Das Wahlsystem stammt noch aus einer Zeit, als Informationen noch Wochen benötigten um von Westen nach Osten zu gelangen. Entsprechend konnten sich die Kandidaten auch nicht im ganzen Land zeigen.
Unter den damaligen Umständen war die Lösung sicher optimal.
Die Lösung war, dass man einerseits ein Wahl eingeführt hat, welche die Volksmeinung anzeigen sollte und andererseits ein Gruppe von Volksvertretern, die Wahlmänner.
Die Wahlmänner geben zwar einen Tipp ab, für welchen Präsidentschaftskandidaten sie sich entschieden haben, dieser ist aber nicht bindend. Als Wähler entscheidet man sich eher für einen Wahlmann, welcher die eigene Weltanschauung möglichst gut vertritt.
Hier ist die Beteiligung des Volks abgeschlossen.
Wir erinnern uns, die Reise von West nach Ost dauerte Wochen.
Die Wahlmänner haben nun 41 Tage Zeit sich in die Hauptstadt zu begeben. Dort bestand dann erstmalig die Möglichkeit die Präsidentschaftskanditen persönlich zu erleben, Fragen zu stellen und Nachforschungen über den Lebenswandel usw. einzuholen.
Möglicherweise ändert so ein Wahlmann dann noch seine Meinung, nach näherer Betrachtung der Kandidaten.
41 Tage nach der Volkswahl wählen dann die Wahlmänner den Präsidenten in einer geheimen Wahl.
Zu Zeiten der Postkutschen war dies sicher ein optimales System.
Mit der Eisenbahn, hat sich auch der Wahlkampf dann verändert. Zumindest entlang der durch die Bahn erschlossenen Städte konnte sich ein Kandidat dem Volk direkt präsentieren.
Mit der Bahn kam auch der Telegraph.
Ab diesem Zeitpunkt wäre man eigentlich technisch in der Lage gewesen eine direkte Volkswahl einzuführen.
Heute wäre die Technik eigentlich gar kein Thema mehr.
Via Radio, TV und Internet kann ein Kandidat in der letzten Hundehütte erscheinen und über das Internet könnte man auch direkt Fragen stellen.
Andererseits haben es manche Bundesstaaten bis heute nicht geschafft, funktionierende Wahlmaschinen zu erschaffen oder die verwendeten sind auch schon 100 Jahre alt.
Ich mag Tradition, aber irgendwann gehören alte Zöpfe mal abgeschnitten!
MfG Peter(TOO)