Hallo,
warum werden Menschen eigentlich Sozialarbeiter? Wollen die sich wirklich alle sozial engagieren? Warum sind das meistens Frauen?
Ich meine, wenn wirklich hier eine soziale Einstellung dahintersteckt, warum gehen sie dann nicht in die Politik und setzen sich für einen funktionierenden Sozialstaat und höhere Steuern ein? Denn dann wäre doch Sozialarbeit überflüssig.
Hi, @Lindol!
Hatte schon eine Antwort verfasst, aber Du hattest das Thema zurückgezogen gehabt.
Kurzfassung:
Vielleicht, weil sie Sozialarbeiter und nicht Politiker werden wollen?
Gruß; k
Sozialarbeiter bedeutet nicht zwingend „soziale Einstellung“ (obwohl passende Charaktereigenschaften zwecks beruflicher Erfolge sicher nicht schaden können). Und auch in der (Kommunal-)Politik kann man viel Arbeit (z.B. in Ausschüssen) bei wenig Einkommen haben (frei zitiert nach dem Youtuber „Tobias Huch“ aus einem (oder mehreren) Videos).
Es wird immer Vorschulkinder, behinderte Menschen und Menschen geben, die durch verschiedene Notlagen besondere Unterstützung brauchen. Das kann man durch eine noch so gute Sozialpolitik nicht verändern.
Außerdem ist doch gar nicht gesagt, dass man seine Ideen in der Politik durchsetzen kann.
Hallo Lindol, hallo Karl2,
Stimmt. Die Liste der Mensch denen geholfen werden muss ist erstaunlich lang. Leider sind die Lebenssituationen leider oftmals so komplex, dass sie einfach in kein Schema passen und deren Probleme immer nur stückweise bearbeitet werden können. Von abarbeiten gar nicht zu reden…
Zumindest ist es mein persönlicher Eindruck/Vorurteil das sozial eingestellte Menschen in der Politik nur als Parteisoldaten oder bestenfalls Steigbügelhalter taugen.
Die Macht erhalten Menschen die einen anderen Charakter haben.
Euer,
Ebenezer
Zu meiner Zeit (ist schon etwas her) galt Sozialarbeit als das „billigste“ Studium, das man ohne Vollabi, als „reines Laberfach“ und völlig ohne die gefürchteten „Methodenscheine“ (Mathe, Statistik), mit dennoch guten Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, teilweise im nicht besonders fordernden öffentlichen Dienst, wählen konnte. Das könnte für manche (sicher nicht für alle) ein Nebenaspekt der Studienfachwahl gewesen sein.
Kennst du die Arbeit eines Sozialarbeiters?
Und warum hast du das Wort kursiv geschrieben?
Meinst du, das wäre kein richtiger Beruf?
Wenn du wirklich Ahnung davon hättest, was soziale Arbeit ist, würdest du nicht so einen Blödsinn schreiben! Wenn du echt weniger Vorurteile hättest, wäre das obendrein hilfreich.
Dass du dann auch noch hingehst, auf Basis deines eklatanten Unwissens vor dem Hintergrund dieser Vorurteile einen ganzen Berufsstand zu diskreditieren, ist schon ziemlich heftiger Tobak, woher nimmst du eigentlich die Gewissheit, dass du nie die Unterstützung der von dir so Gescholtenen brauchst?
Ach so. Diese Hilfe brauchen ja nur Asoziale:scream:
Das Tätigkeitsfeld Soziale Arbeit ist sehr breit. Es umfasst nicht nur Streetworker und / oder Obdachlosenhilfe, sondern auch die Arbeit in Frauenhäusern, Krankenhäusern oder Rehaeinrichtungen. Beratungsleistungen werden gebraucht wenn wenn es um Kinder- und Jugendhilfe, Erziehungshilfe oder Sterbebegleitung geht. Ein Grossteil der Beschäftigtrn im Strafvollzug hat Soziale Arbeit studiert, genauso wie man die Kräfte in der Gesundheitsberatung oder Sexualaufklärung findet.
In all den vielen Jahren, die ich schon in unterschiedlichen Kontexten im Gesundheits- und Sozialwesen arbeite und da auch schon seit Ende der 90er immer wieder mit Politik zu tun hatte auf kommunaler wie auf Bundesebene, kann ich da eines sicher sagen: als Politiker kommt man ohne soziale Kompetenz aus, im Patienten-bzw. Klientenkontakt nicht. Der o.g. Breite Fächer an Einsatzgebieten zeigt zudem, dass es wirklich kompletter Unsinn ist, zu denken, dass man mit „guter Sozialpolitik“, was auch immer das sein soll, den Einsatz von Sozialer Arbeit überflüssig machen würde.
