Warum wir sterben müssen – 5. PK – Biologie

Hallo,
ich stehe kurz vor dem Abitur und muss schon bald mein Thema für die Präsentationsprüfung (5. Prüfungskomponente) abgeben.
Mein Hauptfach muss Biologie sein. Das ganze muss aber noch mit einem Nebenfach verbunden werden, z.B. Politikwissenschaften oder Geschichte.
Ich hatte schon einige Ideen – musste sie aber alle verwerfen, da sie zu wenig biologisch waren. Desweiteren ist es wichtig, dass ich einen Eigenanteil leisten kann, sei es ein Experiment oder eine Erörterung (Pro-Contra)…
Insgesamt muss das Thema genug Stoff geben für einen 30minütigen Vortrag.

An einem Thema bin ich hängen geblieben: dem Tod.
Den Tod aus biologischer Sicht zu betrachten finde ich ganz interessant. Ich muss das ganze aber in einer spannenden und interessanten Leitfrage verpacken. Meine Ideen bisher:

  1. Warum sind wir nicht unsterblich? – Unsterblichkeit ist prinzipiell nicht unmöglich. Michael Rose züchtete 1991 „Methusalemfliegen“. Manche Bäume werden 4000 Jahre alt. Und wir Menschen sind über die Jahrhunderte auch immer älter geworden. Und seit Jahrtausenden ist ein Traum der Menschheit unsterblich zu sein. Aber ist es erstrebenswert unsterblich zu sein? Probleme, die dabei entstehen sind zum Beispiel: Übervölkerung, Einschränkung der Evolution. (Mögliche Nebenfächer: Politikwissenschaften, Ethik, aber auch Geschichte)

  2. Warum altern wir? – Biologische Betrachtung: Telomere, Evolutionärer Schwerpunkt, etc…
    (welches Nebenfach?)

  3. Der Tod – Angst oder Erlösung? – Diese Fragestellung scheint mir zu ethisch.

Habt ihr irgendwelche Ideen zu diesem Thema?
Und falls euch ein ganz anderes, aber sehr interessantes Thema einfällt, schreibt es bitte.

– Retador

Hallo,

ganz schoen kompliziert…
ich weiss nicht, ob ich dir da weiterhelfen kann
am ehesten philosophisch vielleicht, da wir ja zersetzt werden, in molekuele, die dann durch zb eine haferpflanze aufgenommen wird, die dann durch eine maus gegessen wird, die dann durch einer Katze usw
allerdings, geht dann unsere Seele verloren
das waere dann ein pur naturalistisch-materialistische vision
sonst faellt mir im moment nichts ein
roberto

Ich finde den von dir genannten Punkt schon sehr ergiebig, zumal Forscher ja jetzt auch wieder ein Unsterblichkeitsgen entdeckt haben. Und im Hinblick auf Überalterung und Überbevölkerung ist es auch wirtschaftlich interessant.

Hallo,

ich gratuliere Ihnen für ihr spannendes Thema.

zunächst einmal zur Literatur:
Petra Döring: Theorien des Todes (eine kurze Einführung
aus dem Jahr 2010)
Thomas Macho: Todesmetapher (ein sehr interessantes, gut geschriebenes Buch,1987)
Bernard W.Schuhmacher: Der Tod in der Philsophie der Gegenwart 2004. Das Buch ist deshalb grossartig, weil es die These plausiebel zu machen versucht, dass der Tod ein Übel ist.

So weit so gut. Heute betrachten wir die (Natur)Wissenschaft als neutral, nicht wertend, sie liefert nur IST-Ergebnisse.
Also sie wird uns kaum interessante Aspekte zum Tod
mitteilen. Ein Philosoph, in der Tradition Heideggers
-er heisst Rainer Marten und wohnt hier in der Nähe,
zwei Strassen weiter- betrachtet die Gewissheit des Todes als absolute Voraussetzung dafür, einziger Halt, dass wir überhaupt leben, denken, mit anderen zusammen sein können. Sein Buch:
Der Menschliche Tod versucht plausibel zu machen, dass
Menschsein sinnvollerweise nur als Sterblichsein verstanden werden kann.

Das ist natürlich(für mich)ein Hammer. Doch es schadet nie eine gute Gegenpostion zu lesen. Es könnte nämlich sein, dass unserem intuitiven Angst/Ablehnung des Todes eine „kopernikanische Wende“ bevorsteht, die vielleicht zeigen kann, dass es sich geradezu umgekehrt
verhält. Dass man eine Bejahung des Todes in Menschen entfesseln kann, zumindest kurzfristig, das sieht man ja vor grossen Kriegen. Also bis die kopernikanische Wende bezüglich des Todes kommt, würde ich das Thema nach wie vor z.B. mit der Frage interessant zu machen versuchen: Sind wir Menschen, die Sklaven der Evolution?

Es war natürlich nur eine schmale Spur, die ich jetzt auf Anhieb aufzeigen konnte.

