Warum werden Krugerrands so merkwürdig beschriftet?

Guten Morgen,

der Krügerrand besteht aus 22 karätigem Gold; also einer Legierung 22/24. Auf der Münze steht aber:

1 OZ Fine Gold. :confused:

Diese eine Unze Feingold (31,1 Gramm) ist auch enthalten, da die Münze, genau um die fehlenden 2/24 schwerer ist, als eine Unze; sie wiegt 33,93 Gramm.

Es ist aber kein Feingold mehr!

Was soll diese Information?

Glückauf!

Hallo,
auf diversen Webseiten sieht es genauso aus, der 1 oz Krugerrand besteht aus 1 tr oz fyngoud (auch fine gold ist aufgeprägt) und 2.826 g Kupfer. Es ist, glaube ich, nicht gemeint, daß der Krugerrand selbst Feingold darstellen soll, sondern vielmehr als verkürzte "Zutaten"liste zu lesen.

Hallo!

Wenn man Schmuck kauft, interessiert in erster Linie die Form und Verarbeitung, sowie die Güte des Metalls, also wieviel Karat es sind. Wieviel Gold tatsächlich drin steckt, ist meist völlig egal, da das meist auch nur nen Bruchteil der Kosten ausmacht.

Wenn man den Schmuck wieder verkaufen will, und sich keiner für das Design aus Großmutters Jugend erwärmen kann, interessiert dann plötzlich doch nur, wieviel reines Gold absolut drin ist. Hier wird dann gewogen und umgerechnet.

Die Münze definiert ihren Wert alleine durch ihren Goldgehalt. Da sind noch 2g Kupfer drin, damit die Münze härter wird, und sich nicht mit der Zeit „abnutzt“. Diese 2g Kupfer sind aber im Verhältnis vollkommen wertlos und uninteressant.

Das ist so ähnlich wie mit Kirschen. 25% Kirschen versprechen einen leckeren Kuchen, aber wenn man Kirschen im Glas kauft, interessiert doch eigentlich nur das Abtropfgewicht.

Weil der Krügerrand (wie z.B. auch der American Eagle) nun einmal eine Feinunze (also eine Unze Reingold) enthält. Im Gegensatz zu vielen anderen Münzen, die bspw. 99,99% reines Gold enthalten, aber nur eine Unze wiegen. Man bezahlt bei diesen also ein Zehntausendstel Unreinheit mit.

Dieser Unterschied ist bei einem Reinheitsgehalt von 99,99% nicht so interessant, wohl aber beim Krügerrand und beim Eagle, weil diese eben nur zu knapp 92% aus Gold bestehen. Der Anleger soll also explizit darauf hingewiesen werden, daß er eine Unze Gold enthält und nicht nur eine Unze Metall, wovon über 8% kein Gold sind.

Gruß
C.

@hroptatyr
@sweber
@C_Punkt

Danke für Eure Antworten!

Der Grund "Angabe der realen Wertes" für diese Beschriftung ist plausibel und genauso dachte ich es mir auch.


Was mich stört, ist der allein der Begriff „Feingold“, da die Münze faktisch kein einziges Nanogramm Feingold enthält. Feingold und Kupfer schließen sich doch praktisch aus!

Bevor die Legierung „Rotgold“ aus dem Gold wurde, war es mal Feingold. Nur eine Scheideanstalt kann es „wiederbringen“…


Oder ist die Beschriftung vollkommen korrekt, man spricht wirklich von „Feingold“, wenn es nur der Bestandteil einer Legierung ist und ich liege falsch?


Oder anders gefragt:

Wäre es auch okay, auf einen (etwa) 100 Gramm Barren aus 333er-Gold „1 Unze Feingold“, anstatt „333“ draufzutackern (ohne weitere Informationen)?

Glückauf!

Wieso? Wenn Du die Münze in ihre Bestandteile aufteilst, erhältst Du am Ende zwei Häufchen: eines mit Kupfer und eines mit Gold. Letzteres ist dann ein Häufchen reines Gold mit einer Reinheit von 100%.

Bei einer Münze handelt es sich ja nicht um ein Getränk, bei dem der ursprüngliche Fruchtanteil durch einkochen, auffüllen und verdünnen in einem Maße reduziert wurde, daß das Zeug am Ende nur noch Fruchtnektar oder Fruchtsaftgetränk genannt werden darf. Das Gold verliert hingegen durch „verdünnen“ mit Kupfer weder an Wert noch an Qualität (zumindest, wenn die Münze nicht irgendwie weiter verarbeiten will).

Es wäre OK, aber macht keinen Sinn. In einem Barren will man möglichst viel Gold in möglichst geringem Volumen unterbringen. Eine Münze soll hingegen nett aussehen und das auch noch möglichst lange. Daher macht der hohe Kupferanteil durchaus Sinn.

Gruß
C.

1 Like

Das kann ich aber nicht! :cry:

:smiley: Das beantwortet meine Frage wohl am ehesten, da es die Wiederbringbarkeit des Goldes (24/24) thematisiert (wenn auch nicht durch mich).

Im Gegenzug dürfte es unmöglich sein, pures Fruchtmark aus Fruchtnektar oder dem Fruchtsaftgetränk herzustellen.

Danke, Glückauf!