Also der Polizei würde ich nicht zwingend einen Vorwurf machen. Dazu müsste man erstmal klären, welche Beweggründe für die Nachrichtensperre bestanden. Ich hoffe nicht, dass die Politik hier ihren Einfluss spielen ließ.
Was als den Verzicht auf Berichterstattung angeht, so sollte man zunächst die Begründungen hierfür abwarten. Ungeachtet dessen könnte der Vorfall durchaus extreme Brisanz entwickeln. Und zwar dann, wenn es sich als wahr herausstellt, dass hier religiöse Motive ausschlaggebend waren.
Laut Bild soll der fünfzehnjährige Syrer zunächst mit Böllern beworfen worden sein. Dann sollen die mutmaßlichen Täter, bei denen es sich um syrische Moslems handeln soll, mehrfach gegen den Kopf des Opfers getreten haben. An den Folgen dieser Fußtritte sei der Jugendliche später gestorben.
Erinnern wir uns noch an Fälle wie Daniel Nivel oder Amadeu Antonio Kiowa und was für ein Medienecho sie auslösten. Und selbstverständlich beschränkten sich die Debatten nicht auf diese Taten an sich. Es wurde auch generell auf die dahinter liegenden Probleme (Hooliganismus, Rechtsextremismus) eingegangen. Kann es hier anders sein?
Wenn sich herausstellt, dass der Bremer Fall auf religiösen Extremismus zurückgeht, dürfte das nicht in den Hintergrund gestellt werden. Es steht allerdings zu vermuten, dass dies versucht wird, weil mit einem solchen Fall ein ganzes Kartenhaus zusammenbräche. Und zwar das argumentative Konstrukt der Willkommenskultur-Vertreter, wie sich leicht zeigen lässt.
Insbesondere könnte das Argument nicht mehr aufrechterhalten werden, dass mit den Flüchtlingen ja keine Extremisten kämen, sondern Leute, die vor eben diesen Extremisten flöhen. Dabei hört man diese Aussagen immer wieder. Angesichts einer ungesteuerten Zuwanderung, bei der jeder nahezu ohne Hinschauen hineinkommt, wird oft so getan, als seien es nur Opfer, die kämen. In Bremen hat sich nun möglicherweise gezeigt, dass dies nicht so ist. Das hätte man natürlich auch vorher wissen können, da die meisten ja aus wirtschaftlichen Gründen kommen.
Eine entscheidende Folgerung muss man jedoch darüber hinaus noch treffen. Wir haben jeden hineingelassen und deswegen sind die Verfolgten hier ebenfalls in Gefahr. Das heißt, wir können selbst nicht für die Sicherheit von Flüchtlingen garantieren. Es können ja auch jederzeit Attentate passieren wir in Paris, Nizza, Berlin, Brüssel, London, Kopenhagen, Würzburg usw. Die Basis für diejenigen, die immer postulieren, wir müssten den Verfolgten doch durch Aufnahme in Deutschland beistehen, bricht also vollkommen weg. Denn die Verfolgten sind hier ebenfalls gefährdet! Es gibt somit keinen Anlass mehr, überhaupt noch jemanden aufzunehmen. Die Willkommenskultur hat sich also sozusagen selbst die Basis entzogen.
Die für manche Leute bittere Erkenntnis lautet daher, entweder wir stoppen die muslimische Einwanderung, wie es auch der designierte amerikanische Präsident vorschlägt, oder es macht keinen Sinn mehr, überhaupt noch jemanden aufzunehmen.