…sagten und sagen die, die keine Ahnung, dafür umso mehr Vorurteile haben, was umso bezeichnender ist, als dass das oft von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren kommt, die eigentlich wissen müssten, das Meinung nicht Fakten ersetzt. Aber das gilt halt nicht, wenn man Vorurteile pampern will.
Hallo,
diese Antwort passt am besten; ich habe ebenfalls den Eindruck, dass Sozialarbeiter durch ihre Gymnasialzeit ihr Lotterleben, was sie jetzt führen, liebgewonnen haben und beibehalten wollen.
Und das arrogante Auftreten der Mitarbeiter bei Caritas, Diakonie oder AWO deutet auf was hin? Vermutlich darauf, dass diese eben gar nicht sozial eingestellt sind und ihren Beruf aus erstgenannten Gründen gewählt haben. Der zweite Grund dürfte der sichere, staatlich finanzierte Arbeitsplatz sein, der diesen Personenkreis hochnäsig werden lässt.
Ich denke, dass viele Probleme vermeidbar wären, wenn dort nur ein anderer Menschenschlag vertreten wäre.
Mal 'ne Frage: Warum werden eigentlich vor einer Drogenberatungsstelle in der Pause Drogen konsumiert?
hi,
wenn man mit Vorurteilen um sich wirft, sollte man aufpassen keine Vorlagen zu liefern, dass man nicht wüsste, wo unten und oben ist.
grüße
lipi
Gab es diese Woche wieder Vorurteile im Sonderangebot?
Erklärung: Siehe unten.
Übrigens werden in der erwähnten Branche Menschen in prekären Lebenssituationen nicht wie Menschen, sondern wie Asoziale behandelt. Und das widerspricht allen ethischen Grundsätzen. Zumindest aber will der eine Teil mit dem anderen nichts zu tun haben. Und das spricht Bände.
Ich bin von daher für die Wiedereinführung des Sozialstaates, damit Sozialarbeit in vielen Bereichen einfach überflüssig wird.
@Lindol
Hier hat @asteiner absolut recht, Du bist nicht der Böse, aber Du kannst es gar nicht verstehen/kennen.
Viele Leute (auch meine Wenigkeit) „opfern“ sogar unentgeltlich einen Teil ihrer Freizeit, um beeinträchtigten (sei es geistig, körperlich oder existentiell) Menschen mitzuhelfen.
Diese ehrliche Dankbarkeit, wenn man einen Stein aus dem Weg räumt (das kann schon eine leere Batterie sein, oder ein repariertes Regal, klemmende Jalousien, oder einfach ein Ohr…), oder einfach, wie Du angestrahlt wirst, wenn sie Dich nur wiedersehen, die Freude, ist unbezahlbar und kann man so nicht kennen/wissen, wohl auch kein Politiker, aber Sozialarbeiter schon, die machen das sogar beruflich.
Wundert mich nicht, dass sie in dem Bereich bleiben wollen.
Informiere Dich mal bei Sozialen Einrichtungen, ob, wie und wo Du Dich mit Deiner Profession einbringen und mithelfen kannst, am besten persönlich.
Soviel zum Thema Sozialstaat.
Gruß; K.
Edit zum Vergleich: könnte man in einem Elektrostaat dann auch auf die Elektriker verzichten?
Es bleibt Unfug, weil du das Tätigkeitsfeld auf einen kleinen Bruchteil eindampfst. Außerdem bleibt die negative Unterstellung. Die liegt im Zweifel daran, dass du dich weder für die Tätigkeit von Sozialarbeiterinnen noch die Lebenssituationen der Klientinnen interessierst, du willst ein politisches Süppchen kochen. Daw ist das, worüber sich Betroffene besonders freuen! Menschen, die nicht hinhören, nicht zuhören, aber über einen reden und urteilen.
Lieber nicht. S.o.
Solche Besserwissende, die sich nicht auf die Bedürfnisse einstellen und in irgendwelchen abstrakten Großen und Ganzen leben, schaden mehr als sie nützen!
