Warum werden die Leiharbeitsfirmen & Personaldiens

Politik Inlandspolitik allgemein
#1

Guten Tag,

wesswegen werden die Personaldienstleister oder leihfirmen nicht abgeschafft? In einem Sozialstaat kann es doch nicht angehen dass Facharbeieter unter deren Würde arbeiten müßen? bzw. ein drecks Gehalt bekommen?
Warum wehren sich die Bundesbürger nicht mal richtig? Merkt denn keiner das die Republik an Krebs leidet? Wenn alle auf die Barrikaden gehen würden dann wäre hier schnell einiges anderst, aber solange jeder immer alles schlukt werden die Fetten noch Fetter & unverschämter & die Armen immer ärmer & mit Füßen getreten!

Wesshalb werden die Zuhälterfirmen nicht abgeschafft!?

#2

Hallo,

Wesshalb werden die Zeitarbeitsfirmen nicht abgeschafft!?

wer soll das tun? Die SPD und die Grünen haben diese Entwicklung ermöglicht und gefördert, CDU und FDP hätten es selbst getan, wenn Schröder ihnen nicht zuvorgekommen wäre.

Nun zähle die Wählerstimmen dieser vier Parteien zusammen.

Über 80% der Wähler scheinen nicht Deiner Meinung zu sein.

Zur Demokratie gehört auch zu akzeptiren, daß die eigene Meinung nicht immer die der Mehrheit ist.

Gruß Rainer

#3

Hallo,

wesswegen werden die Personaldienstleister oder leihfirmen
nicht abgeschafft? In einem Sozialstaat kann es doch nicht
angehen dass Facharbeieter unter deren Würde arbeiten müßen?
bzw. ein drecks Gehalt bekommen?

hast Du dieses Statement auch mit denen abgesprochen, denen es mit Hilfe von Zeitarbeitsunternehmen gelungen ist, überhaupt wieder in Lohn und Arbeit zu kommen und später dann wieder ein reguläres Arbeitsverhältnis aufgenommen haben?

C.

#4

Du mußt dir bei allem Ärger immer die Alternative überlegen. Wenn diese heißt: Leiharbeit oder gar keine Arbeit, dann doch lieber die Leiharbeit. Schröder hat ja schließlich die Leiharbeit nicht in einem Anflug von Gehässigkeit ermöglicht oder weil er keine Lust mehr auf’s Kanzleramt hatte.

Die Leiharbeit ist m.E. hauptsächlich dazu da, Menschen wieder eine Chance auf Arbeit zu ermöglichen, die nach dem alten System völlig unvermittelbar waren. Arbeitslosenhilfe bis zum Tode.

Ich persönlich kenne vier solcher Menschen, die nicht mal in der Lage gewesen wären, sich irgendwo zu bewerben. Durch die Agenda 2010 wurden die zur Leiharbeit gezwungen. Nun haben alle vier eine unbefristete Festanstellung und würden heute Schröder wählen.

Es ist kein Lehrstück der Demokratie, daß ein Kanzler abgewählt wurde, nur weil er den Mut hatte, das Richtige zu tun.

#5

Hallo,
wahrscheinlich eher mit denen, die von ihrem Arbeitgeber entlassen wurden und zeitgleich ein Angebot bekommen haben für einen Personaldienstleister zum halben Nettolohn am selben Arbeitsplatz weiterzuarbeiten.
Ich kenne beides aus dem Freundeskreis. Seit die Befristung quasi abgeschafft wurde, kommt es aber immer seltener vor, daß Leute aus der Zeitarbeit übernommen werden, während sich das Umgekehrte häuft.
Für einen Firmenchef macht es sich ja auch gut sagen zu können, daß er in der Krise kein Personal entlassen hat. Daß er viele (auch langjährige) Zeitarbeiter nicht weiterbeschäftigt, taucht in der Statistik ja erstmal nicht bei seinem Unternehmen auf.

