Warum wird soviel Müll produziert?

Hi Leute,

ich könnte mich schon wieder aufregen. Komme gerade mit meinem brandneuen Miniatur-Radio vom Joggen. Nach erstmaliger Benutzung kaputt!
Wieviel brandneuen Schrott ich über die Jahre so angesammelt habe kann ich schon gar nicht mehr zählen.
Sicher war es billig. Kann ich aber nicht trotzdem erwarten, dass kein Mist produziert wird, welcher nach einmaliger Benutzung kaputt geht?
Anderes Beispiel sind die vielen Geräte mit nicht austauschbarem Akku. Warum zur Hölle darf sowas produziert werden? Ein Akku hat nun mal zum Teil eine sehr beschränkte Lebensdauer.

Ich hör lieber auf bevor mir ne Zornesader platzt und das Blut mein Laptop zerstört.

Gruss
P.

Moien

Die Industrie produziert das was sich gut verkaufen läst. Solange die Leute einige billige Radios kaufen (anstellen von einem ordentlichen) wird die Industrie billige Radios bauen. Das Problem liegt nur zu einem kleinen Teil bei der „bösen“ Industrie. Der grössere Motor der Schrottproduktion sind die extrem naiv-doofen Konsumenten.

Frei nach Einstein: „Es gibt 2 Dinge die unendlich sind: Das Universum und die menschliche Dummheit … nur beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

cu

Hallo,

Frei nach Einstein: „Es gibt 2 Dinge die unendlich sind: Das
Universum und die menschliche Dummheit … nur beim Universum
bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Mit diesem Zitat des Kollegen Einsteins hast Du natürlich Recht, aber:

es wird auch künstlicher Bedarf geschaffen, der hinterher als Beweis gelten soll, dass die Kunden es wollen.

Konkretes Beispiel, als ich ein neues Auto wollte gab es als niedrigste Version nur ein 90 PS Motor, warum?

Angeblich wollen die Kunden eher höher motorisierte Wagen.

Ich habe den Wagen trotzdem gekauft, da ich keine sinnvolle Alternative gefunden habe, aber in der Statistik stehe ich als jemand, der diesen Wagen wollte, was schlicht falsch ist.

Die Industrie kann nur noch Produkte an den Mann bringen, wenn sie billig sind, die Endkontrolle wird zum Kunden verlagert.

Diese Spirale ist losgetretten, es lohnt sich nicht mehr ein Gerät reparieren zu lassen, eine neue Batterie für ein Uhr ist oft teurer als eine neue Uhr mit Garantie.

Aber ich höre jetzt auch auf, es würden mir sonst noch unfreundliche Dinge rausrutschen.

Trotzallem einen schönen Sonntag.

Gruß Volker

1 Like

Moien

OK, das war schlecht ausgedrückt.

es wird auch künstlicher Bedarf geschaffen, der hinterher als
Beweis gelten soll, dass die Kunden es wollen.

Und die Leute sind dumm genug um drauf reinzufallen. Der durchschnittliche, normale Mensch trifft seine Entscheidungen nicht selbst. Er unterscheidet nicht zwischen dem was die Werbung als Lebensstyl vorgibt und dem was er selbst möchte. Da die Mehrheit diese Unterscheidung nicht hinbekommt bezeichne ich sie als dumm und naiv.

Die sind dumm genug um tatsächlich der Tante aus der Glotze das Geiz ist Geil abzukaufen. Deren Naivität läst die tatsächlich an gleiche Qualität/Lebenserwartung/Verarbeitung/… bei halben Preis glauben.

Konkretes Beispiel, als ich ein neues Auto wollte gab es als
niedrigste Version nur ein 90 PS Motor, warum?

Kennst du die Verkaufszahlen von den Ökomobilen ? Bei den Stückzahlen müsste jedes einzelne 20% mehr kosten um die Entwickelung wieder reinzuholen. Das verkauft sich dann gar nicht mehr. Der Autoindustrie kann ich das noch nicht mal vorwerfen, die haben es ja 3L Lupo, BlueMotion & Co versucht. OK, hätte man gleich ordentliche 3L Fahrzeuge rausgebraucht wärs wahrscheinlich anders ausgegangen.

