Der Gesuchte war Angehöriger der Einheit 4. Fahrkolonne Kommanduer der Divisions-Nachschub-Truppen 304 in Jerofejewska / Russland. Er gilt seit dem 14.01.1943 als vermißt. Stalingrad.
Was soll das wohl bedeuten?
nichts anderes als dass der Vermißte zum Zeitpunkt des Vermißtenfalls diese Erkennungsmarke in zweifacher Ausfertigung um den Hals hatte, denn da waren sie. laut Vorschrif, zu tragen. ramses90
In praktisch jeder regulären Armee der Welt bekommt jeder Soldat eine „Hundemarke“ um den Hals gehängt.
Da die Matrikelnummer eingraviert. https://de.wikipedia.org/wiki/Matrikelnummer
Zudem stehen da meistens noch Name, Blutgruppe, Konfession und natürlich das Land für welches er kämpft drauf.
Die Marke ist normalerweise aus Metall, damit sie nicht verbrennt und auch sonst nicht einfach zerstört wird.
Oder willst du wissen was die Zahlen und Buchstaben bedeuten?
Das hast du eigentlich in deinem Text schon im Klartext geschrieben,
MfG Peter(TOO)
vor allem würde mich interessieren was ein Angehöriger der Einheit 4.Fahrkolonne Kommandeur der Divisions-Nachschub-Truppen 304 für Aufgaben hatte. Wofür steht der Begriff Nachschub?
Aha, das Problem liegt bei der Sprache.
Alles was man an Verbrauchmaterial an der Front so braucht:
Esswaren, Munition, Ersatzteile …
MfG Peter(TOO)
Lieben Dank für Ihre Hilfe. Das Problem ist nicht nur sprachlich sondern auch örtlich. Wo ist der Ort Jerofejewska in Russland. Diese Ortsangabe bekam ich vom Suchdienst WASt. An dem Ort verschwand mein Opa am 14.01.1943.
Meine Tante hatte ebenso eine Suche angefragt beim Roten Kreuz und bekam als Vermisstenort, im Kessel von Stalingrad.
Die Ortsangaben sind stets nur ungenau, beziehen sich i.d. R. auf „in der Nähe von“ oder „nächster Ort“ ,etwa „im Raume von“, das können Riesengebiete sein(unser Landkreisgröße oder noch mehr)
Und schließlich bedeutet ja „vermißt“, die Leiche wurde nicht gefunden, der Soldat war irgendwann nicht mehr auffindbar, hatte sich nicht zurückgemeldet bei der Einheit. Dann rekonstruierte man sicher nicht groß, wo der verschwunden sein konnte. Es gibt also meist keinen genauen Ort des Verschwindens.
Dann sind die Angaben so gemacht, wie man damals den Namen geschrieben hatte. Das kann falsch sein. Russische Namen aus Karten falsch wiedergegeben oder anders verwendet.
Und dann kann es sein, es gibt heute den Ort nicht mehr. Das ist kein Einzelfall.
MfG
duck313
Trotzdem vielen Dank für Ihre beeindruckende Ausdrucksmöglichkeit. Es macht Spaß Ihren Kommentar zu lesen. Sie versuchen zumindest echt eine Antwort zu geben.
Moin,
da mich das Thema interessiert, habe ich meine Kollegin befragt. Sie meinte, dass in dem Namen das s zuviel ist. Es könnte eine Gegend oder ein Ortsteil sein. Sie wird am Wochenende ihre schlauen Bücher und Atlanten wälzen und mir am Dienstag Bescheid geben. Ich hoffe, dass wir es rausbekommen.
Viele Grüße
Data
Hallo bkk,
Antwort von meiner Kollegin. Vorab, ich weiß nicht, wie man kyrillische Buchstaben darstellt und schreibe es deswegen mit lateinischer Schrift.
Es gibt in Russland zwei Jerofejewka:
Im Tarasofski rayon, das heißt soviel wie tarasowski Kreis, also ein Gebiet.
Chutor Jerofeeka im Rostowskaja Oblastch, was soviel wie eine Gegend ist (übrigens mein Favorit, weil Rostow in der Nähe von Stalingrad ist)
In Kasachstan gibt es ein Jerefeeka, das sich im Akmolynskaja Oblastch befindet.
Ich hoffe, dass dudamit weiterkommst.
Viele Grüße
Data
Ganz lieben Dank für Ihre Mühe die Sie sich extra machten. Ich denke auch, dass der Ort , der in der Nähe von Stalingrad liegt, der richtige Ort sein wird. Ich habe schon einmal was von Rostow gehört. Ist das nicht auch ein Friedhof für Gefallene?
Bei Kriegsende war alles nur noch ein riesiges Chaos, selbst das Militär wusste da nicht mehr wo seine Leute sind!
Die Suchdienste haben dann versucht die Spuren jedes vermissten Soldaten nachzuvollziehen.
Da waren dann noch teilweise Listen des Militärs vorhanden, aber nicht alle Soldaten waren dann wirklich dort, wo sie das Militär vermutete.
Von den Gefangenenlagern der Sieger gab es Listen mit Namen und wann und wo sie entlassen wurden.
Heimgekehrte Gefangene wurden befragt, welchen Kumpel sie wann und wo das letzte mal gesehen hatten. Aber nach Jahren sind diese Informationen auch nicht mehr fehlerfrei im Gedächtnis. Manch ein Soldat wusste auch gar nicht wo im Ausland er da überhaupt war. Es ist im Militär üblich, dass man auf einen LKW springen muss und dann irgendwo in der Pampa wieder runterspringen muss. Da sagt dir dann keiner wo du jetzt bist!
Zudem wurde dies alles ganz ohne Computer ausgewertet, Millionen von Berichten!
Ich kann mich noch erinnern, dass in den 60er Jahren im Deutschen Rundfunk ellenlange Listen von Verschollenen verlesen wurden mit Namen, Geburtstag, Rang, Ort und Datum wo er zuletzt gesehen wurde. Am Ende mit der Bitte, man möge sich Melden, wenn man etwas über den Verbleib der Person weiss… Das war so 20 Jahre nach dem Kriegsende.
Dann war es damals ganz einfach unter zu tauchen. Man hängte sich einfach die Hundemarke eines Toten um den Hals und schon hatte man eine neue Identität. OK, der Jahrgang sollte grob stimmen. Was ich nicht weiss, ob damals die Blutgruppe auch schon auf der Marke war?
Viele Tote wurden in einem Bombentrichter verschüttet und wurden bis heute nicht gefunden.
Und manche Soldaten tauchten z.B. bei einer verwitweten Bäuerin unter und wollten dann nach dem Krieg gar nicht mehr in das zerbombte Deutschland nach Hause zurück. Manche hatten auch schon wieder Kinder mit dieser Frau.
MfG Peter(TOO)
Nein, ich glaube, was du meinst, ist dieser hier
Rostow ist schon ein paar Kilometer weg von Stalingrad, aber eben am nächsten dran von den gefundenen Orten.
Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Suche!
Data
‚Erofeevskaya‘ koennte auch eine Moeglichkeit sein, wie mir ein User berichtete!