Cu Rene

#6

Hallo René,

wahrscheinlich eher mit denen, die von ihrem Arbeitgeber
entlassen wurden und zeitgleich ein Angebot bekommen haben für
einen Personaldienstleister zum halben Nettolohn am selben
Arbeitsplatz weiterzuarbeiten.

tja, wie so oft gibt es gibt solche, die verlieren und solche die gewinnen. Das ist üblicherweise ein Anzeichen dafür, daß eine Sache nicht durch und durch schlecht ist, sondern anders geregelt werden muß.

Auch die verteufelte Verlängerung des Beschäftigungszeitraumes hat zwei Seiten. Natürlich kann das Instrument dadurch mißbraucht werden, anstatt daß neue „echte“ Stellen geschaffen werden. Andererseits kann dadurch aber ein Zeitarbeiter länger beschäftigt werden, während er sonst entweder ausgetauscht oder die Stelle ganz gestrichen würde.

Gruß
Christian

#7

Hallo René,

wahrscheinlich eher mit denen, die von ihrem Arbeitgeber
entlassen wurden und zeitgleich ein Angebot bekommen haben für
einen Personaldienstleister zum halben Nettolohn am selben
Arbeitsplatz weiterzuarbeiten.

tja, wie so oft gibt es gibt solche, die verlieren und solche
die gewinnen. Das ist üblicherweise ein Anzeichen dafür, daß
eine Sache nicht durch und durch schlecht ist, sondern anders
geregelt werden muß.

Auch die verteufelte Verlängerung des Beschäftigungszeitraumes
hat zwei Seiten. Natürlich kann das Instrument dadurch
mißbraucht werden, anstatt daß neue „echte“ Stellen geschaffen
werden. Andererseits kann dadurch aber ein Zeitarbeiter länger
beschäftigt werden, während er sonst entweder ausgetauscht
oder die Stelle ganz gestrichen würde.

eigentlich sind leiharbeiter nicht mal billiger. sie sind nur „leicht austauschbar“.
leiharbeitsfirmen sind im grunde nur der plan B der abschaffung des kündigungsschutzes.

#8

Hoi Christian,

Hältst du eine Übernahmequote von gerade mal 15% für „gut“?

(Quelle:Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, der Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit)

In Anbetracht dessen was an Stellen abgebaut und durch Leiharbeit ersetzt wurde, wird dieses Instrument meiner Meinung nach ähnlich legal missbraucht wie das Kurzarbeitergeld - und das auf dem Rücken der Beschäftigten.

#9

Du mußt dir bei allem Ärger immer die Alternative überlegen.
Wenn diese heißt: Leiharbeit oder gar keine Arbeit, dann doch
lieber die Leiharbeit.

eigentlich würde die heißen: vertragsänderung oder entlassung, aber das ist vielen firmen zu aufwändig.

#10

werden. Andererseits kann dadurch aber ein Zeitarbeiter länger
beschäftigt werden, während er sonst entweder ausgetauscht
oder die Stelle ganz gestrichen würde.

eigentlich sind leiharbeiter nicht mal billiger. sie sind nur
„leicht austauschbar“.

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber mit Begeisterung veranstaltet.

C.

#11

Hallöchen,

Hältst du eine Übernahmequote von gerade mal 15% für „gut“?

keine Ahnung. Ist eine Sterberate von 85% bei einem neuen Medikament gegen Krankheit x gut? Schwer zu beantworten, wenn man nicht weiß, was passiert wäre, wenn man das Medikament nicht verabreicht hätte.

Ich kenne Menschen, die nach einem mäßigen Studienabschluß über die Zeitarbeit zu einer festen Anstellung gekommen sind, weil sie da (und nach vielen Fehlversuchen anscheinend nur da) die Möglichkeit hatten, ihre Fähigkeiten jenseits des Abschlusses zu beweisen.

Ich habe genauso Vollhorste erlebt, die sich hier über Wochen einen lauen gemacht haben und anschließend ihre Klamotten packen durften (Nebenbei: Interessanterweise wählt man die Mitarbeiter seitens der Zeitarbeitsunternehmen wohl schon so aus, daß man die guten dahinschickt, wo eine Festanstellung möglich erscheint (Fangprämie).)