Die Industrie kann nur noch Produkte an den Mann bringen, wenn
sie billig sind, die Endkontrolle wird zum Kunden verlagert.

Und der Umsatz wird von der Lebensdauer der Produkte bestimmt. Wer ein Radio hat wird kein neues kaufen bis das alte kaputt ist. Kürzere Lebensdauer gegen billigere Anschaffung. Die Mehrheit geht auf den Deal ein. IMHO ist es wieder der doofere, aber von der Werbung vorgegebene Weg.

Der wirklich selbstständig denkende Mensch ist eine Ausnahme.

cu

Hi,

Moien

Die Industrie produziert das was sich gut verkaufen läst.
Solange die Leute einige billige Radios kaufen (anstellen von
einem ordentlichen) wird die Industrie billige Radios bauen.
Das Problem liegt nur zu einem kleinen Teil bei der „bösen“
Industrie. Der grössere Motor der Schrottproduktion sind die
extrem naiv-doofen Konsumenten.

Es gibt doch gar keine vernünftigen Geräte mehr. Man hat nur die Auswahl zwischen schlecht und besonders schlecht. (Erinnert irgendwie an den Wahltag) Beispiel mein PDA. Das Ding hat 500 Euro gekostet war Testsieger in allen möglichen Zeitschriften und war eines der teuersten Geräte am Markt. Auch kein NoName-Produkt sondern von einem großen Markenhersteller. Das war zwischenzeitlich 2 mal in Reparatur, beides Mal wegen Problemchen, die man eindeutig auf billige Bauteile zurückführen kann.

Was heißt das also, muss ich gänzlich auf diese Geräte Verzichten um keine Enttäuschungen zu erleben oder bauen die Hersteller vielleicht viel eher an der Nachfrage vorbei?

Zum Radio, natürlich war das günstig, aber eben nicht so günstig, dass man dafür nicht ein Mindestmaß an Qualität erwarten kann. Jedenfalls hätte ich mir für den Preis durchaus selbst ein Radio zusammenlöten können, dass bedeutend länger gehalten hätte. (wäre bloss nicht ganz so komfortabel gewesen)

Wie willst du überhaupt vorher feststellen ob ein Gerät was taugt? Mal abgesehen von der Optik, hast du nicht die geringste Ahnung was der Hersteller für Bauteile verwendet hat.
Auch Markenhersteller bauen da zum Teil sehr viel Mist. (Zur Erinnerung bspw: Apple mit seinem IPOD-Akku Debakel)

Sorry, aber das kannst du nicht alles den Kunden in die Schuhe schieben. Wenn du danach gehst könnten die Kunden gar nichts mehr kaufen.

Gruss
P.

Moien

Es gibt doch gar keine vernünftigen Geräte mehr. Man hat nur
die Auswahl zwischen schlecht und besonders schlecht.
(Erinnert irgendwie an den Wahltag) Beispiel mein PDA. Das
Ding hat 500 Euro gekostet war Testsieger in allen möglichen
Zeitschriften und war eines der teuersten Geräte am Markt.
Auch kein NoName-Produkt sondern von einem großen
Markenhersteller. Das war zwischenzeitlich 2 mal in Reparatur,
beides Mal wegen Problemchen, die man eindeutig auf billige
Bauteile zurückführen kann.

Ich hab bis vor einem Jahr PDAs verkauft (eigentlich alles was einen Barcode lesen oder drucken kann) und die Garantie/Reparatur abgewickelt. Verkauft wurden einige hundert Stück jährlich. Ausfallquote auf 3 Jahre war unter 0.5% für die guten, über 5% für die Consumer Teile (Je nach Kunde auch deutlich mehr). Und den toten guten hat man die Gründe sehr gut angesehen (einer war in ein Säurebad gefallen, 3 hatten ein längers Vollbad in Cola). Regen, Vollbad im See, selbst mit dem Auto drüber rollen hat die guten nicht weiter beeindruckt. Bei Demos haben wir die guten volle Kanne an die Wand geschmissen, bei einem Kunden mussten wir danach die Löcher in der Regipswand zuspachtlen lassen.

