Vinbdobona war der Name Wiens zur Zeit der römischen Besiedelung. Als in Wien Geborene, war für mich immer klar, dies bedeutet „guter Wind“. Irgendwo hatten wir es so gelernt. Und Wien hat auch den ständigen Westwind, der die Millionenstadt mit immer freischer Luft versorgt, da er über den in Westen befindlichen Wienerwald hereinweht. Nun meinte ein deutscher Kunde von mir, Vindobona bedeute doch „guter Wein“, zumal die Römer auch schon zu Vindobonas Zeiten hier Wein angebaut hatten.
Wer weiss jetzt was Genaueres? Ich finde in keinem gscheiten Buch was darüber.
Tach
Also ich habe gelernt, dass sich ‚Vindobona‘ vom keltischen Wort ‚Vendunia‘ bzw ‚Vedunia‘ ableitet. Und das keltische ‚Vendunia/Vedunia‘ heißt übersetzt ‚Waldbach‘.
Gruß
Christoph
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hm, darüber fand ich sehr wohl einen artikel… von vedunia „wildbach“ leitet scih Wien ab. und die Wien ist ein Fluss, der durch Wien fließt…
ich meine, vindobona ist ein anders wort.
lg.
Hallo!
Nach dem „Kleinen Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs“ von Berhard Maier sind der alte Namen und der heutige nicht gleichen Ursprungs.
Ich zitiere:
_Wien erscheint bei dem Geographen Klaudios Ptolemaios erstmals unter dem keltischen Namen „Vindobona“, einer Zusammensetzung aus zwei keltischen Wörtern für => weiß und => Siedlung (vgl. Bonn).
Der heutige Name der Stadt geht allerdings nicht auf „Vindobona“, sondern auf die etymologish vielleicht als „Waldbach“ (zu *widu-, einem keltischen Wort für „Baum“) deutbare Bezeichnung des Wienflusses zurück._
Und einen lieben Gruß nach Wien, Weib und Gesang!
Fritz
Hallo !
In keltisch-römischer Zeit hieß Wien „Vindobona“. Nach dem Bach „Wien“, kelt. „Vedunia“ = „Wildbach“.
Der Name hat mit „Wein“ nichts zu tun.
Nach Abzug der Römer im 5. Jahrh. n. Chr. wird die Stadt „Vindomina“ oder „Venia“ genannt. Nach 1000 „Viennis“ und „Wienne“.
mfgConrad
ein deutscher Kunde von mir, Vindobona bedeute doch „guter
Wein“, zumal die Römer auch schon zu Vindobonas Zeiten hier
Wein angebaut hatten.
würde das dann nicht „vino…“ heissen?
Nach dem „Kleinen Lexikon der Namen und Wörter keltischen
Ursprungs“ von Berhard Maier sind der alte Namen und der
heutige nicht gleichen Ursprungs.
Hallo, Fritz!
Ich wüsst mal gern, wie man sich hier bei Fortdauer des gleichen Namens den Wechsel der Wortbedeutung, noch dazu in der gleichen Sprache, vorzustellen hat. Gibt Deine Quelle darüber Auskunft?
Ich finde auch keine Erklärung, ob die Endsilbe von Vindóbona auf das Lateinische zurückzuführen ist: als Adjektiv zu dem Neutrum-Plural-Wort „castra“. Denn der Mathematiker Ptolemaios, der „Vindobona“ zum ersten Mal nennt, lebte im 2. Jahrhundert nach Christus, castra Vindobona müssten die Römer aber schon 100 Jahre vorher angelegt haben (bald nach der Gründung ihres Lagers in Carnuntum im Jahr 15 n. Chr.).
Dass sie ein Lager nach den Fluss benennen, hat Parallelen: "castra Régina = „Lager am Regenfluss“ --> Regensburg.
Gruß
H.
ich danke für das interesse!
…und dass es doch vom „guten wind“ kommt, ist völlig auszuschließen? wir haben doch hier den immer herrlichen westwind. mag vielleicht vor 2000 jahren noch nicht sehr von bedeutung gewesen sein, als es noch keinen smog gab…
Ich wüsst mal gern, wie man sich hier bei Fortdauer des gleichen Namens
Das eben wird von meiner Quelle bestritten.
Hi, H.,
leider gibt meine Quelle nur das, was ich zitierte. Allerdings sehe ich nicht, dass „Vindobona“ und „Veidiniā, Vendunia bzw. Vedunia“ u. ä. bei allem Gleichklang unbedingt derselben Herkunft sind.
Es gibt, so Maier, die Wortwurzeln:
- vindo = weiß
- bona = Siedlung
- widu = Baum.
Es kann doch sein, dass der erste keltische Name: „Weiße Siedlung“ von den Römern latinisiert ünernommen wurde; spätere Zeiten aber diese Bedeutung vergaßen und nach dem „Baum/Waldbach“ dem Stadtnamen eine neue Bedeutung zusprachen.
Man könnte noch Pokorny zu Rate ziehen: http://flaez.ch/pokorny.html
Ich gebe zu, das ist alles Spekulation; aber so ist es immer bei Namensetymologien dieses Alters.
Gruß Fritz
Volksetymologie
Weißt du, Achtei,
„guten wind“
aus „Vindobona“ klingt doch fatal nach Volksetymologie!
So müsste Buenos Aires „gute Eier“ heißen, oder?
Lucus a non lucere! witzelte man als Lateiner;
und:
Der Bodensee heißt Bodensee, weil ich nicht den Boden seh!
Gruß Fritz