Warum wachsen aktien so schnell?

Hallo, durchschnittliche Rendite liegt bei Aktien über viele Jahre gesehen 7-9%.
Warum wachsen Aktien schneller als BIP und schneller als inflation?

Danke

Was meinst Du genau mit: die Aktien wachsen schneller als das BIP und schneller als
Inflation?

Das ausführlich zu erklären - da könnte man ein ganzes Buch drüber schreiben.

Klar ist, dass Aktien ein wesentlich höheres Risiko enthalten als z.B. inflationsindexierte Bundesanleihen

Ein sehr vereinfachtes nicht ganz korrektes Beispiel - eigentlich schon zum Haare raufen :wink:

100 Leute kaufen Inlationsanleihen mit einer Rendite von 1%. Diese sind 100%-ig sicher - der Deutsche Staat kann im Prinzip nicht ausfallen. So hat jeder dieser 100 Leute am Ende 1% Rendite erhalten.

100 andere Leute kaufen in dieser Zeit verschiedene Aktien. Bei diesen gibt es KEINE GARANTIERTE Rendite. Nach diesem Jahr haben die Leute verschiedene Renditen bekommen:

20 Leute haben 25% Rendite bekommen
30 Leute haben 10% Rendite bekommen
10 Leute haben - 20% Rendite bekommen (also Verlust gemacht!)
20 Leute haben - 5% Rendite bekommen (also auch Verlust gemacht!)
20 Leute haben 0% Rendite bekommen

Wenn man davon den Durchschnitt errechnet, kommt man auf eine Durchschnittsrendite von 5%.

5% sind wesentlich mehr als 1%. Aber immerhin haben in meinem Beispiel die Hälfte der Leute weniger Rendite als die Leute mit Inflationsanleihen bekommen. 10 der 100 Leute haben im Beispiel sogar -20% verloren. Dafür haben aber auch 20 Leute eine sehr große Rendite von 25% bekommen…

Kurzum: Wäre die Rendite von Aktien so klein wie von Inflationsanleihen, würde niemand Aktien kaufen, weil das Risiko von Aktien so viel größer ist. Der Preis für die hohe Rendite ist eben das eingegangene Risiko.

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Hallo,

Deine Aussage ist nur fast richtig. Es ist eine Werbeaussage von Leuten, die daran verdienen wenn Du Aktien kaufst.

http://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/re…

Gruß
achim

Hallo,

du schreibst ja zum Glück selbst, dass dein Beispiel eigentlich ungeeignet ist.

Was du beschreibst ist allerdings das Risiko. Aktien bieten keine höhere Rendite wegen des Risikos (damit jemand kauft).

Aktien sind Unternehmensbeteiligungen. Wenn ein Unternehmen gut aufgestellt ist, sollte es ihm gelingen, seinen Wert über die Inflation hinaus z.B. durch Produktivitätssteigerungen zu erhöhen.

Ein guter Indikator für den Preis einer Aktie ist das KGV.

Weil viele AG „seriös“ arbeiten, klappt das langfristig i.d.R. auch. (auf den Gesamtmarkt bezogen)

Leider ist man vor Managementfehlern nicht geschützt. Der Markt ändert sich (Nokia). Die Aktienpreise sind z.T. spekulativ überhöht (neuer Markt). Zukunftserwartungen sind vielleicht schon eingepreist. etc.

Das kann alles zu fallenden Kursen führen.

Für eine langfristige! Anlage scheinen Aktien durchaus sinnvoll.

Wenn du einen BMW fährst, das Produkt super findest, warum beteiligst du dich dann nicht an der Firma? z.B.

Gruß
tycoon

Hallo,

Deine Aussage ist nur fast richtig. Es ist eine Werbeaussage
von Leuten, die daran verdienen wenn Du Aktien kaufst.

das DAI ist eine Interessenvertretung für börsennotierten Unternehmen, Kreditinstituten und Marktteilnehmer und zielt damit weniger darauf ab, chronisch klammen Privatanlegern das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern vertritt u.a. die Position ihrer Mitglieder ggü. der Politik und beschäftigt sich ansonsten mit der Analyse von Märkten und Entwicklungen.

Die zitierte Aussage beruht im übrigen auf frei zugänglichen Daten und wenn man sich diese so ansieht, erkennt man schnell, daß die Aussage nicht falsch ist.

I:http://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/re…

Interessant sind dabei vor allem die rechten Spalten, weil sie anzeigen, welche Rendite Anleger erzielt haben, die irgendwann mal Aktien kauften und diese heute noch halten. Des weiteren erkennt man, daß sich die roten und hellen Bereiche auf die Hypothenuse des Dreiecks und die anliegenden 5 Spalten beschränken, was nichts anderes heißt, als daß Verluste nur bei kurzfristiger Anlage wahrscheinlich sind.

Ausnahme zu dieser Regel sind die Jahre 1999 und 2000. Wer in den Jahren kaufte und die Papiere bis heute hielt, nahm sowohl die Dotcom-Blase inkl. Implosion mit als auch die Finanzkrise. Wer 2013 kauft und die Aktien länger hält, wird ggfs. in einen ähnlichen Genuß kommen, aber vom Grundsatz her, sagt das Diagramm aus, daß sich langfristige Anlage in Aktien im allgemeinen lohnt.

