Warum werden die Leiharbeitsfirmen & Personaldiens

Hallöchen,

Hältst du eine Übernahmequote von gerade mal 15% für „gut“?

keine Ahnung. Ist eine Sterberate von 85% bei einem neuen Medikament gegen Krankheit x gut? Schwer zu beantworten, wenn man nicht weiß, was passiert wäre, wenn man das Medikament nicht verabreicht hätte.

Ich kenne Menschen, die nach einem mäßigen Studienabschluß über die Zeitarbeit zu einer festen Anstellung gekommen sind, weil sie da (und nach vielen Fehlversuchen anscheinend nur da) die Möglichkeit hatten, ihre Fähigkeiten jenseits des Abschlusses zu beweisen.

Ich habe genauso Vollhorste erlebt, die sich hier über Wochen einen lauen gemacht haben und anschließend ihre Klamotten packen durften (Nebenbei: Interessanterweise wählt man die Mitarbeiter seitens der Zeitarbeitsunternehmen wohl schon so aus, daß man die guten dahinschickt, wo eine Festanstellung möglich erscheint (Fangprämie).)

Ich kenne auch Leute, die mangels Qualifikation keinen gescheit bezahlten Arbeitsplatz fanden und finden, über Zeitarbeit mehr schlecht als recht zurechtkamen aber dennoch froh waren, einen - wenn auch schlecht bezahlten - Arbeitsplatz zu haben - auch wenn es dann immer wieder Phasen der Nichtarbeit gab und gibt.

Merke: so einfach isses nicht und nur das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Gruß
Christian

Hallo,
dazu kommt, dass viele der Sklavenhändlervermittelten so zu einen festen Angestelltenverhältnis in der „beliehenen“ Firma gefunden haben.
Hier hat der Arbeitgeber die Möglichkeit einen AN erst mal auf seine Qualität zu testen.
Stimmt alles, kann er ihn dann dem Sklavenhändler abwerben.
Ist er nicht geignet, kann er von einem Tag auf den anderen rausgeworfen werden.
Übrigens zahlt nicht jeder Sklavenhändler Hungerlöhne.
Causa

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel
bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von
Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber
mit Begeisterung veranstaltet.

Vielleicht liegt es daran, dass manche Arbeitgeber das als Friktion bezeichnen, also als Reibung - und damit neutral. Ich würde das, was da entsteht als Reibungsverlust bezeichnen und damit eindeutig als minus.

Wie viele Arbeitgeber habe ich zwischen gehabt, die sich bitter darüber beklagt haben, dass die Mitarbeiter ja ach so schlecht arbeiten, unzuverlässig sind. Sich so wenig für „Ihr“ Unternehmen engagieren würden.

Guckt man dann mal genauer hin, dann stellt man fest, dass aus vielen Vollzeitstellen wo machbar 400-Euro-Jobs wurden. Dass einige Jobs auf Zeitarbeit umgestellt wurden. Der Rest in Druck und Sorge lebte.

*Selbstverständlich ist in so einer Situation der wenig engagierte Mitarbeiter voll und alleine verantwortlich und zu rügen, wenn nicht gar vor die Tür zu setzen bald möglich. Soll froh sein, wenn er überhaupt einen Job hat. Undankbare Brut aber auch.**

*Ironie an **Ironie aus

LG Petra

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel
bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von
Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber
mit Begeisterung veranstaltet.

Vielleicht liegt es daran, dass manche Arbeitgeber das als
Friktion bezeichnen, also als Reibung - und damit neutral. Ich
würde das, was da entsteht als Reibungsverlust bezeichnen und
damit eindeutig als minus.

Solange wir die Physik nicht revolutinonieren, bedeutet Reibung immer einen (Energie)Verlust. Insofern kann ich die Wortklauberei nicht nachvollziehen. Im übrigen schrieb ich ja, daß das etwas ist, was kein Arbeitgeber braucht.

Gruß
Christian

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

Da bin ich deiner Meinung… einfach ist es sicherlich nicht.

Streiche „viele“ und ersetzte es mit ein „paar wenige“ und ich kann dir rechtgeben.

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der
richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

Das pfändungsfreie Existenzminimum bezogen auf einen 8-h-Tag liegt bei 8,10€ Brutto. Das wäre doch schonmal eine Grundlage.

Gruß
T.

OT

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der
richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

Die hast du bekommen. Dafür hast du eine dermaßen lange Latte umgekehrt unbeantwortet stehen lassen…

LG Petra

P.S.
Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die Frage, was der
richtige Lohn für eine Putzfrau ist.

Die hast du bekommen. Dafür hast du eine dermaßen lange Latte
umgekehrt unbeantwortet stehen lassen…

Der letzte Artikel unseres Gespräches ist von mir:
/t/fdp-kritikpunkte-gesucht/5420913/61

Gruß
C.

