Warum werden Schiffsrümpfe nicht ausgeschäumt?

Hallo,

Sobald Schiffsrümpfe volllaufen, dann - logisch - sinkt das Schiff irgendwann. Selbst Schotten helfen nur dann, wenn mindestens die Hälfte davon nicht geflutet wird. Das aber passiert nicht immer, vor allem wenn ein Schiff von einem Torpedo getroffen wird.

Warum also nicht Schaum nehmen? Der kann sehr leicht sein, da er voller Luftblasen ist (Dichte 1-1,2g/cm³), gleichzeitig kann man ihn sehr hart, nicht brennbar und robust machen. Allzu teuer ist Schaum auch nicht, und wenns um Kriegs- oder Passagierschiffe geht sollte am Cent nicht gespart werden. Schaum wäre doch eigentlich ideal, oder?

Also klar, man kann nicht den ganzen Rumpf vollschäumen, da sonst nichts mehr reinpasst. Aber sagen wir 1/10 und das v.a. in den Spalten zwischen den Innen- und Außenwänden.

Mit 1/10 Schaum im 20000 m³ Rumpf einer Fregatte etwa könnten knapp 2000t Gewicht quasi unsinkbar gemacht werden.

Warum wird das nicht gemacht, oder wird das gemacht und ich weis nur nichts davon?

Grüsse!

Hallo,

hast Du auch schon mal ausgerechnet, wie viel der Schaum wiegen würde? Also nicht g/cm³, sondern insgesamt für das ganze Schiff. Wahrscheinlich nicht, denn sonst wüsstest Du, warum das nicht gemacht wird.

Ausserdem verhindert der Schaum die Möglichkeit Rost zu erkennen und zu beseitigen bevor der Schaden gross wird.

Es gibt allerdings tatsächlich Anwendungen von Hartschaum im Bootsbereich um z.B. Sportboote (mit Kunststoffrumpf) unsinkbar zu machen.

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Nicht nur, es bildet sich Kondenswasser und dann rostet es erst recht.

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Die 10% Volumen,die Du für den Schaum brauchst sind das Volumen, das für einen wirtschaftlichen Betrieb des Schiffs notwendig ist. Es herrscht so ein großer Wettbewerb auf diesem Gebiet, dass wenige Prozent Zuladung mehr oder weniger entscheiden. Dagegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schiff unter geht, gering und die Versicherungsprämien würden durch ein solches Konzept sicher nicht deutlich niedriger.
Ich bin kein Fachmann, aber das Kentern wird das Ausschäumen nicht verhindern, nur das Untergehen.
Udo Becker

Hallo!

Spez. Gewicht des Schaums > 1 g/ccm führt zu zusätzlicher Belastung, verringertem Nutzraum, erhöhtem Treibstoffverbrauch und schnellerem Sinken. Wenn ein Füllstoff als Sinkschutz dienen soll, muss er leichter als 1 g/ccm sein, möglichst sehr deutlich leichter.

In manchen Sport-und Ruderbooten sind größere Volumina mit geschäumtem Polystyrol gefüllt. Das ist ganz leichtes Zeug; weniger Nutzraum spielt dabei keine Rolle. Solche Boote können randvoll laufen und gehen nicht unter. Ansonsten sind nur Surfbretter unsinkbar, aber keine Stahlschiffe. Überhaupt verbietet sich das Ausschäumen von Hohlräumen, weil man keine Rostkontrollen und Wartungsarbeiten durchführen könnte - geht gar nicht.

Gruß
Wolfgang

Du schreibst „Fregatte“, also meinst ein Kriegsschiff.

Diese Schiffe haben sowieso wenig Platz für Brennstoff, Munition, Trinkwasser usw.
Dort wäre Schaum sinnlos. Und schädlich für die Stabilität. Und über der Wasserlinie sinnlos.

Globus.

Hi,

um deine Überlegung mal von hinten aufzurollen:

Dann wäre also Wasser ein noch viel preiswerteres Füllmittel. :smile:

Gruß

Nicht dass deine Idee besonders neu ist. Das gab‘s alles schon mal, Seelenverkäufer mit Ladungen aus Holz und leeren Fässern und die blieben auch mit einem Torpedoloch schwimmfähig. Mach dich mal schlau was „Q- Ships“ waren.