Wenn du was kleines, stabiles brauchst: Symbol MC50. Richtig robust sind die Teile von LXE (aber zu gross für die Westentasche).

Was heißt das also, muss ich gänzlich auf diese Geräte
Verzichten um keine Enttäuschungen zu erleben oder bauen die
Hersteller vielleicht viel eher an der Nachfrage vorbei?

Die Hersteller treffen die Nachfrage ziemlich gut. Die Kunden bemerken nicht dass sie entgegen ihren Vorstellungen shoppen.

Wie willst du überhaupt vorher feststellen ob ein Gerät was
taugt? Mal abgesehen von der Optik, hast du nicht die
geringste Ahnung was der Hersteller für Bauteile verwendet
hat.

Man kuckt sich die Vergangheit und die Zeilgruppe an. Wenn ein Hersteller seit Jahren Schrott baut, regelmässig mit toten Akkus, Displays & co zu kämpfen, dann kann das neue „hochwertige“ Gerät nicht so gut werden. Verkauft der Hersteller aber seit Jahren erfolgreich an die Industrie dann kann die Ausfallquote nicht so hoch sein.

Beispiel: Sony vs. Panasonic. Wer baut die stabileren Laptops ? Sony hat einige zig-mio Akkuzellen zurückgerufen, baut(e) Spiegeldisplays die Arbeiten ausserhalb des Büro unmöglich machen (inzwischen gehts einigermassen). Panasonic baut Toughbooks und verkauft diese erfolgreich Leute mit sehr hohen Anforderungen.

Was kauft der durchschnitte User ? Sony, weil die Werbung besser ist.

Auch Markenhersteller bauen da zum Teil sehr viel Mist. (Zur
Erinnerung bspw: Apple mit seinem IPOD-Akku Debakel)

Apple baut Lifestyleprodukte. Die müssen hauptsächlich gut aussehen und einfach zu bedienen sein. Haltbarkeit ist ein Nebeneffekt. Und den Kunden ist es völlig egal. Apple hat nachdem die Akkuprobleme bekannt wurden nicht wesentlich weniger Geräte verkauft als vorher. Wenn den Kunden der Akku wichtig wäre würden sie Geräte mit austauschbarem kaufen (Creative ZEN ?).

cu

Müll = Verpackung.

Ohne Verpackung keine Transportmöglichkeit bzw sehr schlechte.

mfgConrad

Ich könnte mich schon wieder aufregen. Komme gerade mit meinem
brandneuen Miniatur-Radio vom Joggen. Nach erstmaliger
Benutzung kaputt!
Wieviel brandneuen Schrott ich über die Jahre so angesammelt
habe kann ich schon gar nicht mehr zählen.
Sicher war es billig. Kann ich aber nicht trotzdem erwarten,
dass kein Mist produziert wird, welcher nach einmaliger
Benutzung kaputt geht?

Als Verbraucher sollte man konsequent von seinem Recht auf Gewährleistung Gebrauch machen. Viele tun das nicht, weil sie den Aufwand scheuen. Aber nur so erzieht man die Firmen zur Qualität.
Udo Becker

Hi.

Sicher war es billig. Kann ich aber nicht trotzdem erwarten,
dass kein Mist produziert wird, welcher nach einmaliger
Benutzung kaputt geht?

You get what you pay for.

Anderes Beispiel sind die vielen Geräte mit nicht
austauschbarem Akku. Warum zur Hölle darf sowas produziert
werden?

Wer sollte soetwas verbieten dürfen?

Eine Definition von „Qualität“ beinhaltet nicht ewige Lebensdauer, Robustheit und Leistung, sondern die Erfüllung von Kundenwünschen. Wenn die Kunden also billige Geräte wünschen, so werden sie auch produziert, mit eventuellen Abstrichen in anderen Gebieten.

