Hallo, allerseits!
Ich wundere mich oft, dass in der Landwirtschaft Felder oft während der Mittagshitze bewässert werden. Noch dazu auf eine Art, bei der hauptsächlich die Luft über den Pflanzen feucht gehalten wird. M.E. kommt an den Wurzeln, die doch das Wasser in die Pflanze transportieren müssen, kaum etwas an.
Kann mir das jemand erklären, bitte?
Hallo,
bist du sicher, dass sie bewässert und nicht gespritzt werden?
Gruß
Christa
Vermutlich weil bei uns das Wasser wenig kostet. Da muss man sich wenig Mühe geben nach besseren Lösungen (z.B.nachts) zu suchen.
Udo Becker
da ist reiner Zufall…
Die Beregnungsanlagen laufen Tag und Nacht und sogar bei Regen
Dass Simone eine Bewässerung durch Sprenkler oder Regner meint, geht ja aus der Frage hervor.
Das Wasser erreicht die Wurzeln durchaus, man braucht nur wesentlich mehr, als wenn man z. B. eine Tröpfenbewässerung durchführen würde. Solange wir genug Wasser in Deutschland haben, macht man sich nichts daraus. Das Verlegen von Hunderten Metern von Schläuchen für eine Tröpfchenbewässerung würde das Wässern womöglich unrentabel machen.
Warum man es nicht nach Sonnenuntergang macht, wenn weniger verdunstet, könnte seinen Grund darin haben, dass man dann benachbarte Felder bewässert und die Leitung nicht genug hergibt, um alle zur gleichen Zeit zu bewässern.
Steig mal aus dem Auto aus und geh näher an eine frisch beregnete Fläche ran. Aber vergiss die Gummistiefel nicht - da ist ein Landregen von rund zehn Litern Wasser pro m² runtergekommen. Und ja, Wasser ist deutlich schwerer als Luft, es schwebt nicht über dem Acker, wie Du zu sehen glaubst, sondern es kommt genauso auf den Boden und in ihn rein wie beim natürlichen Regen auch.
Dafür braucht eine Beregnungsanlage übrigens etwa vier Stunden; darum schreibe ich auch „Landregen“ - wenn man das gleiche Volumen in kürzerer Zeit verregnete, liefe das meiste Wasser oberflächlich ab.
Und nicht nur, weil die Anlagen viel Geld kosten und deswegen besser laufen als stehen, sondern auch, weil man nicht mal eben in zehn Minuten einen Acker beregnen kann, so wie man sechs Salatköpfe im Garten gießt, laufen die Teile eben immer - bzw. den ganzen Tag lang, weil man sie nachts nicht so gut im Blick behalten kann, und auch weil das Versetzen der Anlagen (auch hier empfehle ich etwas mehr Neugier und Beobachtung) nachts nicht so gut geht.
Es gibt übrigens Anlagen, die Tag und Nacht durchlaufen, das sind die Tropfbewässerungssysteme, die z.B. im Gemüsebau bei Almeria verwendet werden, wo Wasser extrem teuer und Arbeitskraft extrem billig ist: Wenn Du in einem deutschen Rübenacker eine Tropfbewässerung für die Zuckerrüben einrichten möchtest, kostet das Pfund Zucker im Laden nachher ungefähr vier Euro.
Schöne Grüße
MM
Hallo und:
Hm, das ist eine ausfürhliche Antwort, danke!
Allerdings bin ich mit unseren Hunden neben dem Feld hergegangen - in Sandalen, der Weg war trocken. Dann hatten sie sicherlich gerade erst angefangen. Es war mittags.
na dann, Ciao
In Niederbayern pumpen die Bauern das Wasser aus zwischen oder in den Feldern gelegenen Brunnen. Habe mal eine Pumpe gesehen, die mit der Zapfwelle eines Traktors angetrieben wurde.
Gruß T
An dieser Stelle angefangen.
Praktisch alle hierzulande eingesetzten Beregnungsanlagen sind nicht ortsfest installiert, sondern lassen sich teils sehr leicht, teils mit ein wenig Arbeitsaufwand umsetzen.
Wie war denn die Anlage aufgebaut, die Du angeschaut hast?
Schöne Grüße
MM
ja, das bin ich.
Dennoch danke für den Einsatz.
Hm, je, einiges erschließt sich schon, danke.
Ich rede von diesen relativ handlich wirkenden Stativen, auf denen eine Art Pistole sitzt, aus der das Wasser hervorsprüht. diese wird dann immer zur Seite „gekickt“, so dass sie sich in einem nicht allzugroßen Winkel hin und herbewegt. Besser kann ich es nicht beschreiben, aber es muss ja nun auch keine Doktorarbeit werden.
Danke dann!