Wie wirds zukünftig weitergehen und was wird wohl alles revidiert werden?
Hallo,
Sie suchen nach noch mehr Wellen (optimaler Weise auch vom Urknall) und versuchen mittels des Frequenzsspektrums genauere Daten über Hochenergieereignisse (zB die Verschmelzung von Neutronensternen) zu gewinnen. Die Meisten Erkenntnisse werden aber vermutlich so indirekt laufen, dass sie ein Laie kaum verstehen kann.
Bis jetzt wurde noch nix revidiert nur bestätigt. Es steht auch nicht in Aussicht, dass irgendetwas bezüglich Gravitationswellen revidiert werden müsste, aber das weiß man ja im Vornherein eigentlich nie.
Grüße
Hallo,
durch Gravitationswellen wird nichts revidiert. Einstein hat diese schon vor 100 Jahren vorhergesagt, war allerdings davon ausgegangen, das sie nicht messbar sein. Beim damaligen Stand der Technik waren sie das auch nicht, heute sieht das anders aus.
Gruß,
Steve
Gravitationswellen sind keine neue Entdeckung.
Einstein hat sie zwar vor 100 Jahren vorhergesagt. Jedoch bedeutet die bloße Vorhersage durch theoretische Betrachtung noch nicht daß etwas tatsächlich genau so existiert. Dennoch, so richtig dran gezweifelt hat kaum einer, da die Relativitätstheorie ja sonst überall zu trifft.
Nachgewiesen wurden Gravitationswellen schon vor über 25 Jahren indirekt, und dafür gab es 1993 auch schon den Nobelpreis.
Die Methode dahinter: Wellen egal welcher Art transportieren auch Energie. Zwei schwere, eng umeinander kreisende Sterne sollten theoretisch sehr starke, gleichmäßige Gravitationswellen erzeugen, und damit gleichmäßig Energie verlieren. Und genau das wurde gemessen, mit einer Abweichung von 0,5% vom theoretisch vorhergesagten Wert.
Allerdings sollten Gravitationswellen auch den Raum rhythmisch verzerren, also Längenänderungen hervorrufen. Das zu messen ist sehr schwierig, ist nun aber geglückt. Dies ist damit der direkte Beweis für die Existenz der Gravitationswellen.
Von daher steckt da keine besonders bahnbrechende Neuigkeit hinter, die andere Theorien über den Haufen wirft.
Für die Zukunft könnte ich mir denken, daß man neuartige Teleskope bauen kann/wird, mit denen man Stärke und Ursprung von Gravitationswellen bestimmen kann. Neben dem elektromagnetischen Spektrum und kosmischer Strahlung eine weitere Möglichkeit, das Universum zu beobachten.
Nebenbei: Ich denke, der Nachweis des Higgs-Teilchens am LHC hat mehr Auswirkungen: Der Higgs-Mechanismus war die einfachste von mehreren Theorien zur Erklärung von Masse, und prinzipiell hätte auch eine der anderen zutreffend sein können. Außerdem hat die Theorie die Masse des Higgs-Teilchens selbst nicht vorhergesagt. Das war daher ein Wert, den es am LHC erstmal zu messen galt.
Wie sollen diese genaueren Daten aussehen? In wie fern sollen sich Daten präzisieren?
Hallo,
Man bekommt ja nicht nur einen Peak und sagt dann: Hei cool da war ne Gravitationswelle. Man bekommt ein ganzes Schwingungsspektrum. Aus diesem Schwingungsspektrum kann man schon mit relativ „einfacher“ Mathematik auf die Massenverteilung in Abhängigkeit von der Zeit schließen. Es gibt vermutlich noch einige Stadien zwischen Neutronenstern und schwarzem Loch die wir so, ohne weiteres nicht verstehen. Da diese Objekte teilweise Kerneigenschaften „makroskopisch“ wiederbilden, lassen sich somit vielleicht auch auf Zustände schließen die auf der Erde reproduzierbar wären und und und…
Das ganze wird sicherlich noch hoch komplex und es werden eindeutige Schlussfolgerungen fallen, die ein Laie nie in Betracht ziehen würde.
Grüße