Warum werden keine Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte aufgeklärt

News & Aktuelles Nachrichten
#1

Hallo liebe Wissende oder Vermutende!

Wenn geplante oder bestehende Flüchtlingsunterkünfte brennen, erfährt man - manchmal - relativ zeitnah aus Presse, Funk oder Fernsehen, dass Brandbeschleuniger festgestellt wurden. Das wars dann mit der Berichterstattung.

Meine Fragen - was glaubt ihr:

  • werden diese Brände nicht mit Nachdruck aufgeklärt? Kein einziger davon? Habe ich übersehen, dass irgendwo mal Täter festgestellt wurden?

  • warum schützt man die Unterkünfte nicht mit relativ einfacher Technik wie z.B. Video-Cams und Bewegungsmeldern? Würde ja in manchen Fällen zur Abschreckung dienen.

An den Kosten kann es nicht liegen. Ein abgefackeltes Gebäude zu sanieren kostet sicher ein Vielfaches dessen, was eine technische Überwachungseinrichtung gekostet hätte. Von der Gefährdung von Menschenleben ganz abgesehen, obwohl die an erster Stelle stehen müsste.

Jeder Kunde, der am Bankautomat Geld abheben will oder eine U-Bahn-Station betritt oder auf den Parkplatz bei ALDI fährt, wird Video-überwacht. Bloß bei den Bereichen rund um um die Flüchtlingsunterkünfte geht das mit der Überwachung nicht?

Fragende Grüße
Maralena

#2

Moin,

ja, hier zB ist einer bereits (nicht rechtskräftig) verurteilt worden: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/escheburg-der-brandstifter-voller-selbstmitleid-a-1033238.html

Vermutlich ist es zusätzlich schwierig diese Taten aufzuklären, weil es IMHO keine geschlossene Tätergruppe ist. Wenn diese lediglich aus springerbestiefelten Skins bestünde die allesamt bereits vorbestraft sind, wäre es sicher leichter. Aber das o.g. Beispiel zeigt die Vielfalt, dort war es mutmaßlich ein Finanzbeamter und auch Neonazis haben inzwischen einen anderen Dresscode.
Aber wenn du schlussfolgerst, dass diese Taten auf Grund der geringen Aufklärungequote nicht genügend verfolgt würden: Wie ist denn die Aufklärungequote bei vergleichbaren Straftaten OHNE augenscheinlich „rechten“ Hintergrund? Ist sie da höher?

„warum schützt man die Unterkünfte nicht mit relativ einfacher Technik wie z.B. Video-Cams und Bewegungsmeldern? Würde ja in manchen Fällen zur Abschreckung dienen.“

Im Gegensatz zu Banken, die schon im wilden Westen Übergriffen ausgesetzt waren ist die irre Tat ein leerstehendes Gebäude, welches als Unterschlupf in der Not diesen soll abzufackeln eine vermutlich eher neue Erfindung. Vielleicht kam man bisher einfach noch nicht auf die Idee, dass man einen Rohbau mit der ganzen Härte der Staatsmacht gegen die „Retter der deutschen Kultur“ schützen muss.

VG
J~

#3

Hi,

woran den sonst? Banken und Supermärkte sind ja nun mal privat finanziert. Flüchtlingsunterkünfte aber öffentlich und in 99% der Fälle aus den Geldern der Kommunen. Diese operieren finanziell am absoluten Limit und haben einfach kein Geld mehr für solche Sicherungsmassnahmen weil es überall fehlt. Ist den Bürgern sicher auch eher schwer vermittelbar wenn an einem geplanten Flüchtlingsheim eine state-of-the-art Kameraüberwachung für zehntausende EUR installiert wird weil ja etwas passieren könnte während z.B. eine Buslinie aus Kostengründen stillgelegt wird.

Gruss
K

#4

Was nützen dei den gegen Feuer, da muss man sich als Täterin nur vermummen und das ganze ist zwecklos.

#5

Sorry, aber was für ein Nonsens.

Das sind zum Teil leerstehede oder gar sanierungsbedürftige Immobilien. Da möcht’ ich mal dich als Steuerzahler sehen, wenn man jetzt auch noch anfängt, jede potentielle Unterkunft mit Überwachungskameras und Personal (nutz ja nix, wenn das Gefilmte nicht kontrolliert wird) auszustatten.

Und dann dieser Vergleich mit Bankautomaten … staatlich vs. privat.

Verschwörungstheoretiker dieser Welt vereint euch.

#6

Spiegel Online: Brandanschlag in Tröglitz: Polizei nimmt Verdächtigen fest

#7

Für mich hast Du ein ganz wichtiges Thema angesprochen. Ich frage mich das auch. Der einzige Schluss ist für mich: Stillschweigende Kumpanei in Polizei und Justiz. Das klingt nach starkem Tobak. Aber menschengefährdende Brandstiftung wird unter üblichen Bedingungen zu einem sehr hohen Anteil aufgeklärt.
Udo Becker