In anderen Ländern (ohne Pfand) sehe ich kaum Dosenmüll, warum war dass denn nur bei uns so ein Problem?
Hallo!
Hier ist alles genau beschrieben:
Gruß
Falke
Hallo!
Einweg-Getränkeverpackungen sind/waren mitnichten nur hierzulande ein Problem. In vielen Staaten fehlt schlicht das Problembewusstsein, wenn Kunststoffe in der Landschaft und in Gewässern landen. In einigen Staaten versuchte man aber schon viel früher als in D, dem Missstand abzuhelfen, etwa in Schweden und in Teilen der USA. In Dänemark waren bestimmte Einwegverpackungen verboten. Das Verbot stieß auf wenig Gegenliebe der EU und so ersetzten die Dänen das Verbot ebenfalls durch Einwegpfand.
Wer vor Einführung des Einwegpfands mit dem Auto durch die Gegend fuhr, bekam von der Abfallsauerei in der Landschaft allenfalls auf Parkplätzen, aber sonst nicht viel mit. Wer mit dem Fahrrad unterwegs war, konnte die mit Plastikflaschen übersäten Straßengräben nicht übersehen. Auf vielen Wasserläufen bot sich ein katastrophales Bild.
Es war wohl 2000 oder 2001, als ich eine mehrtägige Kanutour durch die Seenplatte in der Plöner Gegend unternahm. Streckenweise führten die Wasserläufe durch Ortschaften, die ich kannte, weil ich sie per Auto schon viele Male durchfahren hatte. Aber die Sicht vom Fluss/Bach auf die Ortschaften ist eine ganz andere, oft genug erschreckend. An einigen Stellen vorzugsweise innerhalb der Ortschaften war im Kanu sitzend kein Wasser zu sehen. Ich fuhr durch eine vollständig das Wasser abdeckende Schicht aus Plastikflaschen und Kunststoffbehältern aller Art. So sind eben viele Zeitgenossen gestrickt. Was nichts kostet, fliegt bei nächster Gelegenheit aus dem Autofenster in den Bach. Manche Leute warfen Müllsäcke voller Plastikflaschen übers nächste Brückengeländer. Seit Einführung des Einwegpfands bringen die gleichen Leute ihr Zeug artig zum nächsten Automaten. Immer noch gibt es hartnäckige Gestalten, aber deren Hinterlassenschaften heimsen alsbald Flaschensammler ein.
Der Effekt ist vergleichbar mit dem Einkaufswagenunwesen wenige Jahre zuvor. An vielen Stellen hatte man mit durch die Gegend rollenden Einkaufswagen zu rechnen, weil viele Leute zu faul waren, ihren Einkaufswagen wieder zurück zu schieben. Mit Einführung der Automaten, in die man einen Plastikchip oder eine Münze stecken muss, um an den Einkaufswagen zu kommen, änderte sich das Bild schlagartig von jetzt auf gleich.
Greift man den Leuten ans empfindlichste Organ, nämlich ans Portemonnaie, legen sie plötzlich einigermaßen zivilisiertes Verhalten an den Tag.
Gruß
Wolfgang
Ich habe hierzulande deutlich mehr Dosen- und Plasteflaschenmüll herumliegen sehen, bevor das Pfand eingeführt wurde. In anderen Ländern landet zumindest der Plastikmüll einfach im Kamin oder Ofen (so habe ich es zumindest vor 25 Jahren in Irland gesehen).
Ich finde, der Pfand auf Dosen und Plastik war eine hervorragende Idee. Es gibt bei weitem weniger Müll der auf den Straßen rumliegt und die Wiederverwertung der Rohstoffe wird somit auch gefördert.
Haha, wie Recht du hast! Obgleich die Einkaufswägen nur 1 Euro „kosten“ bzw. man einen Plastikchip einstecken kann, ist das „Pflichtbewusstsein“ relativ groß!