Ich kenne auch Leute, die mangels Qualifikation keinen gescheit bezahlten Arbeitsplatz fanden und finden, über Zeitarbeit mehr schlecht als recht zurechtkamen aber dennoch froh waren, einen - wenn auch schlecht bezahlten - Arbeitsplatz zu haben - auch wenn es dann immer wieder Phasen der Nichtarbeit gab und gibt.

Merke: so einfach isses nicht und nur das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Gruß
Christian

#12

Hallo,
dazu kommt, dass viele der Sklavenhändlervermittelten so zu einen festen Angestelltenverhältnis in der „beliehenen“ Firma gefunden haben.
Hier hat der Arbeitgeber die Möglichkeit einen AN erst mal auf seine Qualität zu testen.
Stimmt alles, kann er ihn dann dem Sklavenhändler abwerben.
Ist er nicht geignet, kann er von einem Tag auf den anderen rausgeworfen werden.
Übrigens zahlt nicht jeder Sklavenhändler Hungerlöhne.
Causa

#13

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel
bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von
Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber
mit Begeisterung veranstaltet.

Vielleicht liegt es daran, dass manche Arbeitgeber das als Friktion bezeichnen, also als Reibung - und damit neutral. Ich würde das, was da entsteht als Reibungsverlust bezeichnen und damit eindeutig als minus.

Wie viele Arbeitgeber habe ich zwischen gehabt, die sich bitter darüber beklagt haben, dass die Mitarbeiter ja ach so schlecht arbeiten, unzuverlässig sind. Sich so wenig für „Ihr“ Unternehmen engagieren würden.

Guckt man dann mal genauer hin, dann stellt man fest, dass aus vielen Vollzeitstellen wo machbar 400-Euro-Jobs wurden. Dass einige Jobs auf Zeitarbeit umgestellt wurden. Der Rest in Druck und Sorge lebte.

*Selbstverständlich ist in so einer Situation der wenig engagierte Mitarbeiter voll und alleine verantwortlich und zu rügen, wenn nicht gar vor die Tür zu setzen bald möglich. Soll froh sein, wenn er überhaupt einen Job hat. Undankbare Brut aber auch.**

*Ironie an **Ironie aus

LG Petra

#14

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel
bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von
Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber
mit Begeisterung veranstaltet.

Vielleicht liegt es daran, dass manche Arbeitgeber das als
Friktion bezeichnen, also als Reibung - und damit neutral. Ich
würde das, was da entsteht als Reibungsverlust bezeichnen und
damit eindeutig als minus.

Solange wir die Physik nicht revolutinonieren, bedeutet Reibung immer einen (Energie)Verlust. Insofern kann ich die Wortklauberei nicht nachvollziehen. Im übrigen schrieb ich ja, daß das etwas ist, was kein Arbeitgeber braucht.

Gruß
Christian

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

#15

Da bin ich deiner Meinung… einfach ist es sicherlich nicht.

#16

Streiche „viele“ und ersetzte es mit ein „paar wenige“ und ich kann dir rechtgeben.

#17

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der
richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

Das pfändungsfreie Existenzminimum bezogen auf einen 8-h-Tag liegt bei 8,10€ Brutto. Das wäre doch schonmal eine Grundlage.

Gruß
T.

#18

OT

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der
richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

Die hast du bekommen. Dafür hast du eine dermaßen lange Latte umgekehrt unbeantwortet stehen lassen…

LG Petra

#19

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der
richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

Die hast du bekommen. Dafür hast du eine dermaßen lange Latte
umgekehrt unbeantwortet stehen lassen…

Der letzte Artikel unseres Gespräches ist von mir:
/t/fdp-kritikpunkte-gesucht/5420913/61

Gruß
C.

#20

Jepp. Aber davor hast du auch schon reihenweise offenes stehen gelassen. Irgendwann werd ich dann müd, immer nur die Stränge anderer verfolgen, wenns auf die eigenen Sachen keine Antwort gibt. :wink:

LG Petra