Hallo Kunstfreunde!
Eine Frage, die mir schon länger unter den Fingern brennt und die weder Wikipedia noch Google zufriedenstellend beantworten konnten, ist die nach der „Entdeckung“ der Zentralperspektive in der Renaissance.
Was ich daran nicht verstehe, ist 1.) die späte Entdeckung und 2.) die Tatsache, dass die Zentralperspektive überhaupt „entdeckt“ werden musste.
Das menschliche Auge und seine Perzeptionsweise wird sich im letzten Jahrtausend kaum geändert haben, also gehe ich davon aus, dass die Menschen im Mittelalter genauso „sahen“ (physikalisch mit den Augen wahrnahmen) wie wir heutzutage auch.
Aber jedes Kind erkennt doch, dass z.B. ein Schienengleis auf einen Fluchtpunkt zuläuft (auch wenn es Schienen damals nicht gegeben hat, so doch wenigstens Tische und andere Parallelität aufweisende Gegenstände).
Wie konnte es also kommen, dass Massen von Menschen eine so banale Erkenntnis wie die Zentralperspektive erst so spät „entdeckten“?
War das unerwünscht oder das Abbilden des Gesehenen durch irgendwelche kulturhistorischen Gegebenheiten in „falsche“ (nichtperspektivische) Bahnen gelenkt?
Weiss jemand näheres dazu oder hat sonst irgendeinen Erklärungsvorschlag?
Vielen Dank und viele Grüsse!