Warum wählen so viele Amerikaner Clinton oder Trump?

Hallo zusammen,

man sagt ja, dass die Politik in Amerika durch das Zwei-Parteien-System (Demokraten oder Republikaner) geprägt ist.
Aber es gibt doch auch noch andere Parteien wie die Grünen oder die Libertären. Es sind natürlich im Vergleich zu den anderen beiden eher Randparteien, aber normalerweise treten ja auch einigermaßen kompetente und beliebte Kandidaten für die Demokraten bzw. Republikaner an.
Dieses Mal ist das ja sowohl in Bezug auf Clinton als auch Trump nicht so.
Daher frage ich mich wirklich, warum die Wähler nicht dieses Mal andere Parteien bevorzugt wählen. Viele Amerikaner sagen ja selber, dass sie keinen der beiden Kandidaten bevorzugen. Trotzdem liegen die Grünen bzw. Libertären in Umfragen wieder abgeschlagen entfernt.
Warum wählen nicht mehr Wähler eine der gerade genannten Parteien in Anbetracht von Donald und Hillary?

Hallo

weil bei der Präsidentschaftswahl in den USA keine Parteien zur Wahl stehen, sondern nur Präsidentschaftskandidaten. Und da sind im Moment nur Clinton und Trump.

Die sind allerdings im Zuge der Vorwahlen übrig geblieben von mehreren anderen Kandidaten, insofern kann man sich die Frage stellen, warum genau diese beiden übrig geblieben sind.

Da gibt es auch noch einen „ominösen“ dritten Kandidaten, von dem ich aber auch erst, vor etwa drei Tagen, hier im Forum erfuhr. Hatte daraufhin gegoogelt und es gibt ihn wirklich! Den Namen habe ich aber leider wieder vergessen…

Glückauf!

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Waas, wirklich?? - gugl gugl gugl -
Tatsächlich, Gary Johnson!

Eigentlich gibt es über 200 Kandidaten. Aber eine theoretische Chance auf einen Sieg (d.h. 270 Wahlmänner) haben neben Clinton und Trump nur acht andere Kandidaten. McMullins Chancen in Utah sind dabei gar nicht mal so schlecht.

Lg,
Penegrin

Servus

Bei den Dems hatte Clinton eigentlich nur einen Gegner: Sanders. Und der ist für US Verhältnisse extrem links und von daher ist es schon ein Wunder, dass er sich so gut geschlagen hat.

Bei der GOP hatten wir 17 mehr oder weniger ernsthafte Kandidaten. Bei so einem großen Feld genügten Trump in den Vorwahlen 30-40%, um sich den Sieg zu sichern. Wie das Ganze passieren konnte, weiß vermutlich nicht mal die GOP selber.

Weil es das US Wahlsystem für Kandidaten einer third-party so gut wie unmöglich macht zu gewinnen. Ein schönes Beispiel ist Ross Perot in der Wahl von 1992. Er gewann 18,9% (19,743,821) der Stimmen, aber keinen einzigen Wahlmann. Denn die bekommt immer nur der Gewinner des jeweiligen Bundesstaates. Daher sind die meisten US Bürger der Meinung, dass eine Stimme an eine dritte Partei eine vergeudete Stimme ist.

Lg,
Penegrin

Das Wahlsystem stammt noch aus einer Zeit, als Informationen noch Wochen benötigten um von Westen nach Osten zu gelangen. Entsprechend konnten sich die Kandidaten auch nicht im ganzen Land zeigen.
Unter den damaligen Umständen war die Lösung sicher optimal.
Die Lösung war, dass man einerseits ein Wahl eingeführt hat, welche die Volksmeinung anzeigen sollte und andererseits ein Gruppe von Volksvertretern, die Wahlmänner.

Die Wahlmänner geben zwar einen Tipp ab, für welchen Präsidentschaftskandidaten sie sich entschieden haben, dieser ist aber nicht bindend. Als Wähler entscheidet man sich eher für einen Wahlmann, welcher die eigene Weltanschauung möglichst gut vertritt.

Hier ist die Beteiligung des Volks abgeschlossen.

Wir erinnern uns, die Reise von West nach Ost dauerte Wochen.
Die Wahlmänner haben nun 41 Tage Zeit sich in die Hauptstadt zu begeben. Dort bestand dann erstmalig die Möglichkeit die Präsidentschaftskanditen persönlich zu erleben, Fragen zu stellen und Nachforschungen über den Lebenswandel usw. einzuholen.

Möglicherweise ändert so ein Wahlmann dann noch seine Meinung, nach näherer Betrachtung der Kandidaten.

41 Tage nach der Volkswahl wählen dann die Wahlmänner den Präsidenten in einer geheimen Wahl.

Zu Zeiten der Postkutschen war dies sicher ein optimales System.

Mit der Eisenbahn, hat sich auch der Wahlkampf dann verändert. Zumindest entlang der durch die Bahn erschlossenen Städte konnte sich ein Kandidat dem Volk direkt präsentieren.
Mit der Bahn kam auch der Telegraph.
Ab diesem Zeitpunkt wäre man eigentlich technisch in der Lage gewesen eine direkte Volkswahl einzuführen.

Heute wäre die Technik eigentlich gar kein Thema mehr.
Via Radio, TV und Internet kann ein Kandidat in der letzten Hundehütte erscheinen und über das Internet könnte man auch direkt Fragen stellen.

Andererseits haben es manche Bundesstaaten bis heute nicht geschafft, funktionierende Wahlmaschinen zu erschaffen oder die verwendeten sind auch schon 100 Jahre alt.

Ich mag Tradition, aber irgendwann gehören alte Zöpfe mal abgeschnitten!

MfG Peter(TOO)

Hallo,

die Wähler wollen ihre Stimme nicht wegwerfen, weil die Kandidaten der Drittpartein augenscheinlich keine Chance haben werden.

Zudem sind ihre Programme alle ein reines Horrorkabinett. Schwankend zwischen utopistischer Traumtänzerei und eine „schaff-es-selbst-oder-verreck-Haltung“.

Da neigen die Amis eben dazu, sich für Pest oder Cholera zu entscheiden, statt sicher Pest und Cholera zu wählen.

vdmaster

Ähhh … nö :wink:. https://de.wikipedia.org/wiki/Präsidentschaftswahl_in_den_Vereinigten_Staaten_2016

HC und DT sind aber die, die in den Medien zur Kenntnis genommen werden, während der Rest aufgrund ihrer Bedeutungslosigkeit praktisch untergeht.

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Hallo Peter,

danke, ich habe jetzt mal verstanden, wie dieses Wahlsystem zustande kommt!

Viele Grüße,

Jule

Evan McMullin. Er kann es theoretisch schaffen…

Franz