was der hebräische Name Lappidot
(לַפִּידוֹת) bedeutet
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" Damals war Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, Richterin in Israel." Ri 4,4
Hebr. לַפִּיד (männl.) bedeutet eigentlich Fackel, Leuchte. לַפִּידוֹת ist dazu ein weibl. Plural, der nur in diesem Vers begegnet. Das wäre ein ungewöhnlicher männlicher Vorname.
Der klassische jüdische Kommentator Rabbi Schlomoh ben Jitzchak (Worms, 1040-1104) zitiert daher eine traditionelle Übersetzung (Midrasch): " ‚Eine Frau von Leuchten‘, d. h. sie stellte Dochte für die Leuchter im Tempel her".
Rabbi David Kimchi (Narbonne, 1160-1235) zitiert zunächst eine verbreitete Auffassung, dass Lappidot entweder ein Beiname des Barak ben Avinoam gewesen sei oder dass Lappidot und Barak enge Verwandte gewesen seien; danach schließt er sich jedoch der traditionellen jüdischen Auffassung an, dass Lappidot hier „Leuchten“ bedeutet.
Das ist auch die Meinung von Rabbi Jechiël H. Altschuler (Dessau 1770, Kommentar z. St.), eines weiteren klassischen Kommentators.
Die griechische Übersetzung der Bibel, die Septuaginta (LXX), sieht „Laphidoth“ als Personennamen an; so auch die von ihr abhängige lateinische Übersetzung (Vulgata), die „Lapidot“ schreibt.
Die griechische Schreibung ist insofern interessant, als sie hebr. לַפִידוֹת (lafidot) voraussetzt und damit auf die hebr. Verbalwurzel l-p-d verweist. Diese bedeutet im Grundstamm „in Brand geraten, brennen“ und im Doppelungsstamm „in Brand setzen“. „Lefidot“ würde soviel bedeuten wie „(einzelne) Brandstücke“, „Brennmateriale“.
Zum Schluss interessiert vielleicht noch, dass der Ausdruck éschät lapidot (Ri. 4,4) heute im Hebräischen sprichtwörtlich gebraucht wird und soviel bedeutet wie „energische Frau“, „Feuerkopf“, „Drachen“.