Der mündige Konsument hat die Wahl.

LG
Stuffi

Konkretes Beispiel, als ich ein neues Auto wollte gab es als
niedrigste Version nur ein 90 PS Motor, warum?

Angeblich wollen die Kunden eher höher motorisierte Wagen.

Ist ja kein Wunder. Es wird gegen Autos mit hoher Motorleistung immer wieder das Argument ins Feld geführt, man könne sie angesichts chronisch verstopfter Straßen ohnehin „nie ausfahren“.
Dabei ist in diesem Zusammenhang die Beschleunigung wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit, und die kann man sogar in der Stadt „ausfahren“.

Wenn ich mein Motorrad (50PS, mit mir gut 300kg) und mein Auto (70PS, mit mir rund 1.200kg) vergleiche, weiß ich, womit ich lieber links abbiege, überhole, etc. Vom Fahrspaß gar nicht zu reden.

LG
Stuffi

Hi P.,

Wieviel brandneuen Schrott ich über die Jahre so angesammelt
habe kann ich schon gar nicht mehr zählen.

dann hast Du diesen Schrott gekauft und kannst niemandem die Schuld dafür geben.
Wenn genügend Leute diese Sachen nicht! kaufen, werden sie nicht mehr produziert.

Sicher war es billig. Kann ich aber nicht trotzdem erwarten,
dass kein Mist produziert wird, welcher nach einmaliger
Benutzung kaputt geht?

Geiz ist geil sage ich da nur, denn ich bin doch nicht blöd.

Anderes Beispiel sind die vielen Geräte mit nicht
austauschbarem Akku. Warum zur Hölle darf sowas produziert
werden? Ein Akku hat nun mal zum Teil eine sehr beschränkte
Lebensdauer.

Anderes Beispiel.
Ich trage gerne Schuhe, deren Name mit B beginnt und deren Sohle ein sehr spezifisches Muster haben.
Als ich damit mal zu einem Schuster ging, um sie neu besohlen zu lassen, guckte der mich an wie ein Auto. Er hatte diese Sohlen nicht und mußte sie extra bestellen. Mittlerweile kommen immer mehr Leute vorbei und lassen ihre Schuhe wieder besohlen.

Solange Mist gekauft wird, wird Mist produziert.
Und wer solchen Billigkram kauft gehört bestraft.
Leider ist es zwar so, daß viele Sachen auf Einweg produziert wird, aber wenn genügend Kunden anderes wollen, werden die Produzenten darauf eingehen müssen, wenn sie nicht weg vom Fenster sein wollen.
Anfang werden solche Sachen vielleicht als Nieschenprodukt laufen, aber wenn genügend sowas kaufen, wird sich schon was ändern.

Anbieter wie Manufactum, Biber, Panda etc. sind nicht umsonst in den letzten Jahren sehr stark gewachsen.

Gandalf

Hallo,

bei vielen Geräten merkt man erst später, auf was es ankommt. Viel Klickbunti verkauft sich gut (z.B. bei Autoradios). Nun baut man in das Autoradio so viel ein, was kaum ein Mensch nutzt. Es soll ja Menschen geben, die wollen im Auto wirklich nur Radio hören oder mal ne CD/Stick reinwerfen. Mehr nicht. Denn wenn schon das Ein-und Ausschalten zur Wissenschaft wird, winzigste Knöpfe das Bedienen „erleichtern“, der Lautstärkeregler 28,5 Funktionen in Abhängigkeit verschiedenster Tasten hat, aber hallo! Aber dagegen wehren? Geht nicht. Doch: nix kaufen…

Leider ist aber auch die Qualität bei richtig teuren Geräten abhanden gekommen (ich sprech mal den HiFi-Bereich oder TV an). Billig kaufen und wegwerfen ist ja schon besprochen worden. Aber teuer kaufen und dann merken was für ein Müll das Gerät eigentlich ist? Am bezahlten Obulus ist heutzutage die Qualität nicht mehr meßbar, Tests der Zeitschriften sind nicht relevant (oder eben nicht vollständig). Selber ausprobieren geht kaum noch, anhand der Bedienanleitung ist Mensch normalo überfordert. Welcher Hersteller schreibt den in eine solche Anleitung, was das Gerät NICHT kann, oder eben das es für xx Euro genau diese oder jene Funktion dann doch zu kaufen gibt?

