen dritten auch unbeschadet übersteht.

MfG Peter(TOO)

Zusätzlich was alle anderen gesagt haben kommt es noch auf die Verarbeitung an.

Stick1: nackte Elektronik, undichtes Gehäuse
Stick2: über der Elektronik wurde ein hauchdünner Plastikfilm gesprüht oder teilweise/komplett mit Klarlack überzogen, Wasser kommt gar nicht mit der Elektronik in Berührung; Halbwegs dichtes Gehäuse.
Stick3: Der Stick wird mit irgendeiner Substanz komplett ausgefüllt, wie zB Silikon; oder das Gehäuse ist tatsächlich 100% dicht.
Stick4: Sticks die mit Outdoor oder ähnlichen Schlagwörtern beworben werden.
Stick5: Sticks für das Militär mit Spezialanforderungen

Falls es Stick1 ist, sofort Backup machen und das Teil wegschmeißen. Langzeit Schäden sind plausibel.
Bei Stick2 reicht es ihn ordentlich zu trocknen, wenn überhaupt sind nur die Lötstellen des Chips gefährdet aber nicht die Leiterbahnen.
Stick3-5 sollten das Problemlos abkönnen.