Was bedeutet Demut?

Hallo!

In letzter Zeit habe ich mir oft auch über die Frage der Demut bei uns Christen gemacht.

Was Hochmut ist, weiß ich. Aber was bedeutet Demut eigentlich. Woran erkennt man einen demütigen Christen. Ich würde darüber mich Euch gerne diskutieren.

Muss man sich als Mensch alles von seinen Mitmenschen gefallen lassen, dem Chef bedingungslos gehorchen um ein demütiger Christ zu sein. Wenn das so ist, dann hab ich damit schon Probleme und zwar in punkto ausgenützt werden.

Ich bitte um Erklärung, danke vielmals

Gruss

Petra H.

Hallo Petra,

interessiert habe ich mal eben ins Lexikon geschaut.

Demut bezeichnet eine aus dem Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheit entspringende Haltung des Gehorsams und der Unterordnung.

Wenn man sich seiner Unvollkommenheit bewußt ist, sieht man, daß man nur ein winziges Teilchen im Getriebe ist. Dann wird man sich nicht in Hochmut über andere Menschen und Dinge erheben und hochmütig auf diese herabschauen, sondern sich der übergeordneten Macht (Gott) unterstellen. Das wird aber auch rein menschlich auf gesellschaftlich höhergestellte Personen übertragen.

Es geht also um meine innere Sicht, meiner Achtung/Anerkennung anderen gegenüber und hat nichts damit zu tun, daß ich mich gerechterweise gegen Unrecht anderer zur Wehr setzen darf.

Gruß Steffi

Ja was?

Hallo!
Was Hochmut ist, weiß ich. Aber was bedeutet Demut eigentlich. Woran erkennt man einen demütigen Christen. Ich würde darüber mich Euch gerne diskutieren.

Leider habe ich keine wirkliche Antwort auf Deine Frage.
Allerdings eine kleine Geschichte:
Ich habe christliche Bekannte, die haben sich regelrecht in eine Situation manövriert, wo sie ausgebeutet werden konnten, was am Schluß auch eingetreten ist. Sie haben dadurch etwa ein Jahreseinkommen in den Sand gesetzt. Danach waren sie stolz darauf, dass sie sich das haben gefallen lassen ohne sich zu beschweren. Ich behaupte, sowas ist erstens keine Demut sondern Dummheit und zweitens, darauf stolz zu sein, genutzt zu werden ist wieder selbstzerstörerischer Hochmut.

Wie sagt es Weird Al so schön in „Amish Paradise“: „Think you’re really righteous, think you’re pure in heart - well, I know I’m a million times as humble as thou art!“ :smiley:

Muss man sich als Mensch alles von seinen Mitmenschen gefallen lassen, dem Chef bedingungslos gehorchen um ein demütiger Christ zu sein. Wenn das so ist, dann hab ich damit schon Probleme und zwar in punkto ausgenützt werden.

Darf eine demütige Person sich dagegen schützen, ausgenützt zu werden?

Kann ein Mensch autark und demütig sein?
Kann eine Führungspersönlichkeit demütig sein?
Kann man demütig sein und aktiv für Recht und Gerechtigkeit eintreten?
Was tut eine demütige Person, wenn sie gezwungen/gebeten wird, Andere wissentlich zu schädigen?

Fragen über Fragen…
Gruss,
Michael

Hallo Petra,

diese Frage sollte jeder für sich selbst beantworten. Allein die Beschäftigung mit dieser Frage, das Grübeln über die Antwort bringt dich weiter.

Demut bedeutet für mich persönlich, mich selbst nicht wichtiger als andere Menschen zu nehmen, sämtliche andere Geschöpfe Gottes zu achten, wie ich mich selbst achte, mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen und versuchen, ihn/sie zu verstehen und auf Be- und Verurteilungen möglichst zu verzichten - klappt nicht immer, aber ich arbeite daran! Das ist nur eine Facette des Wortes Demut für mich. Demut bedeutet ne ganze Menge, also mein Tipp für dich: beschäftige dich mit diesem Wort und dir wird Antwort zuteil.

Liebe Grüße
Ina

Demut bezeichnet eine aus dem Bewusstsein der eigenen
Unvollkommenheit entspringende Haltung des Gehorsams und der
Unterordnung.

