Was bei der Taufe beachten?

Servus,

falls die Taufe im Rahmen einer katholischen Messe stattfindet: Nicht die Hl. Kommunion annehmen.

Bei beiden Konfessionen: Wenn Du Deiner Freundin gesagt hast, dass Du die Kirche verlassen hast, nicht das Glaubensbekenntnis mitsprechen - das kann als Affront aufgefasst werden.

Kannst ja mal überlegen, was Dir zum Thema „Schutzengel“ einfällt.

Feierliche, aber nicht übertrieben protzige Kleidung (vor allem bei Evangelischen eher einfach gehalten), lieber gedeckte als grelle Farbtöne, nicht gar so sehr „körperbetont“, nicht gar so viel nacktes Fleisch zeigen.

Schöne Grüße

MM

Hallo Community,
ich wurde zur Taufe, des Kindes, einer guten Freundin eingeladen. Nun bin ich schon lange nicht mehr in der Kirch und darf deshalb keine Patin werden (was der Freundin schon schwer zu vermitteln war, da es für sie unvorstellbar ist nicht in der Kirche zu sein).
Wie verhalte ich mich nun am besten auf der Taufe? Was gilt es zu beachten?
Was eignet sich als Geschenk?
Was ziehe ich an?

Grundsätzlich kann man sagen: Wenn man in einer Gemeinde in den Gottesdienst geht, in der man sich nicht auskennt, ist es sinnvoll, sich soweit nach hinten zu setzen, daß man genügend Leute vor sich hat, um zu sehen, wann man z.B. aufsteht, sich hinkniet oder eben sitzenbleibt. Bei einer Taufe kann das eine kleine Herausforderung sein, weil möglicher Weise nicht so viele Leute da sein werden… In meinen Augen ist es eine Frage der Höflichkeit, sich als Gast diesen Gebräuchen anzupassen; aber dazu gibt’s sicher auch andere Ansichten.

Davon abgesehen ist es nie verkehrt, die Taufeltern zu fragen, was man vielleicht noch beachten müßte - die sind jetzt eh schon geschockt, das sollte den Kohl nicht mehr fett machen ;-).

Ob Sie Glaubensbekenntnis, Vater Unser und andere Texte mitsprechen und -singen, müssen Sie selber entscheiden. Man kann auch Christ sein, ohne in einer Kirche zu sein; dann spricht nichts dagegen, hier mitzusprechen/-beten.

Eucharistie und Abendmahl sind keine öffentlichen Feiern; als Ausgetretene(-r) sind Sie hier nicht eingeladen und sollten am Platz bleiben.

Der Wechselspruch „Der Herr sei mit euch.“ - „Und mit deinem Geist.“ (für gewöhnlich am Anfang) ist ein allgemeiner Gruß und sollte mitgesprochen werden. Das hängt nicht vom Glauben ab.

Als Geschenk eignet sich grundsätzlich etwas für das Kind - oder für die Eltern. Mit Nachwuchs ist viel Freude, aber auch neue Verantwortung und Anstrengung verbunden. Da ist es auch in Ordnung, den Eltern etwas zu schenken, was ihnen (und damit ja auch dem Kind) gut tut. Geschenke für das Kind sollten zunächst dem Alter des Kindes entsprechen. Natürlich wäre für ein Taufgeschenk ein christlicher Hintergrund sinnvoll; Vielleicht noch keine ganze Kinderbibel (bei einer Säuglingstaufe), es gibt aber ganz nette Anfaßbücher mit biblischen Geschichten. Wenn das allerdings nicht Ihr Glaube ist, dann wäre so ein Geschenk vielleicht nicht ganz ehrlich. Dann lieber ein passendes Spielzeug.