Jepp. Aber davor hast du auch schon reihenweise offenes stehen gelassen. Irgendwann werd ich dann müd, immer nur die Stränge anderer verfolgen, wenns auf die eigenen Sachen keine Antwort gibt. :wink:

LG Petra

werden. Andererseits kann dadurch aber ein Zeitarbeiter länger
beschäftigt werden, während er sonst entweder ausgetauscht
oder die Stelle ganz gestrichen würde.

eigentlich sind leiharbeiter nicht mal billiger. sie sind nur
„leicht austauschbar“.

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel
bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von
Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber
mit Begeisterung veranstaltet.

also bevor ich gekündigt werde, muss so einiges passieren. bei leiharbeitern ist das nicht so. die sind von heut auf morgen weg und damit kein kostenfaktor mehr.

über die Anzahl kann man diskutieren.
Ich kenne sie nicht.
Ich weiß nur dass es einige gibt.
Causa

Tach,

wahrscheinlich eher mit denen, die von ihrem Arbeitgeber
entlassen wurden und zeitgleich ein Angebot bekommen haben für
einen Personaldienstleister zum halben Nettolohn am selben
Arbeitsplatz weiterzuarbeiten.

Man sollte nicht dem Irrtum unterliegen und aus dem besch…eidenen Nettolohn eines Zeitarbeitnehmers schliessen, dass er fuer den Auftraggeber/Entleiher pro Stunde billiger ist, als eigene Mitarbeiter, dem ist naemlich nicht so. Was zaehlt ist die Flexibilitaet, nur soviel und genau das Personal zu bezahlen, was man auch braucht, und das auf den Tag genau, wobei je anspruchsvoller die Arbeit umso mehr Risiko geht der Auftraggeber dabei ein. Dies erst einmal voellig wertungsfrei.

Aus eigener Erfahrung sage ich mal folgendes:

es laesst sich als Zeitarbeitnehmer eine gewisse Zeit ganz OK leben wenn man

  • entweder den Job eh nur fuer einen beschraenkten Zeitraum braucht (z.B. wenn man seinen Abschluss macht und die Zeit bis eine „richtige“ Arbeit gefunden ist ueberbruecken will, ohne zum Amt zu rennen, in den Sommerferien als Schueler etc…),

  • oder wenn man seine Rechte a) kennt und b) sie auch durchsetzt, wobei da immer die Gefahr gross ist, dass man eine (fristgerechte) Kuendigung abbekommt.

Viele Zeitarbeitnehmer sind hierzu aber leider nicht in der Lage (mangelnde Sprachkenntnis, mangelndes Wissen ueber Arbeitsrecht…) und das wird von vielen Disponenten auch gnadenlos ausgenutzt. Ich habe im Laufe der Zeit mittlerweile bei 4 Zeitarbeitsfirmen gearbeitet, mal wie gesagt in den Ferien, da beisst man einfach die Zaehne zusammen, steht die Paar Wochen durch und freut sich ueber das zusaetzliche Geld, von dem der Lebensunterhalt wie gesagt nicht abhaengt, diese befristete Einsaetze sind aber auch vom Auftraggeber so geplant, dass sie zur Ueberbrueckung der Ferienzeit laufen und er die Leute nie wieder sieht, aber auch ueber einen Zeitraum von ueber einem Jahr, wo man hin und wieder die Arbeitsstelle und die Taetigkeit komplett wechseln musste, was nicht immer angenehm war.

Allerdings bekommt der Disponent auch immer einen Feedback darueber, wie der Mitarbeiter sich macht, und auch der haerteste Disponent wird den Teufel tun und einen Mitarbeiter mit guten Bewertungen, der womoeglich persoenlich von Auftraggebern angefordert wird (der oder gar keiner!) durch unfaire Behandlung und Gaengeleien rauszuekeln, und da sind schnell sowohl ordentliche Gehaltserhoehung drin als auch kleine Boni fuer die Verpflegung oder als Fahrgeld. Fuer mich war die Zeitarbeit auf diese Weise damals vor 10 Jahren tatsaechlich ein erster Einstieg ins richtige Berufsleben, ist aber auch eher eine Ausnahme als die Regel.

Das Problem bleibt aber: wenn man sich die Arbeitsvertraege durchliest, dann sehen sie eigentlich gar nicht so schlecht aus. Und wenn man die gesetzlichen Regelungen kennt, ist’s noch viel besser. Der Sinn der Zeitarbeit ist aber, dass nicht mehr der Entleiher das Risiko fuer Ausfaelle traegt sondern die Zeitarbeitsfirma, die sich dafuer ja auch bezahlen laesst. Wenn also der Kunde A fuer 3 Tage keine Arbeit fuer Arbeitnehmer B hat und die Zeitarbeitsfirma sich nicht in der Lage sieht, dem Arbeitnehmer B eine geeignete Stelle anzubieten, muesste sie ihm den vollen Lohn weiterzahlen.