Ich hör auf…

Grüße
André

Hallo Stuffi,

Dabei ist in diesem Zusammenhang die Beschleunigung wichtiger
als die Höchstgeschwindigkeit, und die kann man sogar in der
Stadt „ausfahren“.

dieses Brett nennt sich „Umwelt- und Naturschutz“. Früher gab es kleine Autos mit 30-40 PS. Die Autos sind in Deutschland in der Tendenz größer, schwerer und leistungsfähiger geworden. Damit erkauften sich die Konsumenten mehr Bequemlichkeit und das schöne Gefühl „sportlich“ fahren zu können. Das Ziel der Entwicklung ist der Hummer.

Bei dem Straßenverkehr geht es darum Menschen und Güter zu transportieren. Bei LKWs ist von Fahrspaß keine Rede. Die könnten durchaus leistungsfähiger sein und besser beschleunigen, wenn man die Motorleistung verdoppelt oder verdreifacht. Auch Tempo 130 wäre dann kein Problem mehr. Aber bei LKWs geht es um wirtschaftliche Vernunft. LKWs die mit 130 Km/h über die Autobahnen rasen wären ein Sicherheitsalptraum.
Bei PKWs dagegen spielt die Vernunft keine Rolle. Da spricht das ganze Land vom Klimawandel und viele jammern über die Benzinpreise. Aber mit ein wenig Vernunft und Selbstdiziplin könnten sie ihren Verbrauch un 25-30% senken. Sportliches Auto fahren im allgemeinen Straßenverkehr halte ich für genauso sinnvoll, wie sportliches Fenster putzen oder sportliches Essen.

Gruß
Carlos

Hallo!

Früher gab
es kleine Autos mit 30-40 PS. Die Autos sind in Deutschland in
der Tendenz größer, schwerer und leistungsfähiger geworden.
Damit erkauften sich die Konsumenten mehr Bequemlichkeit und
das schöne Gefühl „sportlich“ fahren zu können.

Offensichtlich bestand dieses Bedürfnis bei den Menschen, sonst wären sie schon bei den Pferdefuhrwerken geblieben…

Zur ach so tollen, guten, alten 30PS-Zeit:
Ein Freund von mir hatte mal einen VW-Käfer, der sich durch moralisch hochwertige 34 PS auszeichnete. Leider stank das Ding wie heute ein ganzer Stau und verbrauchte auch gut 20 Liter Super auf 100km.
Wenn ich heute für die Hälfte an Verbrauch und drastisch verbesserte Abgaswerte 90PS bekomme ist das doch ein enormer Vorteil.

Aber bei LKWs geht es um wirtschaftliche Vernunft.
Bei PKWs dagegen spielt die Vernunft keine Rolle.

Warum soll der Kunde nicht einen Teil der Dividende des technischen Fortschritts als Spaß an der Sache einstreichen?
Produktivitätsfortschritte in der Industrie wurden auch zum Teil in Freizeit umgesetzt, dabei wäre es doch viel „vernünftiger“ gewesen, die Arbeitszeit gleich zu belassen und stattdessen mehr Güter zu produzieren.

Sportliches Auto
fahren im allgemeinen Straßenverkehr halte ich für genauso
sinnvoll, wie sportliches Fenster putzen oder sportliches
Essen.

Und alle diese Dinge sind genauso sinnvoll, wie sportliches Laufen, Schwimmen oder Radfahren…
Solange keine anderen Personen gefährdet werden, ist es Geschmackssache.

