Warum verfolgt uns in klaren Nächten der Mond?

Als ich neulich mit meiner kleinen Tochter einen Spaziergang machte, war es kalt und klar. Der Mond schien von oben in voller Pracht. Dann fragte mich Lara plötzlich, warum uns der Mond verfolgt? Und tatsächlich, es sah so aus, als folgt uns der Mond, als zögen wir ihn an einem Band als riesigen Ballon hinter uns her. Tja, ich konnte Lara leider nicht die Frage beantworten und vertröstete Sie damit, Antwort einzuholen. Und auch mich beschäftigt dieser Umstand seitdem. Kann mir jemand erklären, warum das so ist oder scheint. Denn nicht immer ist mir dieses Phänomen aufgefallen. Ich erinnere mich an Tage, an denen der Mond „einfach an seinem Platz bleibt“… :smile:

Liebe Grüße
Raptus

Hallo Raptus und Lara,

hierbei handelt es sich um eine optische Täuschung.
Der Mond ist im Verghältnis zu den Objekten auf der erde quasi unendlich weit entfernt, daher verschieben sich beim Spazierengehen die Objekte auf der Erde, der mond bleibt aber immer unbeweglich (und scheint einen damit zu verfolgen). Guckt mal beim Autofahren aus dem fenster, die Objekte auf der erde verschieben sich zueinander („Parallaxe“), je weiter weg ein Objekt ist, desto weniger verschiebt es sich.
Also: beim Spazierengehen verändern sich die nahen Objekte (sie fliehen quasi vor uns), der weit entfernte Mond bleibt „am Ort“ und flieht eben nicht vor uns; im Vergleich zu den „fliehenden“ Objekten erscheint sein Stillstehen so, als ob er euch verfolgen würde.

Viele Grüße

Klausi aus Weimar

Hallo Raptus!

Dieses Phänomen entsteht, weil der Mond so ewig weit weg ist.
Wenn wir durch eine Landschaft spazieren, sind wir daran gewohnt, dass markante Punkte allmählich hinter uns bleiben, je weiter wir voranschreiten.
Der Mond rückt dagegen selbst nach vielen Kilometern um weniger als 1/100 Grad nach hinten (deutlich weniger als seine scheinbare Eigenbewegung); er bleibt fest über uns, bewegt sich aber scheinbar in Bezug auf die Landschaft, und damit entsteht der Eindruck, dass er uns verfolgt.

Hi Raptus,
Der Mond verfolgt uns nicht. Genau genommen, entfernt er sich von uns und zwar drei Zentimeter pro Jahr. Alles andere sind Täuschungen.
Gruß Norbert.

Hallo

So banal die Antwort klingt, aber es ist natürlich einen optische Täuschung, sowie ja auch der Vollmond in Horizontnähe aussergewohnlich gross erscheint.

Salvele Raptus,

dabei handelt es sich um ein Phänomen der „Perspektive“.

An Allem was sich in Unserer nähe befindet, bewegen wir uns, für das Auge, schneller vorbei.
Je weiter etwas entfernt ist, um so langsamer bewegt es sich.

Beim Zug, oder Auto fahren ist dieser Effekt besonders gut zu sehen.
Vor allem wenn am Horizont Berge, oder markante Türme zu sehen sind und das was in der Nähe ist, vorbei huscht.

Die eigentliche Mondbewegung am Himmel ist im Zeitraum eines Spazierganges mit Kind so gering, dass der Mond wirklich fest über einem steht.

Ich hoffe die Frage beantwortet zu haben und wünsche noch einen schönen Abend.

Patrik Steinbrenner.

Hallo Raptus.

Ich habe das zwar SO noch nicht bemerkt, könnte mir das aber folgendermaßen erklären.
Entweder ist es das Phänomen der „kürzesten Linie zwischen ZWEI Punkten“ (eine Gerade), wodurch es nur so aussieht, als ob euch der Mond verfolgt hat…

…ODER es handelt sich um eine optische Täuschung, ähnlich wie bei guten Gemälden, bei denen es so scheint als ob einem die Augen des Porträts aus jedem beliebigen Winkel immer genau anschauen. Das funktioniert übrigens auch beim Fernseher (wenn du jetzt mit Lara deswegen nicht extra in eine Ausstellung willst)
Schaue dem Nachrichtensprecher in die Augen und dann bewege dich vor dem Fernseher nach links oder rechts. Egal in welchem Winkel (unterhalb von 90°) du den Nachrichtensprecher siehst, er wird dir immer genau in die Augen schauen.