Tut sie auch, wenn man den Arbeitsvertrag gelesen und verstanden hat und darauf besteht. Wenn nicht: Nehmen sie mal Urlaub. Sie haben keinen mehr? Naja, unbezahlter geht immer. Oder noch besser, kuendigen Sie fuer 3 Tage und danach stellen wir Sie wieder ein. Sprich: es wird kassiert und auch zum Teil ausgebeutet, das Risiko des Verdienstausfalls aber von der Zeitarbeitsfirma auf den Arbeitnehmer verschoben. Und weil solche Sachen eben nicht oeffentlich zur Sprache gebracht werden (auf dem Papier sieht das alles wie gesagt anders aus…), geht das ungehindert so weiter.

Gruss
Paul

Hallo,
das kenne ich alles. Ich hatte auch schon Einblick in die Abrechnungen von Zeitarbeitsfirmen und wußte gleichzeitig, was die Mitarbeiter brutto bekommen.
Ich wollte nur auch die andere Seite (möglichst neutral) dargestellt sehen.

Cu Rene

Jepp. Aber davor hast du auch schon reihenweise offenes stehen
gelassen. Irgendwann werd ich dann müd, immer nur die Stränge
anderer verfolgen, wenns auf die eigenen Sachen keine Antwort
gibt. :wink:

Normalerweise lasse ich nichts aus, daher hätte ein Hinweis vollkommen ausgereicht. Aber ich habe nach erneuter Durchsicht keine Frage gefunden, die Du mir gestellt und ich Dir nicht beantwortet hätte.

Wie auch: die Frage hatte ich Dir gestellt, bevor Du mir geantwortet hast - sozusagen als Einstieg in das gemeinsame Gespräch. Du kannst mir also vorher keine Frage gestellt haben, die ich nicht beantwortet hätte.

Die Frage nach dem richtigen Lohn hatte ich darüber hinaus schon gestellt - und zwar direkt Dir und nicht jemand anderem. Im übrigen hast Du Dich auch bei anderen in dem Artikelbaum beschwert, daß sie Dir nicht antworten. Es wäre schick, wenn Du den gleichen Maßstab an Dich selbst anlegen würdest.

Gruß
Christian

werden. Andererseits kann dadurch aber ein Zeitarbeiter länger
beschäftigt werden, während er sonst entweder ausgetauscht
oder die Stelle ganz gestrichen würde.

eigentlich sind leiharbeiter nicht mal billiger. sie sind nur
„leicht austauschbar“.

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel
bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von
Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber
mit Begeisterung veranstaltet.

also bevor ich gekündigt werde, muss so einiges passieren.

Da muß gar nichts passieren: eine Kündigung aus betrieblichen Gründen kann jederzeit erfolgen. Einziger Unterschied zum Leiharbeiter: die Kündigungsfrist.

C.

Hallo,

Hier hat der Arbeitgeber die Möglichkeit einen AN erst mal auf
seine Qualität zu testen.

Das hat er in einer sechsmonatigen Probezeit auch.

Der Preis ist es, nichts anderes.

Gruß
Der Franke

werden. Andererseits kann dadurch aber ein Zeitarbeiter länger
beschäftigt werden, während er sonst entweder ausgetauscht
oder die Stelle ganz gestrichen würde.

eigentlich sind leiharbeiter nicht mal billiger. sie sind nur
„leicht austauschbar“.

Keine Ahnung, was Du beruflich machst, aber in der Regel
bedeutet Mitarbeiteraustausch Friktionen in Form von
Anlernphase, Papierkram usw. usf. Nichts, was ein Arbeitgeber
mit Begeisterung veranstaltet.

also bevor ich gekündigt werde, muss so einiges passieren.

Da muß gar nichts passieren: eine Kündigung aus betrieblichen
Gründen kann jederzeit erfolgen.

„betriebliche gründe“ ist für ein großunternehmen mit betriebsrat und gewerkschaft „so einiges“

Einziger Unterschied zum
Leiharbeiter: die Kündigungsfrist.

nicht nur das - sie sind auch von heut auf morgen da. bewerbungsmodalitäten sind für ein unternehmen zeitaufwändig und deshalb sehr teuer.
darüberhinaus gelten für leiharbeiter besonderheiten wie z.b. zugehörigkeitsdauer nicht, wenn die leiharbeiterfirma extern situiert ist.

Ich habe unten Zahlen eines Bundesamts genannt… 15%… das empfinde ich nicht als „viele“.

Hi!

Hier hat der Arbeitgeber die Möglichkeit einen AN erst mal auf
seine Qualität zu testen.

Das hat er in einer sechsmonatigen Probezeit auch.

Mit der Gefahr, dass eine weibliche MA dann schwanger ist, und der AG sie eben nicht loswerden kann…

Der Preis ist es, nichts anderes.

Naja, wenn man sich, gerade in einigen Branchen, anschaut, was ein vernünftiges Recruiting kostet (nicht nur an Geld, vor allem an Zeit), und dann noch gewisse Risiken (wie z.B. die Schwangere) dazukommen, kann ich verstehen, dass man auf Arbeitnehmerüberlasser zurückgreift.

VG
Guido

P.S. Gut 60% der hier vor Ort fest beschäftigten 580 Arbeitnehmer kommen aus Zeitarbeitsfirmen - vielleicht sehe ich es deshalb etwas entspannter