LG
Stuffi

Hallo Stuffi,

Zur ach so tollen, guten, alten 30PS-Zeit:
Ein Freund von mir hatte mal einen VW-Käfer, der sich durch
moralisch hochwertige 34 PS auszeichnete. Leider stank das
Ding wie heute ein ganzer Stau und verbrauchte auch gut 20
Liter Super auf 100km.

Und wieviel Liter Öl ?
Selbst mit einem digitalen Gaspedal (Nur Leerlauf und Vollgas) lassen 20l/100km und der Gestank eher auf abgenutzte Kolbenringe schliessen.

Wenn ich heute für die Hälfte an Verbrauch und drastisch
verbesserte Abgaswerte 90PS bekomme ist das doch ein enormer
Vorteil.

Und wenn du jetzt das Ganze auf nur 30 PS umrechnest ??

Warum soll der Kunde nicht einen Teil der Dividende des
technischen Fortschritts als Spaß an der Sache einstreichen?

Allerdings verderben die heutigen Benzinpreise den meisten den Spass.
Und im Alltäglichen Berufsverkehr sind Hauptsächlich Stop and Go und Stau angesagt, da ist nichts mit sportlich.
Für die meisten wäre für den täglichen Bedarf ein 2l-Auto mehr als ausrechend. Wenn man dann mal Zeit hat und sportlich unterwegs sein will, wäre auch ein Mietwagen eine Lösung.

Produktivitätsfortschritte in der Industrie wurden auch zum
Teil in Freizeit umgesetzt, dabei wäre es doch viel
„vernünftiger“ gewesen, die Arbeitszeit gleich zu belassen und
stattdessen mehr Güter zu produzieren.

Allerdings muss man die produzierten Güter dann auch absetzen können …

Und alle diese Dinge sind genauso sinnvoll, wie sportliches
Laufen, Schwimmen oder Radfahren…
Solange keine anderen Personen gefährdet werden, ist es
Geschmackssache.

Gut, dann fangen wir mal mit Feinstaub und den Abgasen an, „die kommen ja allen zu gute“ …

MfG Peter(TOO)

Hallo André,

Leider ist aber auch die Qualität bei richtig teuren Geräten
abhanden gekommen (ich sprech mal den HiFi-Bereich oder TV
an). Billig kaufen und wegwerfen ist ja schon besprochen
worden.

Grundsätzlich ist es ja so, dass eine bestimmte Qualität einen minimalen Preis ergibt, alles was unter diesem Preis liegt, kann die Qualität nicht erbringen.
Allerdings kann man natürlich billigst fabrizieren und sehr teuer verkaufen …

Aber teuer kaufen und dann merken was für ein Müll das
Gerät eigentlich ist? Am bezahlten Obulus ist heutzutage die
Qualität nicht mehr meßbar, Tests der Zeitschriften sind nicht
relevant (oder eben nicht vollständig). Selber ausprobieren
geht kaum noch, anhand der Bedienanleitung ist Mensch normalo
überfordert. Welcher Hersteller schreibt den in eine solche
Anleitung, was das Gerät NICHT kann, oder eben das es für xx
Euro genau diese oder jene Funktion dann doch zu kaufen gibt?

Durch das Internet habe ich aber heute die Möglichkeit mir oft die Bedienungsanleitung vor dem Kauf anzusehen. Wenn ich da schon merke, dass ich nichts verstehen, sollte ich dieses Gerät auch nicht kaufen :wink:
Aber wer liest heutzutage überhaupt noch eine Bedienungsanleitung ??

MfG Peter(TOO)

Hi,

Zur ach so tollen, guten, alten 30PS-Zeit:
Ein Freund von mir hatte mal einen VW-Käfer, der sich durch
moralisch hochwertige 34 PS auszeichnete. Leider stank das
Ding wie heute ein ganzer Stau und verbrauchte auch gut 20
Liter Super auf 100km.
Wenn ich heute für die Hälfte an Verbrauch und drastisch
verbesserte Abgaswerte 90PS bekomme ist das doch ein enormer
Vorteil.