Tach Steffi,

diese Definition ist - mit Verlaub - Quatsch!
Lass mich dazu ein etymologisches Wörterbuch referieren: D. ist „Bescheidenheit, Bereitschaft zum Dienen“ und eine Substantivbildung zum althochdeutschen dhiomuoti = dienstwillig.
Da ist also nichts mit „Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheit“, sondern einfach die Bereitschaft sich unterzuordnen und entsprechende Tätigkeiten zu verrichten.

Nun ist „Demut“ aber die Übersetzung des grch. „tapeinophrosyne“, und „tapeinos“, von dem dieses Substantiv herkommt, heißt „niedrig, unansehnlich, unbeeuten, winzig, ärmlich, schwach, machtlos, ohnmächtig, missachtet“ (Nach Menge-Güthling), und die tapeinophrosyne ist die Haltung oder Gesinnung, die zu diesen Adjektiven gehört.

Hier könnte mithin jenes Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheit gemeint sein, das dem germanischen „dienmuot“ durchaus fehlt. (btw: Ich bin kein Germanentümler oder so; es geht hier nur um die Konnotationen, die die Begriffe in der jeweiligen Sprache haben.)

Demut, so verstanden und in den neutestamentlichen Zuammenhängen gesehen, würde also bedeuten, den anderen höher zu schätzen als sich selbst, sich dem anderen zu unterwerfen, eher auf das Wohlbefinden und Fortkommen des anderen zu achten als auf sein eigenes.
Nicht von ohngefähr wird Jesus immer wieder als das große Vorbild für wahre christliche Demut genannt.

Nun sind ja schon Beispiele genannt worden für Demut, die selbst ein gutwilliger Christ nur noch als Dummheit bezeichnen würde (Ich weiß nicht mehr, wer das gebracht hat). Was also ist nun Demut?

daß man nur ein winziges Teilchen im Getriebe ist.

Das ist ein beliebtes Bild. Dem kann ich mich aber nicht anschließen, weil das Menschenbild, das Du damit transportierst, schlechterdings unchristlich ist: Weder die Gesellschaft noch irgendwelche ihrer Gruppen sind von Gott derart mechanistisch gedacht, gemeint, gewollt.
Es bleibt in der Tat richtig, dass der demütige Mensch Teil eines größeren Ganzen ist. Er wird sich diesem auch einfügen, und zwar freiwillig, weil er dienen will. Er ordnet sich dem Ziel unter, das er bejaht, den Menschen, die an anderer, höherer Stelle an der Erreichung oder Verwirklichung dieses Ziels mitarbeiten. Er ist aber nicht willenlos dabei.

Da wäre noch viel zu bedenken, aber ich will es dabei erst mal belassen.

Gruß - Rolf

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Hallo Petra

In letzter Zeit habe ich mir oft auch über die Frage der Demut
bei uns Christen gemacht.

Demut bedeutet im christlichen Sinne (übrigens auch im
Judentum und Islam) Anerkennung Gottes als „Herr“ über
alles und in Folge dessen Anerkennung seiner Forderungen
an uns.
Ich kann in Demut keine eigene (lösgelöste) Qualität
christlicher Haltung erkennen sondern immer nur in
Verbindung mit mit der Gesinnung in unseren Handlungen.
Eventuell könnte man es noch als das Gegenteil von
Geltungssucht beschreiben (sich zurücknehmen um andere
nicht zu verletzen) doch auch dies wäre im Sinne
meines Eingangs-Satzes.

Was Hochmut ist, weiß ich. Aber was bedeutet Demut eigentlich.

Weißt Du wirklich was Hochmut ist ?

Woran erkennt man einen demütigen Christen. Ich würde darüber
mich Euch gerne diskutieren.

Warum mußt Du einen demütigen Christen erkennenn können?
Oder möchtest Du selbst demütig sein und erkennen ob Du
dieser Haltung entsprichst ?

Muss man sich als Mensch alles von seinen Mitmenschen gefallen
lassen, dem Chef bedingungslos gehorchen um ein demütiger
Christ zu sein. Wenn das so ist, dann hab ich damit schon
Probleme und zwar in punkto ausgenützt werden.

Die letzten zwei Sätze beschreiben Unterwerfung unter
Menschen, haben also nichts mit christlicher Demut zu
tun, sind nicht Dein (vorgegebenes) Thema.

