Was bedeutet es, wenn Attentäter immer wieder ihre Ausweispapiere verlieren?

Hallo,

anscheinend verlieren Attentäter immer wieder ihre Ausweise oder ähnliche Papiere am Tatort, wie gerade wieder in Berlin. Zumindest erzählt man uns das. Wenn man nun nicht so recht glauben mag, dass sich ständig Terroristen so schusselig verhalten, was wäre eigentlich die naheliegendste Schlussfolgerung / Verschwörungstheorie?

Dass es eine False flag Operation war? Dass die Polizei schnell einen Ermittlungserfolg vorzeigen will und daher einen der üblichen Verdächtigen nimmt? Oder was?

Danke für Hinweise.

Moin,

die naheliegendste Schlussfolgerung wäre schon mal keine, die eine Verschwörungstheorie beinhaltet. Zwei Möglichkeiten werden hier genannt:
http://www.spiegel.de/video/anschlag-von-berlin-offene-fragen-zu-anis-amri-video-1730497.html

VG
J~

Hi.

Nein, sicher nicht. Zumal auch Fingerabdrücke und Genspuren auf den „mutmaßlichen“ Täter eindeutig hinweisen.
Warum ein „Mensch“ so dumm ist, bei einer offensichtlich geplanten Tat, Papiere zu verlieren wird ein Rätsel bleiben.
Unterlagen wie Ausweise, Zeugnisse etc. gingen gerne mal während der „Flucht“ verloren. Andererseits waren die Handys offensichtlich mit dem Körper verwachsen.

Um einen üblichen Verdächtigen handelt es sich hier mit Sicherheit nicht. Betrachtet man den Werdegang dieser Person und sollten sich die Vorwürfe bestätigen, laufen gewisse politische Entscheidungen und Verfahrensweisen mal ganz gewaltig schief.

Aber um auf deine Frage zu kommen: Wo hat denn ein Attentäter seinen Ausweis verloren? Ich meine die recht bekannten Fälle. ( Oder meinetwegen auch Bescheinigung der Duldung ) Natürlich abgesehen von Berlin.

Hi @MechanicalMike,

report München hat darüber berichtet: http://www.br.de/nachrichten/personaldokumente-is-100.html
Zitat: „Zurückgelassene Personaldokumente: „Visitenkarten“ der Terroristen
Ob bei den Anschlägen in Paris oder nun in Berlin: Jeweils wurden am Tatort Personaldokumente der Täter bzw. Verdächtigen gefunden. Zufall? Nein, sagt ein Experte dem ARD-Politikmagazin report München - das sei Teil einer psychologischen Kriegsführung der Terrornetzwerke.

Das scheint keine Schusseligkeit sondern eher Absicht zu sein. Auch nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo und den Pariser Anschlägen im November 2015 wurden wohl Ausweispapiere der Attentäter gefunden. Offenbar halten die das für eine Art „psychologische Kriegsführung“, wenn sie ihre Dokumente als ihre Visitenkarte zurücklassen. Was genau sie damit bezwecken wollen könnten, wird in dem Artikel erläutert.

Schönen Gruß
Stefanie

Irgendwo in Frankreich. Und bei 9/11 in New York. Da war es natürlich besonders unglaubwürdig, dass aus dem Flugzeug noch so was in lesbarer Form „überlebt“ haben soll.

Das ist eine Erklärung. Ob man sie glauben soll, ist eine andere Frage. Nehmen wir mal zwei Möglichkeiten an. Möglichkeit A: Der Attentäter geht davon aus, fliehen und seine Identität geheimhalten zu können. Wäre es dann sinnvoll, der Polizei seine Identität zu verraten? Wäre es nicht besser für seinen Kampf (für die Sache), wenn er davonkäme und neue Attentate verüben könnte? Wäre das Verraten seiner Identität nicht so ähnlich, als ob ein Dschihadist in Syrien sinnlos auf die feindlichen Linien zulaufen und sich abknallen lassen würde?

Möglichkeit B: Der Attentäter muss davon ausgehen, dass die Behörden seinen Namen so oder so schnell rauskriegen werden, aufgrund all der modernen Möglichkeiten (Handy-Ortung, DNA-Spuren, Überwachungskameras usw.). Wozu die Polizei dann noch dabei unterstützen? Wozu den Prozess beschleunigen, der zu seiner Festnahme führt? Wenn er gefasst werden will, warum läuft er dann überhaupt weg? Wäre es dann nicht logischer gewesen, er hätte auch noch mit seiner Waffe auf dem Weihnachtsmarkt Menschen erschossen, bis er von der Polizei erschossen worden wäre?

Okay, gehen wir mal davon aus, er will nicht erschossen werden, sondern im Knast weiterleben oder mit viel Glück davonkommen in ein anderes Land. Wenn er in den Knast gehen wollte, hätte er sich da hinstellen können und Allahu akbar rufen, bis die Polizei ihn überwältigt hätte. Dann hätte es Videos davon im Internet gegeben und mehr Publicity, was seiner Sache gedient hätte. Wenn er hoffte, davonzukommen, hätte er nicht die Klärung seiner Identität beschleunigt.