Gruß
C.

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Ich erlaube mir ein paar Ergänzungen:

Was du beschreibst ist allerdings das Risiko. Aktien bieten
keine höhere Rendite wegen des Risikos (damit jemand kauft).

Ein rational denkender Angeleger wird aber nur dann ein höheres Risiko eingehen, wenn er eine höhere Rendite erwarten kann. Die erwartete Rendite einer Aktie ist über einen längeren Zeitraum nicht seriös zu prognostizieren. Generell zeigt aber die Geschichte, dass Aktien langfristig höher rentieren als risikolose Anlagen. Die älteste Statistik die ich kenne beginnt im Jahr 1698 und zeigt für den englischen Markt die langfristige Überlegenheit einer Anlage in Aktien gegenüber z.B. Rentenanlagen. Ich betone langfristig.

Ein guter Indikator für den Preis einer Aktie ist das KGV.

Hier sollte meines Erachtens unbedingt das Zinsniveau berücksichtigt werden.
Bei einer Umlaufrendite von 5% ist ein GKV von 10 attraktiv, bei einer Umlaufrendite von 10% ist es absolut unattraktiv.
Auch sollte man die Qualität der Schätzungen der zukünfigen Gewinne pro Aktie berücksichtigen. Wenn ich mir die Prognosen der einzelnen Analysten für eine Aktie anschaue, so bestehen da teilweise erhebliche Diskrepanzen. Nur welche Prognose nehme ich als Basis für die Errechnung des KGV? Zudem kann ja eine Prognose absolut richtig sein; aber was tun, wenn der Markt einer anderen Prognose folgt. Das KGV isoliert betrachtet ist für Einzelaktien leider nicht sehr aussagekräftig. Für den Gesamtmarkt (z.B. den DAX) macht es eher Sinn.

Für eine langfristige! Anlage scheinen Aktien durchaus
sinnvoll.

Da stimmen wir völlig überein!

Gruss Roland

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Ergänzung
Hallo C.

man sollte hierbei noch ergänzen, dass zur Einordnung der Information z.B. auch ein Renditedreieck von Bundesschatzbriefen notwendig ist.

verlinkt habe ich das Dreieck, damit der UP seine Ausgangsthese überprüfen kann. >Werbeaussage

keine oder eine?
Hallo tycoon,

Was du beschreibst ist allerdings das Risiko. Aktien bieten
keine höhere Rendite wegen des Risikos (damit jemand kauft).

war das jetzt ein Schreibfehler? Oder meintest Du wirklich keine höhere Rendite?

Gruß
achim

Hallo,

man sollte hierbei noch ergänzen, dass zur Einordnung der
Information z.B. auch ein Renditedreieck von
Bundesschatzbriefen notwendig ist.

das halte ich für entbehrlich, weil Bundesschatzbriefe nicht mehr aufgelegt werden. Generell habe ich diese Form der Darstellung bisher nur bei Aktien gesehen. In Tabellenform gibt es so etwas hier:
http://www.investmenti.de/index.php?option=com_conte…

Allerdings ging es dem Fragesteller ja nicht um einen Vergleich der Geldanlagen, sondern um die Frage, warum der Wertzuwachs so hoch ist - vermute ich zumindest. Zur Sache, zur Frage und zu den Antworten scheint er sich ja nicht mehr melden zu wollen.

Gruß
C.

Hallo,

ich meinte schon keine.
Roland hat ja schon richtig geschrieben:
Ein rational denkender Angeleger wird aber nur dann ein höheres Risiko eingehen, wenn er eine höhere Rendite erwarten kann. Die erwartete Rendite einer Aktie ist über einen längeren Zeitraum nicht seriös zu prognostizieren.

Bei Anleihen ist das anders (war es zumindest mal, bevor bei einigen politisch eingegriffen wurde). Ein schlechter Schuldner muss halt mehr Zins bieten, da sein Ausfallrisiko höher ist.

Bei Aktien ist das (etwas) anders.

Gruß
tycoon

Hallo,

weil sie noch viel schneller schrumpfen können.
Schau DIr mal Aktienwerte über einen Zeitraum von mehr als ein paar Jahren an (mind. retour bis 2006).
Auch interessant zu dem Thema ist die Tulpenfinanzblase in den Niederlanden, ca. 18. Jhd.

Gruß, Paran

Hallo,

höheres Risiko eingehen, wenn er eine höhere Rendite erwarten
kann. Die erwartete Rendite einer Aktie ist über einen
längeren Zeitraum nicht seriös zu prognostizieren.

in einem Aktienkurs sind diesbezügliche Erwartungen aber enthalten - genauso wie im Kurs einer Anleihe. Außerdem gibt es schon seit rd. 15 Jahren Instrumente, um aus Aktienkursen bzw. deren Verlauf Ausfallwahrscheinlichkeiten zu errechnen. Will sagen: so groß sind die Unterschiede nicht, auch wenn das auf den ersten Augenblick so aussieht.

Gruß
C.

Tach,

genau:
http://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones-Indust…

Strubbel
€:open_mouth:)