Schöne Grüße an Lara
LMP67

Hallo Raptus, Kann da schwerlich was Stichhaltiges dazu sagen - Du schreibst offenbar ganz richtig „es sah so aus …“ Je nach Wetter mag die Querung des Mondes über den nächtlichen Himmel auf den Beobachter mehr oder weniger deutlich erkennbar wirken und je nach der eingeschlagenen Richtung den Weg des Wanderers verfolgen oder kreuzen. Es ist also wohl eine Frage des individuellen Eindrucks, den das Geschehen auf den Beob achter macht. Beste Grüße hk

Servus :smile:
das liegt daran, dass der Mond schlichtweg sehr weit weg ist. Etwas mehr als 300 000 km, während die Dinge die wir mit ihm vergleichen nur wenige Meter bis meistens nicht sehr viel weiter als 1 km sind.
Wenn man sich nach vorne bewegt scheinen sich diese Gegenstände nach hinten zu bewegen. Nur der Mond, Planeten und Sterne scheinen am selben Ort zu bleiben - also man kann es auch so sehen, einen zu verfolgen. Zwar bewegt er sich im Verhältnis auch nach hinten aber das ist nicht bemerkbar, ja nicht mal messbar.

Ein anderes Phänomen ist, dass der Mond wenn er gerade auf- oder untergeht riesig erscheint, während er wenn er direkt über uns steht klein erscheint.
Das kann ja nicht sein, das kann man physikalisch nicht erklären. Das muss eine optische Täuschung sein…
Und das ist richtig. Wenn man z. B. eine Münze nimmt und sie so weit von den Augen entfernt hält, dass sie den Mond gerade verdeckt wird man feststellen, dass man in beiden Fällen die Münze gleich weit weg hält.
Ähnlich ein Versuch mit einem Lineal.
Man hält es mit ausgestreckter Hand und misst den scheinbaren Monddurchmesser wenn er gerade aufgeht. Dann später in der Nacht wenn er hoch am Himmel steht misst man noch mal und wird auf das gleiche Ergebnis kommen.
Das kommt daher, dass das Gehirn den gerade aufgehenden Mond mit Gegenständen dahinter vergleicht - und da erscheint er z. B. größer als ein Haus oder ein Baum. Ein Automatismus im Gehirn gibt uns das Gefühl, dass der Mond riesig groß ist. Wenn er wenn er hoch am Himmel steht fehlen Vergleiche und wir sehen den Mond in richtigen Verhältnissen.
Dieser Automatismus ist in den allermeisten Fällen goldrichtig und lässt uns Dinge richtig einschätzen.
Nur in diesem Fall nicht.
Liebe Grüße
Servus
Herbie

Hallo Raptus,
ich kann Deine Frage leider aus meinem eigenen Wissen nicht beantworten. Jedoch glaube ich, dass es sich mit der „Bewegungsparallaxe“ erklären lässt. Einfach den Begriff mal bei Wikipedia eingeben. Ich habe heute mal drüber nachgedacht. Ich denke es ist so wie in der Animation auf Wikipedia. Wenn man sich z. B. ca. 20 km vor einer Bergkette befindet und man fährt dann dieser parallel entlang, dann scheint es so, als würde einen der Mond „verfolgen“. Man fährt z. B. an der Zugspitze los. Dann „steht“ der Mond über der Zugspitze (weil er so weit weg ist). Fährt man dann bis zur Kampenwand (ca. 100 km oder so) dann steht der Mond halt über der Kampenwand - eben weil er so weit weg ist. Es spielt also die große Entfernung des Mondes zur Erde und die Entfernung von sich selbst zur Bergkette (oder irgendeinem Objekt) das man zusammen mit dem Mond sieht eine Rolle. Wenn man sich dann noch bewegt, dann scheint es so, als würde der Mond „mitwandern“. Wäre der Mond nur eine „Lampe“, die man meinetwegen 5 km über der Zugspitze „augehängt“ hätte, würde er einen nicht „verfolgen“. Er würde wie die Zugspitze sich immer weiter von einem entfernen bei der Fahrt Richtung Kampenwand.
Vielleicht ist das ja eine mögliche Erklärung. Andere fällt mir im Moment nicht ein.
Viele Grüße!

Warum „verfolgt“ einen der Mond?