Kurz: Es ergibt alles keinen Sinn. Den Heldenmythos in seinen Kreisen kriegt er doch so oder so. Deshalb überzeugen mich diese Erklärungsversuche nicht so recht.

quod erat demonstrandum

Moin,

die ersten Schritte um dir selbst deine Verschwörungstheorie zu „beweisen“ hast du bereits hinter dir. Du zweifelst sachliche Erklärungsversuche an und schränkst die Lösungsmöglichkeiten für dein Problem unzulässiger weise stark auf „A“ oder „B“ ein. Nun brauchst du nur noch Argumente dafür, dass weder A noch B sein können und schwupps… KANN es nur eine Verschwörung sein. Alles andere ist ja ausgeschlossen worden :smile:

VG
J~

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Mit ebenso sachlichen Begründungen. Während du zur Sache nichts sagst.

Welche Möglichkeiten außer „A - Ein Täter muss auf jeden Fall damit rechnen, dass die Polizei seine Identität bestimmen kann“ und „B - Es besteht die Möglichkeit, dass seine Identität ungeklärt bleibt“ fallen dir denn noch ein? Das waren die zwei Möglichkeiten, von denen ich schrieb. Sie bezogen sich beide auf die Frage der Identitätsfeststellung. Die Polizei kann entweder die Identität feststellen, oder sie kann es nicht. Wo ist da eine unzulässige Einschränkung der Möglichkeiten?

Wenn du mir unlogische Schlüsse nachweisen willst, musst du etwas konkreter/genauer werden.

Lass uns das hier bitte nicht zu einem Thread machen, der zwischen „Es war mit Sicherheit eine Verschwörung“ und „Es gibt keine Verschwörungen“ hin und her pendelt. Ich gehöre weder der einen noch der anderen Seite an. Ich versuche nur, mir ergebnisoffen ein Bild zu machen.

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Ich hab’s mir angeschaut. Die erste Erklärung ist: Die Papiere wurden im Gerangel verloren. Das mag mal so vorkommen, scheint mir aber ziemlich unwahrscheinlich, dass das bei mehreren Anschlägen wiederholt vorkommt. Die zweite Erklärung im SPON-Video ist, dass das Dokument bewusst vom Täter platziert wurde „… um ein Zeichen der Stärke zu setzen, nach dem Motto: Ihr wisst alles über mich. Ihr wisst, wer dieses Attentat verübt hat, und trotzdem könnt Ihr mich nicht schnappen. Ich bin auf der Flucht und versetze so Deutschland nochmal zusätzlich in Angst.“

Frage: Wann hätte Deutschland mehr Angst vor diesem Mann? Wenn man weiß, wer er ist und dass die Polizei ihm auf der Spur ist und ihn bald haben wird? Oder wenn er unbehelligt frei rumlaufen würde und den nächsten Anschlag planen kann?

Klar, man kann bei diesen Islamisten nicht unbedingt von rationalem Verhalten ausgehen. Trotzdem müsste ja ein Kalkül dahinterstecken. Eine denkbare, für mich logischere Theorie (ohne dass ich abschätzen kann, wie realistisch das ist, weil ich keinen Einblick in diese Kreise habe) wäre, dass die das machen, um sogar ganz bewusst solche Verschwörungstheorien zu provozieren. Wie gesagt, vielleicht ist das völliger Quatsch, aber es wäre zumindest logisch. Alle anderen hier bisher erwähnten Erklärungen haben irgendeinen Schwachpunkt, wie dargelegt.

gelöscht

Hier noch ein Artikel, der Erklärungen liefert:

Die VT mit der „Operation unter falscher Flagge“ wird natürlich im Zusammenhang mit Berlin in einigen islamischen Communities Furore machen. Und in einigen streng linksgestörten. Wahlweise war es dann „der“ Verfassungsschutz (dabei gibt es mehrere :stuck_out_tongue_closed_eyes:), der Mossad (wenn es nicht gleich viel pauschaler „die“ Zionisten waren) oder auch die NSA/CIA/ÄÄirgendwas. Aber mit Sicherheit kein Muslim, weil Muslime sowas nicht machen und das alles mit „dem“ Islam auch nichts zu tun hat.

Die naheliegendste Schlussfolgerung ist dreiteilig:

  1. Bestätigung für den IS, dass man die Tat begangen hat. Denn es wäre recht peinlich für die Propaganda, wenn sich später herausstellen sollte, dass der IS den Anschlag „für sich“ in Anspruch nahm, es aber ein Unfall war.
  2. Aufpolieren des Egos des Terroristen. Seine Name findet Verbreitung und er darf davon ausgehen, dass er als Held gefeiert werden wird.
  3. Provokation/Demütigung in Richtung staatliche Sicherheitsbehörden. Ihr könnt mir gar nichts. Ich habe euch bloßgestellt und ihr werdet mich nicht lebend bekommen. Der nächste Anschlag/Einzelmord steht unmittelbar bevor. Ich f*** euch alle!

