Warum vermeiden ÖVP-Politker das Wort "Faschismus" und benutzen stattdessen das Wort "Ständestaat"?

Hallo,

Warum vermeiden ÖVP-Politker das Wort „Faschismus“ und benutzen stattdessen das Wort „Ständestaat“?
Von 1933/34 bis 1934 gab es ein faschisisches System in Österreich unter Dollfuß und Schuschnigg. Auch die „Austrofaschisten“ benutzten den Ausdruck Ständestaat. Ich frage mich, warum dieser Asudruck heute noch von verschiedenen ÖVP (Österreichische Volkspartei) Politikern verwendet wird.

Mit freundlichen Grüßen Jonathan

Die Frage wäre im Brett ‚Geschichte‘ besser aufgehoben, auch weil es gar nicht so klar ist, wie „faschistisch“ dieser fraglos autoritär-reaktionäre Staat war. M.E. müsste man verschiedene Dimensionen des Begriffs „Faschismus“ unterscheiden, so dass man da durchaus sogar paradoxal von einem „antifaschistischen Faschismus“ sprechen kann.

Wenn du ein bißchen rumgoogelst, wirst du leicht sehen, dass die ÖVP (Neugründung nach dem 2. Weltkrieg) ideologisch, teilweise personell und vom Milieu der Wählerschaft her -grob gesagt- in der Tradition dieses „Ständestaates“ steht und sich bis heute nicht komplett davon distanzieren will.
Da gehts nicht nur um den Begriff, sondern jahrzehntelang auch um die politisch-juristische Aufarbeitung dieser Jahre.

Gruß
F.

Hallo,

http://derstandard.at/1317018853516/Dollfuss-Debatte-Austrofaschismus-nein-danke
http://derstandard.at/2000011974523/Dollfuss-Mythos-unter-der-Lupe

man sollte sich nicht von „politisch plump-modernen“ Defintionen leiten lassen. Da wird viel zu schnell mit der groben Faschismuskeule gewedelt und historisch emminent wichtige Differenzierungen als Kollateralschaden untergepflügt.

Das beste aktuelle Beispiel ist das Faschismusgeschwätz in Deutschland, das im Zusammenhang mit der AfD aus linksorientierten Ecken aufbrandet. Primitiver schafft es stets und immer wieder die AntiFa. Für die ist alles faschistisch gegen das sie agieren. Noch dümmer und fehlerhafter wird nur der Begriff Nazi verwendet.

Gruß
vdmaster

Hallo,

Die ÖVP muss einfach den Anschein des Faschismus von sich abhalten, denn sie setzt ja die Traditionen der Christlich-Sozialen Partei der Zwischenkriegszeit fort; die politische Richtung des Ständestates faschistisch zu nennen, würde sie selbst zu ideologischen Nachfolgern deklarieren, was sie ja doch nicht sind.

LG

Silberloewe99

Hallo,

ist eben ein freies Land. Da gibt es keine übergeordnete Instanz, die irgendwelche Formulierungen vorgibt. Wer schonmal bei den Ösis war wird außerdem festgestellt haben, dass es dort das eine oder andere Wort nicht gibt bzw. eben ein anderes verwendet wird. Ging mir mal in jungen Jahren während meiner Bundeswehrzeit bei einer Übung in unserem südlichen Nachbarland so . In der Ösiarmee gab es Zugsführer, was dort im Gegensatz zur Bundeswehr ein Dienstgrad ist und obendrein einer im Bereich der Mannschaften, die dort wiederum Chargen heißen. Der deutsche Dienststellung Zugführer hieß dort wiederum Zugskommandant, was ich dort auf einem Bahnhof angekommen erstmal für einen Einsenbahnerdienstgrad hielt.
Andere Länder andere Sitten halt. Was der deutsche Linksextremist hierzulande als Faschismus bezeichnet, kann in anderen Ländern ganz anders vorortet werden.

Grüße

In Polen und Ungarn nennt man es Regierung. :joy:
Wobei der dt. Linke nur übers Ziel hinausscheisst, aber durchaus in die richtige Richtung benennt.

:poop:???

Psssst! :grin:

:joy: Ich könnte das jetzt ausbessern, aber stimmen
würde nur „aus“ und nicht „bessern“.

Es erFreud mich zu sehr, also bleibt es so :wink:

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