Gruß VIKTOR

In Demut wissend?
Hallo Rolf,

Tach Steffi,
diese Definition ist - mit Verlaub - Quatsch!
Demut, so verstanden und in den neutestamentlichen
Zuammenhängen gesehen, würde also bedeuten, den anderen höher
zu schätzen als sich selbst, sich dem anderen zu unterwerfen,
eher auf das Wohlbefinden und Fortkommen des anderen zu achten
als auf sein eigenes.
Nun sind ja schon Beispiele genannt worden für Demut, die
selbst ein gutwilliger Christ nur noch als Dummheit bezeichnen
würde (Ich weiß nicht mehr, wer das gebracht hat).

Gibt es i.S. der von Dir o.g. Definition zur Demut, der ich inhaltlich sehr zustimme, auch so etwas wie eine Demut in der Vermittlung von Wissen.
Damit meine ich, dass derjenige, der viel weíß, dass Wissen einem weniger Wissenden in der Art nahe bringt, das der Wissende auf das Wohlbefinden und Fortkommen des weniger Wissenden mehr achtet als auf das eigene (Ansehen)?

Nachdenklichen Gruß von Sophia

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Hallo Rolf,

Demut bezeichnet eine aus dem Bewusstsein der eigenen
Unvollkommenheit entspringende Haltung des Gehorsams und der
Unterordnung.

diese Definition ist - mit Verlaub - Quatsch!

Nun, ich fand diese Definition an mehreren Stellen. Drum schien es mir nicht so sehr Quatsch zu sein.

Es geht also um meine innere Sicht, meiner
Achtung/Anerkennung anderen gegenüber…

Demut, … den anderen höher zu schätzen als sich selbst,
sich dem anderen zu unterwerfen, eher auf das Wohlbefinden
und Fortkommen des anderen zu achten als auf sein eigenes.

Ich sehe den Unterschied zwischen deiner und meiner Aussage nicht.

Gruß Steffi

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Hallo Petra,
Für mich heisst Demut: Ein Demütiger hofft auf Gegenleistung - nach meiner Sicht ist Demut in der unteren Schublade zu finden.
Eine Bitte Petra: Zeig Mut und nicht Demut !!
Gruss: harta

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Für mich heisst Demut: Ein Demütiger hofft auf Gegenleistung …

Stehende Begriffe neu zu definieren ist kreativ und sicher auch spannend, aber es dient nicht wirklich der Verständigung.

Gruß, Martinus…

Hallo Harta!

Hab verstanden, danke. Ich bin lernfähig.

Gruss

Petra H.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Demut.
Wenn es Dir so richtig dreckig geht. Und Du kein Gegenmittel mehr hast.
Und Du Deine Situation so annehmen mußt, wie sie nunmal ist.
Dann atmest Du automatisch (gezwungenermaßen) einmal tief durch und wirst demütig.
Dann lernst Du, daß Alles, was Du besitzt, Dein nacktes Leben ist.
Und Du bist mit Nichts trotzdem zufrieden.

… hilft Dir das weiter?

Demut aus dem Lexikon?
Demut - oder irgendein ‚Gefühl‘ - kann niemals aus dem Lexikon verstanden werden (oder intellektuell … haha). Nur durch (unmittelbare) Einsicht, eigene Erfahrung.

Etwas wissen und dasselbe selber erlebt zu haben sind wohl semantisch vermittelt dasselbe, nicht aber in realitas.

Gottesfurcht, Ehrfurcht? [skT]
(sonst kein Text]
… steht das nicht in Eurem Lexikon?

Servus

Ich gebe auch meinen Senf dazu:

Haydn: wenn Euch meine Musik gefällt, bin ich sehr glücklich.

Beethoven: Meine Musik hat Euch zu gefallen!

peter s

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Hallo!

Gott kann uns alles geben, nur die Demut nicht. Die Demut ist das Einzige was . wir . ihm geben können!!!

Demut ist der Mut zum Dienen!

Den Mut zum Dienen benötigen wir, wenn wir Gott gefällig leben wollen:

Beispiel: Matt. 25,31 bis Matt. 25,46. Oder der barmherzige Samariter.

Herzliche Grüße
Helmut