Die Kleidung hängt stark von Ihrem Stil - und dem der Tauffamilie ab. Häufig sind Anzug und Kleid die Regel, Sonntagskleidung auf dem Dorf. Da fällt dann ein lässiger Jogginganzug schon ein wenig unangenehm auf. Wenn aber absehbar ist, daß die ganze Taufgemeinschaft eher in Flickenjeans und T-Shirt auflaufen wird, ist die Frage, ob Sie mit einem eleganten Anzug/Kleid zum Anlaß passend gekleidet erscheinen - und aus dem Rahmen fallen möchten ;-).

Martinus

Hallo Kanone,

die Eltern meines Patenkindes (mittlerweile auch schon erwachsen) sind beide aus der Kirche ausgetreten gewesen, also auch eine alltägliche Situation, ich kann dir das also gut nachfühlen!

Hier als Info etwas über den Ablauf der Taufe in der Kirche:
http://www.schottenpfarre.at/Seiten/4_Sakramente/1_Taufe/Taufe%20-%20Ablauf%20der%20Kindertaufe.pdf - aus Österreich
https://www.erzbistum-muenchen.de/Page000179.aspx aus Deutschland
http://www.bistum-muenster.de/downloads/Seelsorge/2009/US_Praxis_Taufe_nov09.pdf

Vielleicht kannst du zum Vorlesen einer Fürbitte eingeladen werden? Das würde dein Verhältnis zu Freundin und somit auch zum Baby bekräftigen!

Bezüglich Kleidung würde ich etwas mehr als Tageskleidung vorschlagen, immerhin ist es ein bedeutendes Fest (auch wenn es das zu feiernde Baby noch nciht mitbekommt).

Als Geschenk haben wir damals spezielle Goldmünzen gewählt, weil sie auch gefasst werden könnten und der Wert beständig ist - im Notfall also auch zu Geld gemacht werden könnte (ist nicht geschehen) und eine Auswahl von Zeitschriften und Zeitungen des entsprechenden Tages (wohlverpackt, damit in späteren Jahres nachgelesen werden kann, was am Tauftag so WIchtiges und weniger Wichtiges passiert ist).
Spielzeug haben wir vermieden, weil es ja nur kurzfristig verwendet wird.

Freu dich auf die Taufe und sprich mit deiner Freundin wegen der Fürbitten!

dafy

Wenn es für deine Freundin unvorstellbar ist, nicht in der Kirche zu sein, wird es Zeit, dass sie mal aufwacht.
Hierzulande sind die Atheisten die größte „Glaubensgemeinschaft“. Auch das Kind sollte in den Realitäten aufwachsen.

Wenn du zur Taufe eingeladen bist, bist du Freundin der Familie. Und du solltest es bleiben. Und zum Freund des Kindes werden. Differenzen in religiösen Fragen müssen nicht trennen.

Benimm dich einfach, wie du es für richtig hältst. Unauffällig, denn Atheismus muss man nicht betonen oder herauskehren, das ist auch wohl nicht deine Absicht.
Du solltest aber auch nicht heucheln. Beim Beten, Mitsingen, Händefalten und Knien wäre diese Grenze überschritten.

Das ist erst mal nicht angenehm, du meinst, alle Blicke richten sich auf dich. Aber man muss auch mal einen Arsch in der Hose haben.
Was eine geschickte Überleitung dazu ist, dass ich zu Kleiderfragen gar nichts sage. Zu Geschenken auch nicht.

Hallo Kanone,

ich wünsche dir eine wunderschöne Tauffeier des Kindes deiner Freundin!
Genieße einfach die Feierlichkeiten und sei du selbst!

Viel Freude dabei :high_brightness:

dafy

Danke an alle! Ihr habt mir sehr geholfen und tatsächlich auf Aspekte hingewiesen, die mir gar nicht (mehr) bewusst waren.

Servus,

nun ist es ja so, dass die Fürbitten an den Herrn Jesus Christus adressiert werden.