Gruß
vdmaster

Z.B. in Paris am 13.11.15 und bei dem Anschlag auf Charlie Hebdo.

Grundsätzlich beruht die Taktik auf Selbstmordattentaten, ein Überleben ist grundsätzlich nicht wirklich geplant.

Was ich jetzt nicht weiss, wie das genau mit den 42 Jungfrauen funktioniert?
Genügt die Tat an sich oder müssen die anderen Anhänger diese Tat erst vor Allah preisen?
Im letzteren Fall ist es Wichtig, dass die Anhänger auch den richtigen loben und preisen.

Wie du schreibst, wäre die Identität so oder so schnell bekannt. Die Ausweise nützen also nichts, bzw. sind eher hinderlich wen man sie auf sich trägt.
Hinzu kommt, dass die Fahndung eher etwas anders verläuft. Jeder sucht nach dem Namen und dem Foto, wenn die Identität gesichert ist. Dies führt natürlich zu jeder Menge Fehlalarmen aus der Bevölkerung und bindet eine Menge Manpower. Zudem fällt man mit äusserlichen Veränderungen eher aus dem Suchrahmen.
Bei einer öffentlichen Fahndung, nur mit Namen und Signalement, kommt für die Bevölkerung erst einmal jeder auf der Strasse in Betracht. Mit Foto wird nur nach dem Gesicht Ausschau gehalten.
Eine Fahndung mit Bild, bringt bessere Hinweise, weshalb man auch Phantombilder macht.

Wenn die Bevölkerung mit sucht, verbreitet man automatisch mehr Angst und Misstrauen.

Logik ist sowieso fehl am Platz. Wer würde sich, basierend auf logischen Schlüssen, selbst in die Luft sprengen? Da ist eher Hass als Motivation gesucht!

Zudem ist die menschliche Psyche sowieso recht kompliziert und der Überlebenswille ist Urinstinkt. Das ganze Leben basiert eigentlich nur auf dem Willen zu überleben. Andernfalls würden sonst die Babys beim ersten Hungergefühl, welches nicht sofort gestillt wird, schon das Handtuch werfen!

Um solche Attentate durchführen zu können braucht es eine Konditionierung. Wenn man dann mitten drin steckt kann die Konditionierung zusammenbrechen und z.B. der Fluchtinstinkt die Kontrolle übernehmen. Beim Ganzen darf man auch nicht vergessen, dass diese Art von Attentätern eher leicht beeinflussbar sein müssen.

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Ohne Ausweis nimmt kein Land sie an.
Was eigentlich verständlich ist.

Wenn sich in einem Hafen eine dort lebende Person an Bord eines Schiffes schleicht, versteckt diese sofort ihren Ausweis und kann damit sicher sein, an Bord bleiben zu können.
Erst in einem ihr genehmigen Hafen „findet“ sie ihn wieder.

Oft mitgemacht.

Globus.

So überlebt wie tausende weitere Papiere und Fotos.

Klar, Polizei Berlin, BKA, Polizei NRW, Politik, BND, Salafisten…sind alles Partner einer riesigen Verschwörung.

Euch linken haben sie echt was in den Tee getan.

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Mal abgesehen von den ganzen Verschwörungstheorien haben mich nicht die aufgefundenen Ausweispapiere sondern die Tatsache, dass die erst 40 Stunden nach der Tat gefunden wurden, stutzig gemacht. ramses90

Moin,

nun ja, ich sage ja nur, dass nur deswegen, weil mir nicht mehr einfallen, es nicht doch noch mehr geben kann? :wink:
Die Logik dieser Täter bei der Tatausführung ist ja schon nicht rational, warum sollte sie es beim Ausweisliegenlassen, -hinlegen sein? Vielleicht hat der Täter Überlegenheitsphantasien oder sonstige quere Gedanken…

VG!
J~

  1. Leiche geborgen
  2. Tatortspuren gesichert
  3. Hänger in Richtung Kriminaltechnik verbracht
  4. Zugmaschine wie 3.

Das hat relativ viel Zeit in Anspruch genommen, bevor überhaupt die Kriminaltechniker die Kabine in Ruhe untersucht haben, bevor da noch der Bulle von Tölz die Spuren verwischt. Zwischen Erkenntnis und Beantragung eines Haftbefehls liegt eine Zeitspanne. Dann oben drauf noch die Fahndung ohne Infos an die Öffentlichkeit. Wahrscheinlich noch Rückversicherung beim Bundeskanzleramt.

Dann erst wurde die Öffentlichkeit informiert.

Und Trotteljournalisten hatten sofort nichts besseres mit der Info anzufangen, als gleich landesweit zu verbreiten, dass man den Tatverdächtigen nun mittels der GPS-Daten seines Handys zu orten versucht. Nach meinem Rechtsverständnis sollte gegen jeden dafür Verantwortlichen ein Ermittlungsverfahren wg. Behinderung der Justiz eingeleitet werden.

Gruß
vdmaster