Grundsätzlich kann man sagen: Wenn man in einer Gemeinde in den Gottesdienst geht, in der man sich nicht auskennt, ist es sinnvoll, sich soweit nach hinten zu setzen, daß man genügend Leute vor sich hat, um zu sehen, wann man z.B. aufsteht, sich hinkniet oder eben sitzenbleibt. Bei einer Taufe kann das eine kleine Herausforderung sein, weil möglicher Weise nicht so viele Leute da sein werden… In meinen Augen ist es eine Frage der Höflichkeit, sich als Gast diesen Gebräuchen anzupassen; aber dazu gibt’s sicher auch andere Ansichten.
Davon abgesehen ist es nie verkehrt, die Taufeltern zu fragen, was man vielleicht noch beachten müßte - die sind jetzt eh schon geschockt, das sollte den Kohl nicht mehr fett machen ;-).
Ob Sie Glaubensbekenntnis, Vater Unser und andere Texte mitsprechen und -singen, müssen Sie selber entscheiden. Man kann auch Christ sein, ohne in einer Kirche zu sein; dann spricht nichts dagegen, hier mitzusprechen/-beten.
Eucharistie und Abendmahl sind keine öffentlichen Feiern; als Ausgetretene(-r) sind Sie hier nicht eingeladen und sollten am Platz bleiben.
Der Wechselspruch „Der Herr sei mit euch.“ - „Und mit deinem Geist.“ (für gewöhnlich am Anfang) ist ein allgemeiner Gruß und sollte mitgesprochen werden. Das hängt nicht vom Glauben ab.
Als Geschenk eignet sich grundsätzlich etwas für das Kind - oder für die Eltern. Mit Nachwuchs ist viel Freude, aber auch neue Verantwortung und Anstrengung verbunden. Da ist es auch in Ordnung, den Eltern etwas zu schenken, was ihnen (und damit ja auch dem Kind) gut tut. Geschenke für das Kind sollten zunächst dem Alter des Kindes entsprechen. Natürlich wäre für ein Taufgeschenk ein christlicher Hintergrund sinnvoll; Vielleicht noch keine ganze Kinderbibel (bei einer Säuglingstaufe), es gibt aber ganz nette Anfaßbücher mit biblischen Geschichten. Wenn das allerdings nicht Ihr Glaube ist, dann wäre so ein Geschenk vielleicht nicht ganz ehrlich. Dann lieber ein passendes Spielzeug.
Die Kleidung hängt stark von Ihrem Stil - und dem der Tauffamilie ab. Häufig sind Anzug und Kleid die Regel, Sonntagskleidung auf dem Dorf. Da fällt dann ein lässiger Jogginganzug schon ein wenig unangenehm auf. Wenn aber absehbar ist, daß die ganze Taufgemeinschaft eher in Flickenjeans und T-Shirt auflaufen wird, ist die Frage, ob Sie mit einem eleganten Anzug/Kleid zum Anlaß passend gekleidet erscheinen - und aus dem Rahmen fallen möchten ;-).
Martinus