Früher sagt man ja Eskimo, doch heute sagt man meisstens Inuit, weil der begriff Eskimo als abwertend empfunden wurde.
Doch warum?
Früher sagt man ja Eskimo, doch heute sagt man meisstens
Inuit, weil der begriff Eskimo als abwertend empfunden wurde.
Doch warum?
Hallo laus96,
Deine Anfrage ist nicht eine leichte gewesen.
Fangen wir in den eigenen Grenzen an. Woher kommst Du – wer bist?, wird oft gefragt, und oft ist die Antwort: Bayern, Hessen, Hamburg, etc. Die wenigsten sagen Deutschland – was wir aber doch in erster Linie sind. Aber jeder ist am Ende seinem Bundesland meist verbunden.
Als die „Entdecker“ in den Hohen Norden kamen gab es für sie nur den Unterschied zwischen Indianern und Eskimos.
Woher der Sammelbegriff „Indianer“ kommt wissen wir ja (Kolumbus meinte Indien entdeckt zu haben) und der Sammelbegriff „Eskimo“ scheint auch nicht ohne den Einfluss der Indianer Alaskas entstanden zu sein, welche Süd- und Zentralalaska besiedeln.
Diese nannten die nördlichen Bewohner verächtlich „rohes Fleisch Fresser“ – Eskimos.
Noch heute sind sich die Beiden nicht ganz grün und es gibt kaum Hochzeiten oder enge Verbindungen zwischen diesen Völkern. Ich selbst kenne ein Indianerdorf, das seinem nördlichen Nachbardorf nicht ganz traut – wegen einer Geschichte die fast 100 Jahre alt ist.
Wirklich erstaunlich. Aber sag mal einem Mecklenburger dass er ein Sachse ist.
In der Vergangenheit waren die Inuit, auf Grund geographischer Weiten, ihrem teilweise nomadischen Lebensstil und einer Art wissenschaftlicher Unwissenheit nicht sonderlich über diesen Sammelbegriff verärgert. Aber mit der Unterdrückung ihrer Kultur, dem Raub ihrer Traditionen als Nomaden und das Verbot ihrer Sprache wuchs der Widerstand. Sie wurden in künstlichen Dörfern zusammen gepfercht; was aber auch ihrer physischen Einheit zum Vorteil gereichte. Geistig hatten sie schon ein Fundament, obwohl viele vorher als Nomaden lebten, verschiedene Lebensstile hatten und sich nicht immer freundlich gesinnt waren.
Aber woher kommst du – wer Bist du? ist heute, mit wachsendem Bewusstsein eine wichtige Frage für diese eingeborenen Völkerstämme. Das Wort Eskimo wurde jetzt als aufgezwungen bewertet.
Heute ist es politisch korrekt von Inuit zu sprechen und auch die nordischen Stämme, die sich zusammengeschlossen haben versuchen diesen Sammelbegriff kulturfähig zu machen – auch um als eine Einheit darzustellen. Aber das ist noch nicht gelungen.
Da sind die Inuvialut, Inupiat, Dene, Kutchin, Copper Inuit, Ungava Inuit, etc. Aber auch die Yupik in Südalaska – in deren Sprache das Wort: Inuit nicht vorkommt.
Mit wachsendem politischen Bewusstsein, schon fast autonomen Stammesgebieten und wachsendem Bewusstsein bestehen einige auf ihre Stammesnamen. Wie ein Hesse kein Bayer sein möchte.
Ich bin nicht sicher, ob meine Antwort etwas geholfen hat. Das Thema lässt sich nicht auf einer Seite abhandeln – kann nur Gedankenwege zeichnen. Und so mancher Beitrag in den Lexika oder Schriften ist mit Vorsicht zu genießen.
Liebe Grüße Inuxina