An wen adressiert sie ein Nichtgläubiger? Immerhin enthalten die Fürbitten den Ausdruck des Vertraues darauf, dass der Adressat sich um die vorgetragenen Bitten wirksam kümmern kann; d.h. für jemanden, der diese Ansicht nicht teilt, sind sie unsinnig - und umgekehrt wirken sie für einen Gläubigen leer und hohl, wenn sie von jemandem vorgetragen werden, von dem dieser weiß, dass er eben nicht glaubt, dass der Adressat etwas für ihn tun kann.

Schöne Grüße

MM

Steile These - gibt’s dafür Belege? „Atheismus“ ist ziemlich eindeutig definiert. Einfach nur keiner Kirche anzugehören (oder nicht mehr am Gemeindeleben teilzunehmen…) genügt dafür nicht.

Davon abgesehen sind Atheisten schon alleine deshalb keine „Gemeinschaft“, weil die Tatsache, zu glauben, es gebe keinen Gott, noch nicht zu einer Gemeinschaft verbindet.

Martinus

Ist dir nicht aufgefallen, dass das Wort in Anführungszeichen steht?

Und wenn du die Frage stellst, wieviel Kirchen-Nicht-Mitglieder religiös sind, stellt sich die Gegenfrage, wieviel Mitglieder nicht gläubig sind.

Die Anführungszeichen habe ich gesehen und selber auch gesetzt. Primär habe ich den Atheismus als überwiegende Glaubenshaltung hinterfragt. Das wage ich nach wie vor zu bezweifeln.

Natürlich sind auch nicht alle, die in einer Kirche sind, deswegen gläubig (bzw. selbst wenn gläubig, dann mit äußerst unterschiedlichen Glaubensvorstellungen). Interessanterweise verbindet die meisten von Ihnen aber doch ein so großes Interesse an dieser Institution Kirche, daß sie sie nach wie vor mit ihrer Mitgliedschaft unterstützen (und sei es der Wunsch, die Kirche möge sich für all das einsetzen, was man selber vielleicht für sinnvoll hält, aber nicht selber machen möchte ;-)).

Gruß, Martinus

Dann informiere dich einfach. Ich habe das gemacht, und danach sind die Atheisten zwar nicht in der Absoluten Mehrheit, aber zahlenmäßig eine großere Gruppe als jede andere.

Christliche und andere Glaubensrichtungen separiert. Also mehr Atheisten als Katholen, mehr Atheisten als Evangelen. Bei Muslimen und anderen muss man nicht separieren.

Die Zahlen in meinem Kopf können richtig oder falsch sein, aber Diskussionen darüber sind sinnlos. Entweder stimmen die Zahlen in meinem Gedächtnis, oder nicht.

Wie heißt es, „ZDF“, Zahlen, Daten Fakten.

Und letztlich ist das auch schwer durch Umfragen zu ermitteln. Ich kannte mal eine strenge Katholikin, die nicht an ein Leben nach dem Tod glaubte. Wo ordnet man die ein?

Und damit soll’s auch gut sein. Es geht nicht mehr um die Frage. Und inzwischen hat sich rumgesprochen, dass Atheisten keine schlechteren Menschen sind - und keine besseren.

Darauf kommt es an.

Ist wohl auch besser so, denn jetzt wird’s völlig unsachlich. Natürlich können Sie jede beliebige Gruppe als „die größte“ darstellen, solange Sie nur alle anderen klein genug aufspalten. Die christlichen Konfessionen zu teilen, den Islam hingegen als eine Gruppe zu nehmen, muß man zumindest begründen, statt es einfach zu statuieren. Zahlen zu behaupten, die - nach eigenen Worten - auch falsch sein können, aber sich die Diskussion darüber zu verbieten, zeugt einfach nur von mangelndem Wissen; da muß nicht ich mich informieren, sondern Sie mich, wenn Sie sowas in den Raum stellen. Und zu postulieren, es komme nur darauf an, daß Atheisten keine schlechteren Menschen seien, zeigt, daß es Ihnen gar nicht um die eigentliche Frage des Themas (die hatte was mit einer Taufe zu tun…) geht, sondern nur um Meinungsmache. Gute Nacht!

Martinus