Soso,
Mein 34Ps Auto braucht 6l Super und ist mit seinen 2 Zylindern à 320ccm in der Stadt so schnell auf 50 wie Dein PS-Bomber. Dazu gibts kaum Plastik dran, alles ist gut reparierbar, die Stoßstange fängt noch Stöße ab und saniert nicht Karrosseriebetriebe… Einziges Manko: Es gibt leider keinen Kat dafür.

Hast Du Dir auch mal Gedanken gemacht über die Energiebilanz in der Herstellung? Oder über die Umweltverschmutzung in der Produktion? Dabei meine ich nicht den Schornstein von Daimler in Sindelfingen, sondern was der Zulieferer in Tschechien, Korea oder sonstwo rauslässt.
Da hat sich für die Umwelt global seit der „34Ps-Zeit“ nicht soo viel getan und Deine tollen Vorteile seh ich auch nicht.

ABer heute gilt man wohl schon als Umweltschützer wenn man mit dem nagelneuen Hybridauto zum Kippenholen fährt… :o(

Gruß
M.

Hallo Stuffi,

Wenn ich heute für die Hälfte an Verbrauch und drastisch
verbesserte Abgaswerte 90PS bekomme ist das doch ein enormer
Vorteil.

Du verbrauchst also 10 l/100km mit deinen 90 PS? Meines verbraucht bei 68 PS und gediegener Fahrweise (würde dir keinen Spaß machen) 5 l/100km.
Wenn dich also in 40 Jahren ein junger Mensch fragen sollte, warum unsere Generation die wertvolle Ressource Erdöl so gnadenlos verblasen hat, wird deine Antwort also lauten, „Es hat Spaß gemacht!“.

Solange keine anderen Personen gefährdet werden, ist es
Geschmackssache.

Das ist der Punkt. Eine sportliche Fahrweise geht mit einem erhöhten Unfallrisiko ein, je sportlicher desto mehr.

Gruß
Carlos

Du verbrauchst also 10 l/100km mit deinen 90 PS? Meines
verbraucht bei 68 PS und gediegener Fahrweise (würde dir
keinen Spaß machen) 5 l/100km.

Wenn Du meine Beiträge genau gelesen hättest, wüsstest Du, daß ich kein Auto mit 90PS besitze - der Verbrauchswert war eher eine pessimistische Schätzung, um die Entwicklung zu verdeutlichen - wenns in Wirklichkeit noch weniger ist, umso besser.

Wenn dich also in 40 Jahren ein junger Mensch fragen sollte,
warum unsere Generation die wertvolle Ressource Erdöl so
gnadenlos verblasen hat, wird deine Antwort also lauten, „Es
hat Spaß gemacht!“.

Genau das ist das Problem an solchen Diskussionen, man kann es kaum vermeiden, den Boden der Sachlichkeit zu verlassen und das Moralisieren zu beginnen.
Du kennst weder mich, noch meine Fahrweise, nur Bruchstücke meiner Meinungen, und maßt Dir ein Urteil über meine moralische Integrität an.
Ich würde vorschlagen, daß wir die Sache sein lassen.

Nur so viel: Ich würde ihm sagen, daß ich den zur aktuellen Zeit gültigen Marktpreis für die Ressource bezahlt habe, genauso wie er das hoffentlich auch tut. Es wird Dinge geben, die dann teurer sind als heute, und andere die billiger sind (gerechnet in Arbeitsstunden), so wie das schon immer war. Das Erdöl wird auch nicht schlagartig aus sein - einzig der Preis wird langsam aber stetig steigen.

LG
Stuffi

Moien

Du verbrauchst also 10 l/100km mit deinen 90 PS? Meines
verbraucht bei 68 PS und gediegener Fahrweise (würde dir
keinen Spaß machen) 5 l/100km.

Ich fahre einen nicht umweltfreundlichen Golf 4 TDI mit 130PS und 4.5l/100km. Ich habe zeitweise das Modell 2 Motorengrössen kleiner gefahren und bin nicht unter 4.4l/100km gekommen. Da seh ich’s dann nicht mehr ein …

cu