Ich bin zwar kein Experte für optische Täuschungen und Einstein wird für Deine Tochter nicht hilfreich sein.
Aber da ich selbst Vater zweier neugieriger Töchter bin versuche ich es mal so zu erklären wie ich es meinen Töchtern erklärt habe.
Wenn Du ei Blatt kariertes Papier quer nimmst und im letzten rechten Quadrat eine Diagonale ziehst entsteht ein rechter Winkel. Wenn der linke Punkt a der rechte b und der obere c ist, so entspricht die Strecke zwischen b und c den gefühlten Weg den wir zurückgelegt haben.
Wenn wir jetzt den Punkt a an den linken Rand des Papiers verschieben aber den Punkt c beibehalten, haben wir noch immer einen rechten Winkel, aber das Verhältnis ab zu bc hat sich geändert.
Von Punkt a aus hätten wir weniger weit bewegt.
Da der Mond aber von der Erde noch weiter entfernt ist, wäre der Punkt a nicht am linken Rand des Papiers, sondern am Ende der Straße und von dort aus gesehen wäre eine Veränderung von 5mm nicht mehr wahrnehmbar. Vom Mond aus betrachtet ist die Strecke die wir aud der Erde zurücklegen also praktisch gleich Null, weshalb der Mond für uns immer an der gleichen Stelle bleibt. Da wir uns aber bewegen, ensteht der Eindruck der Mond tut das Gleiche und verfolgt uns, weil wir es nicht gewohnt sind in solchen räumlichen Dimensionen zu denken.
Ich hoffe es war hilfreich MfG P.

Hallo, Herr Raptus,
das ist eine ähnlich schwierige Frage wie die, warum der Mond oft beim Aufgehen viel größer erscheint als oben am Himmel. Streng genommen ist es keine astronomische, sondern eine Frage der Alltagsphysik. Ich will es folgendermaßen mit der Antwort versuchen:
In klaren Nächten ist der Mond besonders hell und auffällig. Am Himmel steht er bezüglich des Beobachters unter einem bestimmten festen Winkel. Dabei bleibt es, wenn man sich fortbewegt, weil er so weit weg ist (384000 km, mehr als eine Lichtsekunde). Im Auto ist dieser Effekt noch eindrucksvoller: Der Mond rast bei Geradeausfahrt mit durch die Landschaft.
Nahe Lichter hingegen läßt man hinter sich wegen ihrer Nähe, weil sich der Winkel zu ihnen schnell ändert - von vorn nach hinten und kleiner werdend. Beim Mond kann das wegen seiner großen Entfernung nicht so sein, er wandert immer mit (bzw. die Änderung ist nicht meßbar).
Ist die Frage damit auch im Sinne der Tochter beantwortet?
MfG fjBreit

Warum verfolgt uns der Mond? Es sah so aus, als folgt uns der Mond, als zögen wir ihn an einem Band als riesigen Ballon hinter uns her. Auch mich beschäftigt dieser Umstand seitdem. Kann mir jemand erklären, warum das so ist oder scheint. Denn nicht immer ist
mir dieses Phänomen aufgefallen.
Liebe Grüße
Raptus

Hallo Raptus,
auch ich habe eine kleine Tochter, 6 Jahre alt. Der Mond hat schon etwas magisches, nicht war? Und das ist er in der Tat. Sagen sie ihr, der Mond ist der Bruder der Sonne, er wacht über uns, beschützt uns, dass uns nicht böses passiert. Er legt seine heilenden Hände über uns und schenkt uns Frieden. Deine Tochter wird den Mond nun als ihren Freund ansehen, der immer bei ihr ist.

Lg Joachim

Das liegt am Verhältnis der Entfernungen. Die Relation Mond - Erde beträgt ca. 385000 Km (Quelle: Wikipedia). Der Effekt, bei dem dir auffällt, der Mond wandere mit, tritt aber bereits ein, wenn du nur wenige Meter auf der Erde zurücklegst. Von außen (also vom Weltall) betrachtet, ist deine Standortänderung extrem winzig, fast null. Und so ändert sich im Grunde an der Konstellation Mond-Erde-Du fast nichts. Der Mond ist für das subjektive Empfinden der räumlichen Entfernung nicht näher oder weiter gerückt, als würdest du auf der Stelle stehen bleiben und den Mond beobachten. Gleiches gilt übrigens auch, wer hätte das gedacht, für Sonne und Sterne.