Grüsse: Laszlo aus Freiburg

Vielen Dank Laszlo, für die großartige Antwort.
Danke für die Literaturtips, die brauche ich gerade bei diesem Thema sehr dringend.
Ihre Fragestellung klingt sehr spannend, dennoch muss ich noch einmal nachhaken: Ich muss mich auf die Biologie fokussieren – Philosophie kann ich nur als Nebenfach nehmen. Glauben Sie, dass sich auch biologisch genügend aus der Fragestellung herausholen lässt?

Übrigens: Ihre „schmale Spur“ hat mir persönlich sehr weiter geholfen.

– Berliner Grüße von Retador

Mir fallen spontan leider keine weiteren Themen ein, finde Deine Ansätze Aber sehr gut…

Ich denke nochmal drüber nach und melde mich dann wenn mir noch was einfällt!

Viel Erfolg

Hallo Retador
Gut, Du machst Dir viele Gedanken um das Thema und wirst sicher mehr als genügend Gesprächsstoff zusammen bekommen. Der unten aufgeführte Link beleuchtet Leben und Tod anhand der Bibel, auch wenn sie für viele nur ein Geschichtsbuch ist. Ich glaube jedoch an Schöpfung und diese Ausarbeitung hat mir viele meiner Fragen beantwortet und besonders auch die Frage nach der Unsterblichkeit. Wenn Du auch nicht alles für Dich annehmen kannst, so wären diese Gedanken aber zumindest eine Kontroverse, die Du in Deiner Thematik teils verwenden könntest. Viel Erfolg für Dich, S.
http://www.die-herausgerufene.de/pdf-Dateien/Brennpu…

Hallo,
es gibt noch viel mehr Interessantes um das Thema Scheintod, Leben nach dem Tod, Seele, uswusw, aber das lässt sich natürlich nicht in 3 Sätzen sagen…

Viel Erfolg!
Jo

Hallo,

ich verstehe Ihre Sorgen um biologische Relevanz, an meinen Angaben sieht man, dass ich wenig von Biologie verstehe, vor allem kann ich ja auch nicht wissen, wieviel Zeit Sie für das Projekt haben. Aber gleichermassen habe ich das Gefühl, dass sie sich mit dem Thema noch nicht ausseinander gesetzt haben. Ich werde Ihnen jetzt Aufsätze mit biologische bzw. biotechnologischer Relevanz angeben. Ob die Autoren sich dann weit genug auf Biologie einlassen, müssen sie dann selbst entscheiden—schliesslich handelt es sich bei Ihrem Projekt nicht um eine Doktorarbeit.

Länger Leben. Philosophische und biowissenschaftliche
Perspektiven. Hrsg. von Sebastian Knell und Marcel Weber. Shurkamp 2009.

Darin:

Daniel Gems: Eine Revolution des Alterns. Die neue biogerontologie und ihre Implikationen.


Tobias Hülswitt, Roman Brinzanik:
Werden wir ewig leben? Gespräche über die Zukunft von Mensch und Technologie. ed useld 2010

Darin:

Im Gespräch mit dem Chemiker Jean-Marie Lehn:

Der wichtigste Prozess im Universum

Bios und Zoe.
Die menschliche Natur im Zeitalter ihrer technischen
Reproduzierbarkeit. Hrsg. von Martin G. Weiß.
Shurkamp, 2009

Darin:

Hans-Jörg Rheinberger/ Staffan Müller-Wille:
Technische Reproduzierbarkeit organischer Natur-
aus der Perspektive einer Geschichte der Molekularbiologie

Niklas Rose,
Was ist Leben? - Versuch einer Wiederbelebung.

Nun, diese Arbeiten sind auch nicht direkt biologisch angelegt, doch denke ich, wenn Sie sich etwas mehr einlesen, werden auch Ihre Planungen mehr gewinnen und Sie werden mehr ahnen, in welche Richtung Sie weiter nachforschen sollten. Solche Arbeiten sind voller Literaturhinweise----ich gebe zu, man muss selber ein Gespür dazu entwickeln was wichtig ist und was nicht.

Grüsse: Laszlo

Hallo,

warum nehemn Sie nicht das Thema (und das ist sehr biologisch). „Was passiert mit Eintritt des Todes“? Vielleicht auch ausgeführt, dass es gar keine Würmer gibt die einen menschlichen Körper auffressen ind er Erde, etc…Also sozusagen von Beginn des Exitus bis…na ja solange Sie wollen…:smiley: ich habe darüber mal einen Vortrag gehalten und musste mich so beschränken in der Zeit, wei man soooo viel dazu erzählen kann…

LG

Hallo Retardor,
leider fühle ich mich für Deine Fragen nicht kompetent genug.
Trotzden viel Erfolg
Wilhelm Habermalz

Wegen deiner letzten Aussage habe ich keine längere Antwort für dich. Falls dich aber der ethische und geistliche Aspekt persönlich interessiert, dies sind empfohlene Links dazu www.echt.guteswort.com