@asteiner
Die Hoffnung stirbt zuletzt; und wenn der Fragesteller mal die Erfahrung macht, dass das keine Fremdschäm-Behindis sind, von denen man lieber Abstand hält, dumm und hilflos wie depperte Kinder, sondern vollwertige Personen, die oft sogar schlauer, sozialer, aufrichtiger, ehrlicher und menschlicher sind, als so mancher als „normal“ geltender Leut, könnte ihm das vielleicht auch die Eingangsfrage beantworten.
Und die Dankbarkeit, wenn man sie auch echt als solche behandelt.
Das letzte Wort haben eh die von der SozAk/ Betreuer, zum Müll raustragen oder Klo-Enstopfen wird’s ja wohl zumindest reichen.
Kleiner Anekdot:
Erstaunlich viele meiner beholfenen sind Ende dreißig und haben Trisomie21/down-syndrom.
Da war ja mal was…
Traurig, wenn man davon ausgeht, dass man nur einmal zur Welt kommt.
Und die haben nicht den für uns selbstverständlichen Luxus einer vollen Gesundheit; oder eben gesellschaftlich „optimal und vorbildlich zu funktionieren“.
Gruß; K.
Ah, du hast also schlechte Erfahrungen gemacht und möchtest jetzt deinen Hass ins Internet ablassen,
Wer kennt sie nicht die Steinreichen Sozialarbeiter mit ihren bombensicheren Arbeitsplätzen…
Witzig du sprichst von …
Und dann führst du ausschließlich kirchliche (Caritas/Diakonie) und private (AWO) Trägerverbände an.
Lass raten die haben also geraucht …schockschwerenot…
Ich glaube du solltest mal tief durchatmen, an die frische Luft gehen und diese absonderlichen Vorurteile begraben.
Warum bist du eigentlich nicht Sozialarbeiter geworden wenn du da den vollen Durchblick hast ?
Hallo,
das sind keine Vorurteile, und mit Politik hat dieser Beitrag nur am Rande etwas zu tun. In dieser Branche nähren sich Menschen von den Fehlleistungen in der Politik und den Defiziten in der Gesellschaft, aber sie merken das noch nicht einmal oder ignorieren es.
Und ja, Rat- und Hilfesuchende werden von den genannten Stellen von oben herab behandelt und nicht mit Respekt. Und das Schlimme dabei ist, dass sich die Menschen, die die Klientel für diese bilden, sich dieses Herumgetrete auch noch bieten lassen müssen; muckt einer auf und beschwert sich, kriegt er oder sie noch einen Tritt in den Arsch von den Mitarbeitern. Und das ist Standard, und dieser Standard führt in letzter Instanz dazu, dass die Betroffenen oft total abstürzen.
Aber diesen Sack Würmer bekommt man sicher nur von innen auf; vielleicht passiert das irgendwann einmal.
Der politische Aspekt macht den meisten Teil deiner Ausgangsfrage aus.
Was ich aus deinem Beitrag herauslese, sind sehr negative Erfahrungen. Das tut mir aufrichtig leid. Es ist schlimm, wenn man eh in einee hilfsbedürftigen Position ist, solche Erfahrungen zu machen. Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass dann das Vertrauen in den ganzen Berufsstand flöten geht.
Es gibt in helfenden Berufen tatsächlich Menschen, die ihre Patienten bzw. Klienten von oben herab behandeln. Deshalb heisst es auch oft in der Ausbildung, man solle ihnen auf Augenhöhe begegnen. Allerdings ist das dann auch wieder nicht gut, weil die Beziehung keine auf Augenhöhe ist. Der Sozialarbeiter (Arzt, Therapeut) ist nicht auf Augenhöhe. Er hat die machtvolle Position. Wohingegen der Klient das Problem hat und Hilfe braucht. Kommt es zum Problem in der Beziehung /Zusammenarbeit, kann der Sozialarbeiter recht einfach die Beziehung beenden. Der Klient steht dann ohne Hilfe da und hat zusätzlich noch zwei weitere Probleme: er muss mit dem Schaden klarkommen, der dadurch entstanden ist und hat noch das Problem, die eigene Fähigkeit wieder hinzubekommen, noch einmal einen Versuch mit jemandem anderen zu wagen.
Allerdings ändert das alles nichts daran, dass keine Politik dafür sorgen kann, dass man den Berufsstand nicht mehr braucht. Das muss anders gelöst werden. Dazu gehört, eine bessere Fehlerkultur für helfende Berufe, mehr Kontrollmechanismen und Anlaufstellen für Betroffene, wenn etwas schiefgegangen ist.